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Die Terranauten 005 - Die Flotte der Treiber

Die Terranauten 005 - Die Flotte der Treiber

Titel: Die Terranauten 005 - Die Flotte der Treiber
Autoren: Michael Roberts
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machthungriger, egozentrischer Mensch ist. Aber erwartet ihr, daß wir wegen eines einzelnen Mannes die Grundfesten unserer Gesellschaftsordnung erschüttern?«
    »Die anderen Konzilsmitglieder sind auch nicht viel besser als von Valdec!« grollte Llewellyn 709. »Und die Grauen Garden sind eine Terrortruppe!«
    »Konzil und Graue Garden verkörpern die herrschende Ordnung«, sagte Wells milde. »Auch wenn sie im Unrecht sind. Ich kämpfe wie auf Syrta auf eurer Seite. Aber erwartet das nicht von der Mehrheit im Rat.«
    »Terror!« wiederholte der Riemenmann. »Hier, fragen Sie ihn! Er war lange genug dabei!« Mit seinem goldenen Zeigefinger deutete er auf Flint.
    »Seine Meinung zählt nicht«, sagte der Logenmeister. »Er ist ein Renegat, ein Mann, der illoyal geworden ist. Genauso wie ihr Treiber illoyal geworden seid!«
    »Flint«, drängte Llewellyn 709, »sagen Sie was!«
    Der abtrünnige Gardist zuckte die Achseln. »Was soll ich sagen? Natürlich hat er grundsätzlich und objektiv gesehen recht. Ich bin illoyal geworden! Aus Gründen, die ich selbst noch immer nicht ganz verstehe.«
    »Gesinnungslump!« knurrte Llewellyn 709. »Weiß gar nicht, was der bei uns tut!«
    »Lassen wir das, Llewellyn«, dämpfte David.
    Er machte Flint keinen Vorwurf dafür, daß er hier nicht eindeutig Partei gegen die Grauen Garden ergriff. Flint hatte noch erheblich mit seiner Konditionierung zu kämpfen.
    Außerdem spielten derartige Überlegungen hier und jetzt auch gar keine Rolle. David machte sich nichts vor. Er ahnte; daß es ihnen nicht einmal gelingen würde, überhaupt vom Rat der Logenmeister angehört zu werden.
    »Ich glaube, unser Gespräch führt zu nichts, Hadersen Wells«, sagte er.
    »Ja, David, Sie haben recht. Ich mag mit Ihnen sympathisieren, aber …« Der Logenmeister zuckte mit den Schultern und schwieg.
    »Würdet Ihr noch etwas für uns tun, Hadersen Wells?«
    »Ja?«
    »Würdet Ihr andere Logenmeister davon unterrichten, daß wir hier sind und warum? Oder betrachtet Ihr das schon als Illoyalität?«
    Hadersen Wells lächelte. »Jeder Logenmeister muß selbst wissen, was er zu tun hat. Ich würde mir niemals anmaßen, einen anderen Summacum zu bevormunden. Ja, ich werde so viele Logenmeister unterrichten, wie ich erreichen kann. Aber ihr solltet euch keine falschen Hoffnungen machen. Ich glaube nicht, daß Ihr Unterstützung bekommen werdet. Der Rat jedenfalls hat eure Anwesenheit schon aus diplomatischen Gründen einfach nicht zur Kenntnis genommen.«
    Und Wells tat noch ein übriges. Er sorgte dafür, daß David und seine Begleiter Gästequartiere bekamen, in denen sie darauf hoffen konnten, daß sich die Waagschale doch noch zu ihren Gunsten neigen würde.
    Narda fand, daß Hadersen Wells ein netter Mann war, in dessen Loge sie gerne mitarbeiten würde.
     
    *
     
    Queen Mandorla wußte, daß sie, um erfolgreich sein zu können, zuerst einmal die Sperrbarriere um ZOE überwinden mußte. Einen Kreuzer der Garden würde die Robotautomatik niemals durchlassen. Deshalb ließ sie das schwere Schiff in einer Entfernung von drei Millionen Kilometern auf Nullgeschwindigkeit gehen und stieg in eins der winzigen Beiboote vom Typ Surfer um – allein. Dann nahm sie direkten Kurs auf ZOE.
    Die erwartete Aufforderung der ZOE-Roboter, den Ringo abzustoppen, kam. Mandorla ließ sich dadurch jedoch nicht irritieren. Sie begann zu argumentieren, stellte fest, daß ein Raumer mit Treiber durchgelassen worden war, und verlangte dasselbe Recht auch für sich. Sie verhehlte nicht, daß sie eine Rückweisung ihrer Person als eindeutige Parteinahme für die ungerechte Sache der Treiber ansehen würde, was ja wohl kaum mit der bestehenden Ordnung in Einklang zu bringen war.
    Es gelang ihr, die Verwaltung zu überzeugen. Und sie bekam ihre Landeerlaubnis.
    Als sie den Surfer auf dem Raumhafen verließ, sah sie das Razzo sofort. Mit einem Gehirnwellenspürgerät, das sie unter ihrer Uniform verborgen hielt, stellte sie fest, daß sich nur ein Mann an Bord aufhielt – der von den Treibern überwältigte Sternvogt höchstwahrscheinlich. Die anderen hielten sich also in der Stadt auf.
    Ein Summacum, der sich als Hadersen Wells vorstellte, nahm sie in Empfang.
    »Ich würde nicht sagen, daß es eine Ehre für uns ist, daß Ihr uns besucht, Queen Mandorla. Wir führen hier ein friedliches Leben. Die Anwesenheit von Grauen Garden ist nicht erforderlich und widerspricht auch den Regeln.«
    »Ich bin nicht gekommen als Kommandeuse
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