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Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet

Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet

Titel: Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet
Autoren: Robert Quint
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Garde-Schiffen mußte man sie auch geortet haben, und es war durchaus kein Zufall, daß die vier gegnerischen Einheiten in diesem Augenblick ihren Kurs wechselten.
    Er würde sie mit der TASCA kollidieren lassen.
    Unbeirrt drifteten die fünf Superfrachter auf Cosmodrom zu. Die Funkkontrollen verrieten heftige Impulse hochfrequenter Wellen. Offenbar versuchten die Frachter mit der Station Kontakt aufzunehmen. Nun, es würde ihnen nicht gelingen; vor ihrem Abflug hatten die Rebellen den Decoder angewiesen, den Bordrechner der Basis zu überladen. Auf Cosmodrom waren jetzt bis auf die Selbstvernichtungsanlage alle elektronischen Systeme kurzgeschlossen.
    Vangralen blickte auf die Uhr.
    Im gleichen Moment rasteten die Dämmerschaltungen der Direktbeobachtungsmonitore ein. Dort, wo sich soeben noch das Bild der gigantischen stählernen Kugel schwach gegen die Finsternis des Weltraums abgehoben hatte, blähte sich Glut auf. Die Feuersäule war heller als jede Sonne, und trotz den Dämmerschaltungen sengte die Helligkeit in die Zentrale des Diskus und blendete die Treiber. Der Glutball wuchs, ohne daß seine Kraft nachzulassen schien. Die Containernetze im Orbit wurden von dem nuklearen Feuer verschlungen, und weiter leckten sie Glut. Als sie die fünf anfliegenden Superfrachter erreichte und zerbersten ließ, schien ihre Ausdehnungsgeschwindigkeit abzunehmen. Schatten erschienen in der weißen, glühenden Wolke, wurden größer und schließlich drifteten nur noch mattglosende Gasschleier durch den interstellaren Raum.
    »Transit«, flüsterte Asen-Ger. Zusammen mit der nuklearen Glutwolke verschwand die TASCA aus dem normalen Universum.
     
    *
     
    David terGorden empfing den kurzen telepathischen Impuls der Terranauten-Loge, als nur wenige Kilometer nördlich von der Raumfestung eine Vakuumzone erschien.
    Im gleichen Moment meldete der Festungsrechner das Auftauchen von einem Dutzend nuklearer Raketen im Raum über Ginger.
    Die Flotte griff an!
    Entsetzen und Verwirrung stand in den Gesichtern der Rebellen. Valdec hatte das Ultimatum verlängert, als sie zusagten, Chua Sin und die verhaßten Konzilsvertreter ziehen zu lassen. Und nun der Angriff!
    David biß die Zähne zusammen, als er an den Inhalt der telepathischen Mitteilung dachte. Cosmodrom war zerstört, der Plan der Terranauten fehlgeschlagen. Die Nachricht über die Besetzung der Raumstation hatte Valdec nicht dazu bewogen, Kashmir von seinen Schiffen zu räumen. Fast die gesamte Flotte griff den Planeten an.
    Das, dachte terGorden niedergeschlagen und fühlte mit einemmal ein übermächtiges Schuldgefühl, war das Ende von Ginger. Trotz der Raumverteidigungsanlagen würden nach den Kämpfen nur Schlacke und Bombenkratzer zurückbleiben – und vielleicht einige Dutzend ausgeglühter Schiffwracks …
    Zorn und Verzweiflung mischte sich in den Perlen, die die schwerbewaffneten Raumforts besetzt hatten. Sie hatten nichts mehr zu verlieren, aber alles zu gewinnen.
    Gingers Perlen wehrten sich.
    Robotgesteuerte Abfangjäger stiegen auf, kletterten bis an den Rand der Atmosphäre und fingen die heranzuckenden Atomraketen ab. Laserstrahlen blitzten in den Himmel und leckten nach Schiffen der Garde, die sich zu weit nach Ginger vorgewagt hatten. Boden-Raum-Raketen verließen in schneller Folge die Abschußrampen.
    David terGorden preßte die Hände auf die Ohren und griff dankbar zu, als ihm jemand einen Ohrenschützer reichte. Lärm erfüllte die Zentrale der Abwehrstellung. Die Erschütterungen der startenden Raketen ließen selbst in dieser Tiefe den Fels erzittern.
    Er starrte auf die Bildschirme. Noch war der Großteil der Satelliten unzerstört und ihre Sensoren überwachten das All und versorgten die computergesteuerten Waffensysteme der Festung mit allen Informationen. Das Abwehrfeuer zeigte bislang nur wenig Wirkung; erwartungsgemäß konzentrierten sich die Grauen darauf, in dem Gebiet über der explodierten Basis Roster durchzustoßen.
    Und mit jeder Sekunde wuchs die Wahrscheinlichkeit, daß ein Atomgeschoß die Netze der Abfangjäger durchbrechen und auf Ginger explodieren würde.
    Ein Schrei riß ihn aus seinen niedergeschlagenen Gedanken. Der Terranaut fuhr auf, betrachtete verwirrt die Bilder der Kaltkristallmonitore und Rasterschirme. Irgendein Umstand hatte den Kontrollcomputer dazu veranlaßt, die Bildschirme auf Falschfarben umzuschalten.
    Der Weltraum war jetzt ein gelber Riesenfleck, durchsetzt mit blauen und weißen Punkten und den elektronischen
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