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Die Terranauten 028 - Die PSI-Sucher

Die Terranauten 028 - Die PSI-Sucher

Titel: Die Terranauten 028 - Die PSI-Sucher
Autoren: Robert Quint
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Riolta«, sagte die Manag mit gepreßter Stimme. »Zellulosefabriken, computergesteuerte Fertigungsstätten für die besten und teuersten Möbel des Reiches, eine riesige holzverarbeitende Industrie, die sich im Lauf der Jahrzehnte über ganz Veldvald ausbreiten wird …«
    Das ist dein Traum, nicht wahr? durchfuhr es die Graue. Dein Lebensziel, und die Eingeborenen gefährden diesen Traum …
    »Die Überfälle dieser Affen«, fuhr die Manag fort, »nehmen allmählich bedrohliche Ausmaße an. Sie wissen so gut wie ich, daß dies die Arbeitsmoral der Gefangenen untergräbt. Sagten Sie nicht, daß es im Block Delta bereits zu einem Aufstand gekommen ist?«
    »Der unverzüglich von den Aufsehern niedergeschlagen wurde«, wandte die Queen gelassen ein. »Ich befürchte, Manag, Sie unterschätzen die Größe des Problems.«
    »Tatsächlich?« spottete die andere Frau, kehrte langsam zu dem Schreibtisch zurück, hinter dem sie wie in einer Festung residierte. »Seit wann ist die Garde gegen eine Horde Affen machtlos?«
    Queen Riolta seufzte.
    Warum hatte man ausgerechnet diese Frau zur Herrin von IWF-Veldvald gemacht, warum ausgerechnet diese besessene Karrieristin?
    »Es handelt sich nicht einfach um eine Affenhorde«, erklärte sie mit erzwungener Freundlichkeit. »Alle Anzeichen deuten daraufhin, daß wir das Intelligenzpotential der Eingeborenen bisher weit unterschätzt haben. Hinzu kommt der topografische Vorteil; Millionen Quadratkilometer Wälder, in denen sich eine ganze Armee verlaufen kann. Gewiß, wir besitzen die notwendigen technischen Geräte, um jedes organische Lebewesen von Mausgröße aus der Luft identifizieren zu können. Aber davon abgesehen, daß die Unterscheidung zwischen tierischen Lebensformen und den Eingeborenen ohne optische Erfassung schwerfällt – es dürfte auch nicht im Interesse von IWF liegen, daß die Garde den Wald mit Brennbomben oder Herbiziden vernichtet …«
    »Aber einige gezielte Bombenangriffe auf die Hauptstreitmacht der Eingeborenen?« Die Stimme der Manag klang lauernd. »Was kümmern uns einige tausend Quadratkilometer Wald? Von mir aus können Sie ein Gebiet von der Größe des irdischen Spaniens niederbrennen oder entlauben, aber Sie müssen etwas unternehmen!«
    Die Queen seufzte wieder. »Es gibt keine Hauptstreitmacht, Manag Tschork«, stellte sie richtig. »Die Eingeborenen leben nach unseren Erkenntnissen in kleinen, hordenähnlichen Gemeinschaften, die völlig autark existieren und sich nur für die Angriffe zu größeren Gruppen zusammenschließen. Und sie müssen über ein perfektes, nichttechnisches Nachrichtensystem verfügen. Sobald unsere Gleiter am Himmel auftauchen, verschwinden sie mit großer Geschwindigkeit aus den entsprechenden Gebieten.«
    »Aber Sie müssen etwas unternehmen!« fauchte die Manag.
    »Gewiß.« Die Graue verhehlte ihre Ironie nicht, und für einen Augenblick trafen sich die Blicke der beiden Frauen und etwas wie Haß knisterte einer elektrischen Entladung gleich durch das große Büro auf der Spitze des Protopturmes.
    Die Manag drehte schließlich den Kopf und sah nachdenklich zu Boden. Als sie wieder aufblickte, glitzerte es in ihren Augen.
    »Ein Exempel«, murmelte sie. »Wir müssen ein Exempel statuieren. Diese Affen sind doch nur so dreist, weil sie ihre Angriffe bisher ohne allzu große Verluste haben durchführen können. Wenn drei oder vier Dutzend erst einmal von den Lasern verbrannt wurden, werden sie vielleicht klug und ziehen sich aus diesem Gebiet zurück …«
    »Unsere Xenopsychologen …« begann die Queen Riolta, aber Marsha Tschork schnitt ihr mit einer befehlenden Geste die Worte ab.
    »Diese Eingeborenenaffen leben in Horden zusammen?« fragte sie.
    Riolta nickte stumm und rang mühsam ihren Zorn, ihren Haß auf die andere Frau nieder.
    »Welche Größe?«
    Riolta dachte kurz nach. »Nun, uns ist fünfzig Kilometer weiter östlich eine Horde bekannt, die ungefähr fünfzig, sechzig Köpfe umfaßt. Und allem Anschein nach ist diese Horde das initiierende Element aller bisherigen Angriffe.«
    Ein grausames Lächeln spielte um Tschorks Mund. »In Ordnung. Eliminieren Sie diese Affen.«
    »Manag?«
    »Haben Sie mich nicht verstanden?« schnappte Tschork.
    Rioltas Gesicht blieb ausdruckslos. »Natürlich, aber uns ist es bisher nicht gelungen …«
    »Es wird Ihnen jetzt gelingen. Setzen Sie von mir aus die halbe Legion Veldvalds ein! Aber vernichten Sie diese Affen! Unter allen Umständen.« Marsha Tschorks Lächeln
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