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Die Tänzerin von Darkover - 9

Die Tänzerin von Darkover - 9

Titel: Die Tänzerin von Darkover - 9
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Lovat-MacAran-Gabe verliere, ich kann meine Matrix nicht mehr benutzen. Nie mehr!«
    »Lah-ran! Lah-ran!« flötete Judella.
    »Lovat-MacAran, mein Schatz, Lovat-MacAran«, verbesserte Duncan automatisch.
    »Lah-ran! Lah-ran!« wiederholte Judella strahlend.
    »Also gut, meinetwegen, Laran«, gab sich Duncan geschlagen.
    »Das ist ja auch wirklich einfacher zu sagen.«
    »Lah-ran machen, Pa, machen!« verlangte Judella jetzt.
    »Sie will anscheinend eine kleine Kostprobe«, übersetzte Gavin.
    »Und die soll sich auch bekommen«, erwiderte ihr Vater. Duncan rückte seine Holzbank vom Tisch ab und holte seinen Sternenstein hervor. Er konzentrierte sich, und plötzlich schwebte Judellas Eßnapf durch die Luft zu Gavin herüber. Der griff danach und stellte ihn sicher zurück auf den Tisch. Fiona mußte lachen, als die Kleine begeistert in die Hände klatschte.
    »Gib ihr ihren Napf zurück, Duncan«, meldete sich Sarah zu Wort.
    Zum ersten Mal seit Wochen reagierte sie lebhaft. »Tja ich weiß aber gar nicht, ob ich das wirklich will«, scherzte Duncan.
    »Keine Sorge, mein kleiner Liebling, das haben wir gleich!«
    Sarah ließ den Napf erneut in die Luft steigen und über ihren Köpfen kreisen; und nach einem eleganten Bogen um den Tisch landete er weich genau vor der juchzenden Judella.
    »Das hast du alles ohne deinen Stern getan!« stellte Fiona erstaunt fest.
    »Und eben hast du noch gesagt, du würdest ihn nie mehr benutzen«, meinte Duncan lachend.
    »Richtig! Aber einiges kann ich auch ohne den Stein vollbringen.

    Zumindest jetzt noch. Ich weiß nicht, wie lange noch.«
    Plötzlich erkannten alle, daß Sarah ihre Barrieren gesenkt hatte.
    Und zum ersten Mal seit ihrer Krankheit fanden alle wieder im Rapport zueinander. In diesem Augenblick waren sie so innig miteinander verbunden, daß sie fast übersehen hätten, daß sie nicht zu viert, sondern zu fünft einen Kreis bildeten, und daß ein Mitglied des Kreises noch sehr klein, sehr jung, sehr schwach war.
    Judella! Sarah sah ihre Tochter an. Chiya, du hier? Judella hob ihre Patschhändchen und schlug lachend auf die Tischplatte. Lah-ran!
    verkündete sie stolz.
    Nach diesem Abend nahmen sie die Experimente wieder auf, und selbst Judella gehörte zu ihrem Kreis, wenn sie kleinere Gegenstände bewegten. Duncan, Gavin und Fiona wechselten sich dabei ab, die Energiestrahlen zu bündeln und den Kreis zusammenzuhalten, wobei sie immer schwierigere Manöver durchführten.
    Das Wetter verschlechterte sich derweil merklich. Aus den nächtlichen Regenschauern wurden Stürme, die immer häufiger mit Schneeregen durchsetzt waren.
    »Es wird Zeit für mich zurückzukehren«, meinte Gavin. »Ich habe Camilla schon viel zu lange allein gelassen. Zum Mittwinterfest wird Hochzeit sein, und ich hoffe, ihr könnt alle kommen. Das gilt auch für dich, kleine Judella. Aber bringt dem Kind vorher noch bei, wie man seine Gedanken abschirmt, oder eure Mütter trifft der Schlag.«
    »Noch eine Frage, Gavin«, schaltete sich Sarah ein. »Weißt du, warum meine Mutter nicht gekommen ist, als ich so krank war? Ich habe das Gefühl, du hast mir die ganze Zeit etwas verheimlicht.«
    Gavin fühlte sich ertappt. »Ja, das habe ich tatsächlich. Deine Mutter, und auch Duncans, sie machen sich schreckliche Vorwürfe, daß sie euch weggeschickt und euch so freie Hand gelassen haben.
    So konntet ihr mit den gefährlichen Steinen hantieren, ohne daß sie eingreifen konnten. Und das hat sie nur noch zorniger und fanatischer gemacht. Ich weiß noch nicht einmal, ob sie zu meiner Hochzeit erscheinen werden. MacAran ist nur noch Oberhaupt seines Clans, aber nicht mehr Anführer des Dorfes. Der neue Anführer ist mein Vater, MacLeod. Es tut mir leid. Ich wollte dir nicht noch zusätzlich Kummer bereiten.«
    »Ich danke dir, daß du es mir jetzt gesagt hast.« Duncan legte den Arm um seine Frau, und gemeinsam teilten sie schweigend den Schmerz.
    Die Hochzeit fand im Hause der MacLeods statt, und das gesamte Dorf nahm daran teil. Auch die MacArans und Lovats waren gekommen. Judy und Laura gaben sich zunächst unnahbar, als sie Duncan und Sarah mit Judella sahen, wahrten aber immerhin die Form und begrüßten sie höflich. Doch Judella brachte das Eis schnell zum Schmelzen, und die beiden Großmütter ließen es sich nicht nehmen, ihre Enkelin während der Zeremonie abwechselnd auf dem Arm zu halten.
    Die Festlichkeiten nach der Trauung gestalteten sich üppig; die Tische bogen sich unter dem Überfluß
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