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Die Sprache des Feuers - Roman

Die Sprache des Feuers - Roman

Titel: Die Sprache des Feuers - Roman
Autoren: Suhrkamp-Verlag <Berlin>
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Doppelkreuz-Tätowierung aufschneidet. Er macht zwei senkrechte Schnitte und zieht die Haut mit dem Doppelkreuz ab.
    Nicky spürt es nicht mehr.
    Tränen strömen über Danis Gesicht, als er feierlich sagt: »Ich will in der Hölle schmoren, wenn ich jemals gegen das Gesetz der Diebe verstoße.«
    Er klappt die Tür zu, tritt ein paar Schritte zurück und wirft das Streichholz.
    Dann schiebt er sich die Pistole in den Mund und drückt ab.

137
    Ein Mann sitzt in einem Mercedes, und der Mercedes brennt.
    Er steigt nicht aus.
    Die Flammen züngeln an seinen Beinen hoch, und er steigt nicht aus.
    Unten an der Küste donnert der Pazifik gegen die Felsen.
    California Fire and Life.

138
    Jack Wade sitzt auf seinem alten Hobie-Longboard.
    Er paddelt durch Wellen, die keine werden wollen, und sieht eine Rauchfahne über dem Strand.
    Der Rauch bedeutet, dass Hernando oben im Fischercamp den Grill angeworfen hat, dass die Kohlen gleich glühen werden und er hinauf muss, um Hernando beim Kochen für die Touristen zu helfen.
    Falls welche gekommen sind.
    Meistens sind keine da, dann hilft Jack ihm beim Bau des Hauses, das er im Camp hochzieht – nichts Besonderes, nur ein kleiner Ziegelbau mit Balkendach, aber Jack weiß, wie man so was macht, und Hernando freut sich über die Hilfe.
    Die übrige Zeit verbringt er mit Surfen, Fischen oder Fahrten in die Stadt, wo er Vorräte für das Camp einkauft. Wenn Gäste da sind, macht er ihnen Frühstück aus huevos rancheros – oder Pancakes oder was immer sie wollen. Zu Mittag dann Obst, Hähnchen und dazu kühles, kühles Bier. Abends werden die Fische gegrillt, die er oder die Gäste gefangen haben, und wenn alles getan ist, gönnt er sich ein Bier und hört Hernando beim Singen der alten canciones zu.
    Hat Hernando keine Lust zum Singen, legt sich Jack auf die Ladefläche des alten Pickup und verfolgt am Radio ein Spiel der Dodgers. Der Wetterbericht kündigt Regen und Gewitter im Norden an.
    Manchmal wirft er auch einen Blick auf die Kinderzeichnungen für »Onkel Jack«, die immer mal mit der Post kommen. Anfangs waren es brennende Bäume und Häuser, jetzt malen sie meistens Pferde oder Kinder auf Pferden. Die Kinder sind meistens fröhlich, und die Frau, die neben ihnen steht, hat schwarzes Haar.
    Jack denkt oft an Letty.
    Wie das wäre mit ihm, Letty und den Kindern.
    Er denkt selten an California Fire and Life.

DER AUTOR DON WINSLOW
    Don Winslow wurde 1953 in der Nacht zu Halloween in New York geboren. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in South Kingstown, Rhode Island, einer Kleinstadt am Atlantik. Die Geschichten, die ihm sein Vater von seiner Zeit bei der Marine erzählte, beflügelten seine Fantasie und erweckten in ihm den Wunsch, eines Tages Schriftsteller zu werden.
    Schon früh kam Winslow mit den Themen und Figuren in Berührung, die später eine so prominente Rolle in seinen Büchern spielen sollten. Einige Mafiagrößen des Patriarca-Syndikats lebten in seiner Nachbarschaft, und seine eigene Großmutter arbeitete Ende der 60er für den berüchtigten Mafiaboss Carlos Marcello, den mutmaßlichen Drahtzieher des Kennedy-Attentats, der den späteren Autor mehrere Male zu sich einlud.
    Nach seinem Schulabschluss kehrte Don Winslow in seine Geburtsstadt New York zurück. Bevor er mit dem Schreiben begann, verdiente er sein Geld unter anderem als Kinobetreiber, als Fremdenführer auf afrikanischen Safaris und chinesischen Teerouten, als Unternehmensberater und immer wieder als Privatdetektiv.
    Auch als Schriftsteller ist Don Winslow unermüdlich. Jeden Morgen um fünf setzt er sich an den Schreibtisch. Mittags läuft er sieben Meilen, in Gedanken immer noch bei seinen Figuren, um dann am Nachmittag weiterzuarbeiten. Dabei schreibt er mindestens an zwei Büchern gleichzeitig. Schreibblockaden kennt er nicht, im Gegenteil: Winslow sagt von sich, dass er bislang nur fünf Tage durchgehalten habe, ohne zu schreiben. Es ist eine Sucht, die bis heute ein Werk hervorgebracht hat, dessen Qualität, Vielseitigkeit und Spannung Don Winslow zu einem der ganz Großen des zeitgenössischen Krimis machen. Oliver Stones Verfilmung von Zeit des Zorns mit Blake Lively, John Travolta, Uma Thurman und Benicio Del Toro, für die Winslow selbst das Drehbuch schrieb, ist nur der vorläufige Höhepunkt einer grandiosen Karriere. Kings of Cool , das zum Filmstart im Herbst 2012 erscheinende Prequel zu Zeit des Zorns , zeigt: Winslow wird immer besser!
    DIE BOONE-DANIELS-SERIE
    Boone
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