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Die Strandräuber - ein Ferienabenteuer auf Sylt

Die Strandräuber - ein Ferienabenteuer auf Sylt

Titel: Die Strandräuber - ein Ferienabenteuer auf Sylt
Autoren: Etel Bruening
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besserte sich dieStimmung und als sie ins Sonnenland einbogen, lärmte und polterte es im Auto, als wäre nichts geschehen.
    Es war aber offenbar doch etwas geschehen. Frau Bestmann kam aufgeregt dem Bus entgegen. Ihr Gesicht war bleich. »Luise, komm mal her.« Sie packte ihre Tochter am Arm und zog sie von den anderen weg.
    Aber sie war so aufgeregt, dass sie überhaupt nicht auf Herrn Christiansen, Klara und die Gäste achtete. Sie ging mit Luise nicht mal außer Hörweite. So kam es, dass Klara und ihr Vater mitkriegten, was Frau Bestmann an diesem Nachmittag erlebt hatte.
    Herr Christiansen überlegte kurz und sagte dann: »Inselspuk. Oder ein Dummejungenstreich. Muss man nicht weiter ernst nehmen.«
    Das fand Luise überhaupt nicht. Schließlich waren keine Jungen im Sonnenland gewesen. Und Spuk gab es nur in Gruselbüchern.
    Sie blickte ihre Mutter ängstlich an. »Und nun? Was sollen wir machen?«
    »Klara, wo bleibt ihr denn?« Frau Christiansen kam dazu.
    »Hier ist irgendetwas ganz komisch«, sagte Klara nur und Luise nickte. »Äußerst merkwürdig«, sagte Frau Bestmann und überlegte angestrengt.
    »Das ist ja seltsam. Genau das sind Frau Mazunkes Worte«, sagte Klaras Mutter. »Nach Frau Mazunke war es heute Nachmittag ganz merkwürdig. Zuerst war es mucksmäuschenstill hier in der Straße gewesen. Keine Menschenseele war da, außer Mazunkes. Und plötzlich haben die Dackel angefangen zu kläffen – wie geisteskrank. Völlig ohne Grund, eben merkwürdig.«
    »Kein Hund bellt ohne Grund«, sagte Herr Christiansen, »nicht mal Leo und Lotte.«
    »Und das Sonnenland war bestimmt nicht menschenleer«, sagte Klara mehr zu sich selber. Ihr war natürlich der Mann mit der Schirmmütze wieder in den Kopf geschossen. Sie überlegte krampfhaft, ob es da einen Zusammenhang geben könnte. Aber wenn niemand einen Menschen gesehen hatte … Sie beschloss, erst mal die Klappe zu halten und abzuwarten. Schließlich hatte ja nicht mal Luise ihr geglaubt. Vielleicht hörte sie ja tatsächlich die Frösche husten.
    In diesem Moment klatschte Herr Christiansen in die Hände: »Na, dann gehen wir noch alle zu uns. Die Kinder wollen bestimmt noch spielen und ich brauche eine Prise Ruhe und ein Glas Wein.« Mit diesen Worten hakte er Frau Bestman unter und zog sie mit sich.

Ausflug mit Rennschildkröten und Uhrenklau
Einladung zum Kuchen essen
    Am Tag nach Klaras Geburtstag hingen wieder dicke Wolken über dem Sonnenland. Und weil es auch weiter so blieb, trödelten die Kinder durch die nächsten Tage.
    »Ätzend«, maulte Chaoten-John.
    »Is doch keen Sommer«, motzte Willi.
    Nur der Professor sagte sich: »Scheint keine Sonne, kann ich keinen Sonnenbrand kriegen.« Und mit diesem Gedanken hatte er sich hinter einem riesigen Berg von Büchern verschanzt. Er las, er guckte sich Fotos an, studierte Landkarten. Er war vollends zufrieden mit sich, der Welt und dem Wetter.
    Zwischendurch steckte er mal kurz seine Nase zum Fenster raus. Damit war sein Bedarf an frischer Nordseeluft gedeckt. Im Moment stöberte der Professor gerade in einem Lexikon über die Südsee. Doch die wunderbare Ruhe wurde durch ein stürmisches Klingeln abrupt unterbrochen. Der Professor stieg über Bücher, Blätter und Landkarten, die am Fußboden lagen, und öffnete die Tür.
    Chaoten-John kam wie ein Känguru in die Diele gehüpft. »Wir machen was! Wir machen was!«
    Der Professor stöhnte und fasste sich an den Kopf. »Tag, John. Jeder macht etwas. Du meistens Blödsinn. Aber dazu bist du wahrscheinlich auf dieser Welt. Sag doch einfach, was du willst.«
    Chaoten-John rollte mit den Augen. Der Professor war heute fies. Dabei war es einzig und allein Johns Idee gewesen, den Bücherwurm aus seiner Einsamkeit zu erlösen. Und das war nun der Dank. Spott und Veräppelung. Er drehte ab, murmelte etwas gar nicht Feines und knallte die Tür ins Schloss.
    »Warte doch mal! Was wollt ihr denn ausfressen?« Dem Professor tat sein Spruch schon Leid.
    »Nur mit Mazunkes in Kampen Kuchen essen.« Chaoten-John war jetzt maulig.
    »Ach, nee danke«, sagte der Professor. »Wird bestimmt ganz toll. Aber lass mal. Ich bleibe lieber zu Hause. Ich, äh, ich glaube, ich habe mir den Magen verdorben.«
    Das war eine plausible Erklärung. Chaoten-John lächelte schon wieder, hüpfte vom Haus weg und rief: »Dann eben nicht.«
    Herr Mazunke saß schon seit Ewigkeiten hinterm Steuer und trommelte aufs Lenkrad. Geduld gehörte nicht zu seinen Stärken.
    Frau Mazunke
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