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Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn

Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn

Titel: Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn
Autoren: Robert Quint
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überzeugt, daß Stonehenge II wichtig für uns ist. Wichtiger, als wir vielleicht denken.«
    »Was meinen Sie?« Davids Frage war an Mandorla gerichtet.
    Die Queen lächelte. Ihr Lächeln war schmal, fast mühsam, und seltsamerweise schien terGorden der einzige unter den Terranauten zu sein, der in der ehemaligen Grauen eine Gefühlsregung auslösen konnte. »Valdec befiehlt, die Arbeit an diesem Schiff und den Abbau der Thingsteine zu intensivieren. Eine semantische Analyse zeigte, daß dieses Problem für das Konzil von erheblicher Bedeutung ist. Ich schlage vor, wir kümmern uns darum.«
    »Dies ist meine Angelegenheit«, hatte Llewellyn mit einer Schärfe ausgerufen, die ihn selbst verwunderte und ihm die fragenden Blicke seiner Freunde eintrug. »Es geht nicht darum, daß dieser Cornicov mir die Kapsel aushändigte. Es geht um andere Dinge, persönliche Dinge. Jeder weiß, wer für meinen Zustand verantwortlich ist. Und wenn die Informationen zutreffen, dann haben diese Thingsteine etwas mit Valdecs Supertreiber-Experimenten zu tun.
    Und vergeßt nicht das Schiff. Das Wrack der Extraterrestrier. Warum will Valdec die Untersuchung forcieren? Aus Forschungsdrang? Kaum. Er wird handfeste Gründe haben, vor allem jetzt, wo jeder Narr einsehen kann, daß die Kaiserkraftraumfahrt eine Sackgasse ist und keine Treiber dem Konzil mehr zur Verfügung stehen.
    Wir können uns Valdecs Motive an zehn Fingern abzählen.
    Vielleicht verfügt dieses Schiff über einen Überlichtantrieb, der weder auf dm Prinzipien der Kaiser-, noch denen der Treiberkraft beruht …«
    TerGordens Spott war verletzend gewesen. »Der berühmte Dritte Weg? Der Stein der Weisen des sechsundzwanzigsten Jahrhunderts?«
    »Es ist einen Versuch wert«, hatte Llewellyn widersprochen. »Und ich werde es versuchen.«
    Mandorlas Blick war kalt wie Eis. »Ihnen geht es um Ihre persönlichen Probleme, Riemenmann. Sie glauben, daß Stonehenge II, daß diese Thingsteine den Schlüssel zu Ihrer Vergangenheit darstellen. Ist es nicht so?«
    David terGorden schritt ein, schlichtete den beginnenden Disput. »In Ordnung, Llewellyn. Es ist deine Entscheidung, und niemand wird dich daran hindern. Du kannst dir die CYGNI und eine Loge nehmen. Aber sei vorsichtig. Wir können es uns nicht leisten, dich zu verlieren.«
    »Mir geht es nicht anders«, hatte Llewellyn erwidert und erleichtert aufgelacht.
    Das Bild der schwarzen Sonne verschwand, Davids Gesicht zerlief, und der Riemenmann war wieder allein in seiner verdunkelten Kabine.
    Er erwachte aus seinem unruhigen Schlummer.
    In seinem Mund befand sich ein schaler Geschmack, und er erhob sich, tapste zur kleinen Waschnische und trank einige Schlucke Wasser. Es schmeckte frisch und nach Mineralien wie eine Quelle am Berghang, und niemand würde glauben, daß es schon zigmal den Recyclingkreislauf durchlaufen hatte.
    In der Stille, der Dunkelheit summte es.
    Das Signal für den nächsten Transit, der der letzte war.
    Llewellyn 709 machte sich auf den Weg in die Zentrale.
     
    *
     
    Der Bildschirm besaß einen Durchmesser von zwei Metern, und der einsame Mann hatte ihn nur aus einer Laune heraus eingeschaltet. Aus Motiven, über die er sich selbst nicht im klaren war, verabscheute er zweidimensionale Projektionen zutiefst und benutzte hauptsächlich den Holokubus, den er durch einen Knopfdruck aus dem Boden fahren konnte.
    Auf dem Bildschirm wehten blaue Staubschleier. Neben dem Rot der Riesensonne und des Himmels und dem eintönigen Grau der Geröllebene war das Blau die einzige Farbe, die es hier am Nordpol von Stonehenge II gab – zumindest draußen auf der mörderischen Stickstoffwelt.
    Geistesabwesend kaute der Mann auf einem Barbiturgummi, und es dauerte nicht lange, dann war die Chemikalie durch die Schleimhäute seiner Mundhöhle gesickert und in den Blutkreislauf übergegangen.
    Ruhe legte sich über seine Gedanken. Wieder blickte er auf den Monitor, dessen Bild von Zeit zu Zeit schwankte – immer dann, wenn die hochstehende Flugsonde von einer heftigen Luftströmung ergriffen wurde und ihre Stabilisatoren aufjaulten, um nicht fortgerissen zu werden.
    Es war ein Blick aus großer Höhe, der ihm durch die Sonde vergönnt war. Im Zentrum des Monitors klebte der Metallfleck der Station. Zeitweise brach das schützende Prallfeld zusammen, wenn die Blitzgewitter die Generatoren überlasteten, und im Lauf der Jahre hatten die Staubstürme lange Rillen in den Stahlprotop gefräst.
    Mehr denn je wirkte die Station
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