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Die Smaragreihe 02 - Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten

Die Smaragreihe 02 - Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten

Titel: Die Smaragreihe 02 - Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten
Autoren: Alexander Wolkow
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nahm sich die gute Fregosa Ellis an. Zuerst führte sie sie in das Badezimmer und wusch sie in der großen Wanne, die weder Bastinda noch der Holzfäller je benutzt hatten, weil sie das Wasser fürchteten.
    Dann wusch Fregosa das verstaubte Kleidchen des Mädchens und ihre Schleife. Totoschka, den die Köchin gleichfalls gewaschen hatte und dessen gekämmtes Fell jetzt seidig glänzte, bekam zum erstenmal, seitdem er das Land der Käuer verlassen hatte, wieder Milch zu trinken.
    Elli erzählte der guten Frau von ihren Abenteuern, und Fregosa wunderte sich, wie sehr die Fee des Rettenden Wassers einem gewöhnlichen Mädelchen glich und wie gut es ihr tat, wenn man zärtlich zu ihr war.
    „Ihr Zwinkerer seid ein braves Volk und lebt einträchtig miteinander", sagte das Mädchen. „Ja, wir leben einträchtig und helfen einander", erwiderte Fregosa. „Wir wollten auch den Leuten, die der Statthalter aus ihren Häusern vertrieben hatte, neue Häuser bauen. Aber jetzt werden sie gewiß in ihre früheren Häuser zurückkehren und wieder für ihren Herrscher sorgen. Obwohl", fügte die Köchin seufzend hinzu, „er unserer Sorge nicht bedarf. Er ißt ja nicht und trinkt nicht, und man braucht auch keine Wäsche für ihn zu waschen. Das einzige, worum er uns manchmal bittet, ist ein bißchen Öl zum Schmieren seiner Gelenke."
    Die folgenden Tage vergingen in angespannter Erwartung der Wiederherstellung des Eisernen Holzfällers.
    Dann kam der glückliche Tag, an dem er wieder strahlend vor seine Freunde trat. Die Zwinkerer hatten ihn so blank poliert, daß der Glanz seines Körpers die Augen der Menschen blendete. Er trug eine riesige Axt mit goldenem Stiel, und an seinem Gürtel hing eine kleine goldene Kanne, die mit dem besten Öl gefüllt war.
    Die Handwerker hatten die goldene Axt. und die goldene Ölkanne nach dem Muster der alten angefertigt. Für den Scheuch hatten sie einen Spazierstock mit goldenem Knauf gemacht, der noch viel schöner war als jener, den der Strohmann im vorigen Jahr auf der Reise zur Zauberin Stella im Wasser verloren hatte. Der Scheuch wollte sich aber von dem Stock aus Mahagoniholz, den Charlie ihm geschenkt hatte, nicht trennen, und beschloß daher, sich beim Gehen auf beide Stücke gleichzeitig zu stützen. Dabei stolperte er jedoch oft und fiel sogar hin.
    Elli riet ihm, die Stöcke jeden Tag zu wechseln.
    „Daß ich selber auf diesen einfachen Gedanken nicht gekommen bin!" wunderte sich der Strohmann.
    „Du hast eben keine Zeit dazu gehabt", versicherteElli.
    „Für Totoschka hatten die Zwinkerer ein herrliches goldenes Halsband geschmiedet. Die schönsten Geschenke erhielt jedoch Elli: silberne Schuhe und einen goldenen Hut. Die Sachen sahen genauso aus wie die, welche sie im vorigen Jahr besaß, allerdings fehlte ihnen die Zauberkraft. Aber daran ließ sich nichts ändern.
    Die Zwinkerer verstanden sich eben nicht aufs Zaubern.
    Elli freute sich sehr über die Geschenke. Sie zog sogleich die Schuhe an und setzte das goldene Hütchen auf.
    Die guten Zwinkerer hatten, wie wir wissen, eine große Schwäche für schöne und glänzende Dinge. Beim Verteilen der Geschenke übergingen sie natürlich auch Charlie Black nicht, den sie mit einem künstlichen Goldbein bedachten, das Holzbein war ja schon alt und abgenutzt! Din Gior erhielt einen goldenen Kamm für seinen Bart und einen Marschallstab mit Goldverzierung, Faramant einen goldenen Bleistift und ein Notizbuch in goldenem Einband, in das er seine Eintragungen über die Versorgung der Armee machen konnte. Kaggi-Karr erhielt niedliche goldene Reifen für ihre Beinchen.

    Der Seemann nahm das goldene Bein nicht an: Erstens, weil es zu schwer war, und zweitens, weil es sich an den Steinen rasch abwetzen würde. Gold ist ja ein weiches Metall. Statt dessen bat Charlie die Zwinkerer, ihm ein neues Bein aus sehr hartem Holz zu machen. Die Handwerker kamen seinem Wunsch nach und drechselten für ihn ein Bein aus Eisenholz, von dem sie behaupteten, es sei unverwüstlich.
    Din Gior und Faramant waren mit ihren Geschenken sehr zufrieden.
    Din Gior sagte, zu seinem hohen Feldmarschallamt habe ihm gerade so ein Stab gefehlt, denn einen Bart, wie er noch keinem Feldmarschall in der Welt gewachsen war, besitze er ja schon lange.
    Der Scheuch aber tanzte um den wiederauferstandenen Holzfäller herum und sang dabei: „O-ho-ho-ho-ho! Der Eiserne Holzfäller ist wieder bei uns! O-ho-ho-ho!"
    Dabei befürchtete er gar nicht, sein Ansehen als Herrscher
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