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Die Sünden des Highlanders

Die Sünden des Highlanders

Titel: Die Sünden des Highlanders
Autoren: Hannah Howell
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Küche einen Krug Ale und die Würfel aus meinem Quartier hole. Wir werden schon sehen, wer von uns beiden das größere Geschick und das Glück auf seiner Seite hat. Ich glaube allerdings, dass es nicht lange dauern wird, bis Ihr wünscht, der Bursche käme bald zurück, weil Euch sonst nichts mehr bleibt außer den Kleidern am Leib.«
    Adam schüttelte den Kopf und ging in die Große Halle zurück. Er hatte schon einiges über Sir Tormands Knappen gehört, dem Mann, der sich geweigert hatte, den Ritterschlag zu empfangen. Man hatte Walter schon alles Mögliche genannt, vom Feigling bis zum Narren, aber wahrscheinlich stimmte nichts davon. Walter gehörte zu den sehr seltenen Menschen, die genau wissen, was sie wollen und was sie glücklich macht, und die sich weder von Erwartungen noch von Beleidigungen dazu bringen lassen, von ihrem Kurs abzuweichen.
    Als Adam sich an den Tisch setzte, musste er daran denken, dass Walter den Mann, dem er diente, wahrscheinlich sehr gut kannte. Es würde spannend sein zu erfahren, wie Tormand die Neuigkeiten aufnahm, dass Morainn ihn verlassen hatte. Er klopfte auf die Dokumente, die er unter seinem Hemd verwahrte, und beschloss, von seinem ursprünglichen Plan ihrer Verwendung ein wenig abzuweichen. Wenn Tormand tatsächlich so empfand, wie Walter behauptete, und Morainn liebte, dann würde Adams brüderliches Geschenk für seine einzige Verwandte eine recht stattliche Mitgift ergeben.
    * * *
    »Wo ist Morainn? Wo ist Walin? Wo sind diese verfluchten Katzen?«
    Bei jeder Frage wurde Tormand lauter, und die letzte brüllte er so laut, dass Adam schon meinte, das Beben der Grundmauern zu spüren. Er verbiss sich ein Grinsen, bat mit erhobener Hand um Stille und starrte auf die Hand von Walter, der wieder die Würfel warf. Dann stöhnte Adam auf, die Würfel hörten auf zu rollen, Walter hatte schon wieder gewonnen und strich kichernd seinen Gewinn ein. Schließlich drehte er sich zu Tormand um.
    Tormand wirkte wütend und gleichzeitig vollkommen aufgelöst. In seinem Blick stand Sorge, ja Angst. So sah niemand aus, der einfach nur eine seiner viel zu vielen Frauen verlegt hatte. Jener Tormand hätte wohl ein wenig gepoltert, doch dann wäre er losgezogen, um sich eine neue Frau zu suchen. Dieser Tormand dagegen sah aus, als würde er den Männern in der Großen Halle am liebsten an die Gurgel gehen, um eine Antwort zu erhalten.
    »Meine Schwester fand, es sei an der Zeit, nach Hause zu gehen«, erklärte Adam. Er sah, wie die Farbe aus Tormands Gesicht wich. »Und Walin ist mit ihr gegangen.«
    Einen Moment lang verschlug es Tormand den Atem. Er spürte einen Stich, der ihm tief ins Herz drang. Wie konnte sie ausgerechnet nach dem aufregenden Liebesspiel heute Morgen gehen? Keine Frau hatte ihn je auf diese Weise geliebt. Beim Weggehen war er sich sicher gewesen, dass er sie später zu Hause antreffen würde, und dass sie dann bereit sein würde, ihm zuzuhören bei allem, was er ihr zu sagen hatte. Er war sogar früher nach Hause gekommen und hatte seinen jüngeren Bruder gebeten, am Hof zu bleiben und die Interessen ihres Klans zu vertreten, weil er es kaum erwarten konnte, Morainn zu sagen, was er ihr zu sagen hatte. Doch offenbar hatte sie, sobald er weg war, ihre Sachen gepackt und war gegangen.
    Wut stieg in ihm auf und erstickte die Kränkung. Sie hatte ihm nicht die geringste Chance gegeben! Er hatte sein Bestes getan, sie zu umwerben, weil er ihr zeigen wollte, dass er nicht mehr der Mann war, für dessen Ruf er sich inzwischen richtig schämte. In seiner Wut dachte er kurz daran, Morainn einfach gehen zu lassen, wenn ihr es so leichtfiel, alles zu vergessen und ihn zu verlassen. Schließlich war es ihm nie schwergefallen, eine Frau zu finden. Doch diesen Gedanken schob er rasch wieder beiseite. Wütend hin oder her, verletzt hin oder her, er wollte keine andere Frau, er wollte Morainn.
    »Wann ist sie weg?«, fragte er aufgebracht. Am liebsten hätte er die Belustigung, die er in Adams Blick sah, aus dem Burschen herausgeprügelt. Aber seinem zukünftigen Schwager das Fell zu gerben, noch bevor er dessen Schwester einen Heiratsantrag gemacht hatte, war wahrscheinlich nicht besonders klug.
    »Heute Morgen, vielleicht vor drei, vier Stunden. Werdet Ihr ihr nachreiten?«
    »Jawohl.«
    »Um des Jungen willen?«
    »Nein, sondern damit ich sie schütteln kann, bis das bisschen Vernunft, das sie in ihrem Schädel hat, zu klappern beginnt.«
    »Wollt Ihr das tun, bevor oder nachdem
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