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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller
Autoren: Randy Siger
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der Staatsanwaltschaft hatte mich auf die Sendung auf WDKX aufmerksam gemacht. »Das zeigt, wie verzweifelt er ist«, hatte mein Freund gesagt.
    Die Story war um sechs gesendet worden und sollte um elf wiederholt werden. Ein Sprecher kündigte die Reportage direkt vor der Werbepause an, und meine Handflächen begannen zu schwitzen. Ich wappnete mich innerlich, denn ich wusste: Marshalls Verteidigerteam machte vor nichts halt.
    Nach der Werbepause schaltete der Sender zu einem Interview mit Professor Mason James von der Southeastern-Lawschool, Antoine Marshalls leitendem Berufungsanwalt.
    Das Interview fand in James' vollgestopftem Universitätsbüro statt. Der Mann sah eher aus wie ein Wrestler als wie ein Professor. Er trug ein enges, schwarzes T-Shirt, das eine Bodybuilder-Statur zur Geltung brachte – muskulöser Hals, Trapezmuskeln, die sich abzeichneten wie Drahtseile, riesige Bizepse mit Tätowierungen, die beide Arme wie Ärmel bedeckten. Er war komplett kahl, mit dunkler Haut, eckigem Kinn und einer breiten Nase, die zu viele Fäuste gesehen hatte.
    Er war, das wusste ich, das Aushängeschild der Southeastern – geliebt von den meisten Studenten, aber gehasst von Jura-Absolventen wie mir. Ein verurteilter Verbrecher, der bei einem Gefängnisaufstand einem Wärter das Leben gerettet hatte und vom Begnadigungsausschuss des Bundesstaates Georgia begnadigt worden war. Als einer von nur drei ehemaligen Straftätern, die als Anwälte in Georgia zugelassen waren, war er jetzt der Vorsitzende des Innocence Project der Southeastern-Lawschool, einer gemeinnützigen Kanzlei, die tonnenweise Berufungsanträge für verurteilte Verbrecher bearbeitete.
    Die Kamera zoomte auf James, mit einem Whiteboard im Hintergrund. Noch 4 Tage stand darauf geschrieben.
    »Ach, verschon mich!«, murmelte ich.
    »Das können Sie nicht ernst meinen!«, sagte die Reporterin. Sie bezog sich auf James' neuesten Berufungsantrag.
    »Todernst«, sagte James. »Verzeihen Sie das Wortspiel. Im Moment ist landesweit das Thiopental knapp – es gehört zu dem Cocktail aus drei Medikamenten, mit dem in Georgia Gefangene getötet werden. Meine Quellen sagen mir, dass der Staat das Medikament von einem Expresslieferanten bekommt, der aus einem Hinterzimmer einer Fahrschule in England operiert.«
    James schaute mit festem Blick in die Kamera. »Sie würden nicht einmal Ihren Hund mit solchen Medikamenten einschläfern lassen«, sagte er. »Wir bitten nur um dreißig Tage Zeit für die Untersuchung.«
    Ich blickte verächtlich auf den Schirm. Die Szene hätte lustig sein können, wenn der Hintergrund nicht so herzzerreißend traurig gewesen wäre. Antoine Marshall hatte meiner Mutter ohne nachzudenken in den Kopf geschossen, weil er Geld für Speed gebraucht hatte. Und jetzt, zwölf Jahre nach der Schießerei, elf Jahre nach seiner Verurteilung, beschwerte er sich über die Herkunft der Medikamente, die sie benutzen würden, um sein Leben auf sanfte Weise zu beenden.
    Ich konnte es nicht erwarten, den Freitag hinter mich zu bringen.

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
2
    Die Debatte fand im Auditorium der Milton-Highschool statt. Es war nicht einmal halb voll, und ich saß neben meiner Freundin und Mentorin Regina Granger, gleichzeitig auch meine Vorgesetzte bei der Staatsanwaltschaft von Milton County. Regina, eine kräftige und laute Frau, hatte ein ausgelassenes Lachen, das den Eindruck erweckte, sie sei warmherzig und knuddelig. War sie nicht. Regina war einer der taffsten Menschen, die ich kannte, eine Afroamerikanerin, die sich ihre Sporen vor dreißig Jahren in der Männergesellschaft von Milton County verdient hatte.
    Wenn man in unserem County eines Verbrechens beschuldigt wurde, war die schlimmste Nachricht, dass Regina Granger den eigenen Fall übernommen hatte. In meinen drei Jahren bei der Staatsanwaltschaft hatte sie nicht einmal verloren.
    Wir sahen den republikanischen Kandidaten für das Amt des Generalstaatsanwalts von Georgia beim Debattieren zu. Ich hätte lieber eine Wurzelbehandlung über mich ergehen lassen oder mir eine Oper angesehen. Regina und ich waren beide aus demselben Grund hier – unser Boss war einer der Kandidaten.
    Bezirksstaatsanwalt William Masterson füllte jeden Zentimeter seines Stuhls in der Mitte des Tisches von Kandidaten aus, und noch ein bisschen mehr. Er war der John Madden 1 des Gerichts von Milton County – überzeugend, ruppig und bodenständig. Alle von der Staatsanwaltschaft liebten ihn oder
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