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Die Tänzerin von Darkover - 9

Die Tänzerin von Darkover - 9

Titel: Die Tänzerin von Darkover - 9
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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selber gerne geschrieben hätte, wenn ich die Zeit dazu fände. Allmählich wundert mich bei Lisa gar nichts mehr. Sie kann sogar Zahlenreihen richtig addieren – was mir nie gelingt – und hat den von Andre Norton gestifteten Gryphon Award für den besten unveröffentlichten Roman gewonnen. Als ich sie das erste Mal traf, hatte sie noch nichts veröffentlicht – aber das sollte sich in meiner Gegenwart schnell ändern. Wer mich erst einmal getroffen hat, weiß, daß jeder dazu in der Lage ist.
    Geliebter Vater!
    Gestern also fand das große Ereignis statt – Cassildas Heirat mit Edric Ridenow. Und damit müßte ich sie jetzt eigentlich als Lady Serrais titulieren, aber das will mir nicht recht über die Lippen kommen; sie ist und bleibt doch meine große Schwester. Es ist wirklich schade, daß Ihr und Mutter bei der Hochzeit nicht dabei sein konntet, aber Coryn hat Euch würdig vertreten, und Donal und ich haben Cassilda nach besten Kräften unterstützt und ermutigt.
    Vor der Trauungszeremonie war sie furchtbar nervös, aber heute morgen scheint sie schon sehr viel gelöster zu sein.
    Coryn und ich werden noch bis zum Frühjahr hier bleiben, da sich jetzt endlich mein Laran meldet – ich glaubte schon, ich würde niemals erwachsen werden, aber das scheint sich ja jetzt zu ändern.
    Jedenfalls meint Auster, der extra für die Hochzeit aus Arilinn zurückgekommen ist, daß ich nicht unnötig reisen sollte, so lange ich noch unter der Schwellenkrankheit leide. Ihr braucht Euch keine Sorgen zu machen, so krank bin ich nun auch wieder nicht, daß es gefährlich wäre; ich fühle mich nur ziemlich elend.
    Ihr fragt Euch bestimmt schon besorgt, was für eine Art Laran ich entwickeln werde. Aber ich kann Euch beruhigen: es wird nicht halb so unangenehm wie bei meinen Brüdern und Schwestern sein. Auch ich kann mich noch gut daran erinnern, wie Cassilda ihren Rapport mit den Falken entwickelte, und die Vögel ihr überall hin folgten.
    Mutter war alles andere als begeistert, als sich die Biester immer auf ihren Gardinenstangen niederließen – und was schimpften erst die Waschfrauen, wenn sie die Spuren der lieben Tierchen auf der frisch gewaschenen Wäsche entdeckten! Donals Rapport mit den Wölfen werden wir wohl auch nicht so schnell vergessen – besonders ihr Geheul, als er die Schwellenkrankheit durchmachte! Da war Coryns Rapport mit den Pferden noch vergleichsweise harmlos, ja sogar ganz nützlich, obwohl Ihr in jenem Jahr die Stallungen erweitern mußtet.
    Auch ich habe, wie könnte es anders sein, Rapport mit Tieren entwickelt, aber in meinem Fall sind die fraglichen Tiere klein, sauber und vor allem stumm, und sie werden mir auch nicht im ganzen Haus hinterherlaufen. Wie Ihr sicherlich wißt, hat Lerrys Ridenow das ganze Imperium bereist, und aus den tropischen Gewässern Terras hat er eine beträchtliche Anzahl kleiner Fische mitgebracht. Ja, und mit diesen Fischen habe ich meinen Rapport entwickelt! Lerrys hat mir zum Mittwinterfest fünfhundert davon geschenkt, was mich natürlich riesig gefreut hat. Donal wird Euch zusammen mit diesem Brief die Pläne für die Wasserbehälter überbringen, die wir benötigen, um die Fische unterzubringen. Die meisten können im großen 200-Gallonen-Tank bleiben, aber die Kugelfische brauchen ihren eigenen Behälter. Sie sind viel zu gefräßig und aggressiv, als daß man sie mit anderen Fischen zusammen halten könnte. Und die Buntbarsche fallen sogar übereinander her, aber ich glaube, daß ich sie davon überzeugen kann, sich gegenseitig in Ruhe zu lassen, wenn wir sie in einem extra 75-Gallonen-Tank halten.
    Coryn und ich werden alles übrige, wie Wasserpflanzen, Kies, Filter und Heizstäbe, mitbringen, wenn wir zurückkommen. Auster hat sich freundlicherweise bereit erklärt, den Transport der Fische mit dem Flugwagen aus Arilinn zu übernehmen, sobald das Wetter mitspielt und es warm genug ist (die Fische gehen ein, wenn die Wassertemperatur wesentlich unter die tropischen Temperaturen von Terra absinkt – deshalb müssen auch alle Wasserbehälter beheizt werden). Die Tanks sollten eigentlich alle in mein Schlafzimmer passen, am besten entlang der großen, fensterlosen Wand; die Heizanlage müssen wir notfalls unter dem Bett verstauen.
    Ich hoffe, Ihr und Mutter habt ein schönes Mittwinterfest verlebt.
    Ich grüße Euch, bis zum Frühjahr,
    Eure Euch liebende Tochter
    Arielle MacAran
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