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Die Terranauten 032 - Die Verbannten von Oxyd

Die Terranauten 032 - Die Verbannten von Oxyd

Titel: Die Terranauten 032 - Die Verbannten von Oxyd
Autoren: Erno Fischer
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und tun, was wir von ihnen verlangen? Bringen sie sich damit nicht selber um? Wird Phönix nicht zu einer drohenden Gefahr für das Normaluniversum? Die Veränderten können doch nicht mit ihrer Welt umherreisen wie mit einem Raumschiff.«
    »Eine Frage, die niemand beantworten kann. Zunächst jedoch ist es wichtig, daß Phönix von hier verschwindet.« Llewellyn deutete zum Himmel. Das flammende Fanal näherte sich immer rascher. Die Burg wurde in ihren Grundfesten erschüttert. Es bahnte sich eine fürchterliche Katastrophe an.
    Phönix griff mit seinen Energien bereits nach Rorqual.
    Die namenlose Sonne reagierte stärker darauf, denn sie befand sich Phönix am nächsten.
    Sie glühte nicht mehr rot, sondern schickte gigantische Protuberanzen dem heranrasenden Todesboten entgegen, die wie Feuer aus einem fast weißglühenden, pulsierenden Schlund wirkten.
    Llewellyn 709 wandte sich ab und sprintete davon.
    »Du mußt mit dabeisein, Cantos, denn dich kennen sie!« sagte David fest.
    Cantos nickte und folgte ihm schweigend.
     
    *
     
    Der Alarm rief die Terranauten zusammen. Nur die Wachmannschaften blieben auf ihren Plätzen.
    Llewellyn 709 hatte es damals auf Syrta als erster gewagt, eine Superloge zusammenzuschließen. Es hatte ungeahnte Nebenerscheinungen gegeben, und damals hatte er sich geschworen, dies nie mehr zu versuchen.
    Diesmal geschah es unter völlig anderen Vorzeichen.
    Sie befanden sich an einem Ort in Weltraum II und hatten nichts zu verlieren – nur zu gewinnen!
    Auch bei der Verteidigung von Zoe hätte der Riemenmann sein Wort gebrochen. Er war nicht dabeigewesen. Das Schicksal hatte es anders bestimmt, doch er wußte davon.
    Nur durch Kaiserkraft war es Valdec gelungen, Zoe zu vernichten. Cantos hatte es ja erlebt, als Llewellyn mit seiner Mannschaft im zerstörten System auftauchte: ratlos, weil er nichts über die Vorgänge damals gewußt hatte.
    Nach seiner Odyssee war er endlich wieder mit seinen alten Freunden zusammengetroffen.
    Llewellyn 709 unterrichtete die Terranauten knapp. Sie durften keine Zeit verlieren. Sofort hockten sich die Terranauten zusammen und fielen in Trance.
    Das hatten sie gelernt und erprobt.
    Keiner verfiel in Panikstimmung, solange es ein Fünkchen Hoffnung gab.
    Über Cantos wunderten sie sich zunächst, aber die klärenden Worte des Riemenmanns beseitigten etwaige Zweifel und Vorurteile.
    Cantos sollte an der Superloge teilnehmen, und zwar an der Seite von David terGorden und Llewellyn 709. Er half den Menschen, das störende PSI-Feld von Rorqual zu überwinden.
    Der große Saal, der einem altertümlichen Rittersaal nicht unähnlich sah, war brechend voll. Die Atmosphäre begann zu knistern. Alle konzentrierten sich auf den Riemenmann und auf seinen Geist.
    Er war mit ihnen, und sie waren mit ihm.
    Gleich einem Orkan hob sich die vereinte Kraft der Treiber hinauf gegen die Decke, überwand festes Mauerwerk und stieg ins Freie.
    Sie hatten ihre Augen geschlossen – und doch sahen sie das Zeichen über Rorqual. Wie das Omen des Todes erschien es ihnen. Sie sahen es und rasten darauf zu.
    Die warnende Stimme von Cantos begleitete sie. Aus seinen Erinnerungen schöpften sie Informationen.
    Schon machten sich die Energien von Phönix bemerkbar, denn sie wirkten nicht nur auf Materie, sondern waren auch PSI-aktiv.
    Von Cantos wußten sie, wie man den Energien begegnete. Man mußte versuchen, sich anzupassen, sonst hatte man keine Chance, ihnen näher zu kommen.
    Das Zeitfeld. Es war äußerst stabil, und als die Superloge nach den Veränderten rief, hallte dieser Ruf wie ein schwaches Wispern gegen einen Berg aus Granit, ohne Chance, in das Innere zu gelangen.
    Leichte Verzweiflung machte sich breit. Sie erkannten, wie hilflos sie gegen diese Gewalten waren, selbst wenn sich noch hundert Treiber oder mehr zu dieser Loge zusammengeschlossen hätten.
    Eher hätten sie sich selber vernichtet.
    Der Versuch, die Gefahr abzuwenden, indem man sich mit den Veränderten von Phönix in Verbindung setzte, erwies sich scheinbar als absoluter Fehlschlag.
    Die Loge wurde durch die Zweifel der einzelnen geschwächt. Da griff Cantos wieder ein. Er übermittelte seine Erfahrungen mit dem Zeitfeld. Obwohl ihm sein Computer nicht zur Verfügung stand, konnte er sich doch sehr gut erinnern.
    Im gewissen Sinne trat die Logengemeinschaft an die Stelle des unbegreiflichen Gehirns auf seinem Schiff.
    Die Gemeinschaft ließ sich von Phönix treiben und einfangen.
    Die anfänglichen Bedenken,
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