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Die Smaragdreihe 1 - Der Zauberer der Smaragdenstadt

Die Smaragdreihe 1 - Der Zauberer der Smaragdenstadt

Titel: Die Smaragdreihe 1 - Der Zauberer der Smaragdenstadt
Autoren: Alexander Wolkow
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Eichhörnchen höhnisch auf dem Wipfel eines Baumes. „Was ist geschehen? Zwei große kräftige Männer haben auf ein kleines Mädchen nicht aufpassen können, und ein Menschenfresser hat es geraubt."
    „Ein Menschenfresser?" wiederholte der Eiserne Holzfäller. „Ich wußte nicht, daß es Menschenfresser in diesem Wald gibt."
    ,,Quirr . . . quirr . . . Das weiß doch jede Ameise! Schämen sollt ihr euch! Habt auf das Mädelchen nicht achtgeben können! Nur das kleine schwarze Tierchen hat es tapfer ver- teidigt und den Menschenfresser gebissen, doch dieser versetzte ihm einen solchen Tritt mit seinem ungeheuren Fuß, daß es jetzt wahrscheinlich sterben wird..."
    Das Eichhörnchen feixte und verhöhnte die beiden so sehr, daß sie vor Scham zu vergehen glaubten.

    „Wir müssen Elli retten!" rief der Scheuch.
    „Ja, ja", sagte der Eiserne Holzfäller. ,,Elli hat uns erlöst, und wir müssen sie dem Menschenfresser entreißen. Sonst sterbe ich vor Schmerz..." Tränen rannen über seine Wangen.
    „Du weinst ja schon wieder!" rief der Scheuch entsetzt und trocknete ihm die Augen mit dem Taschentuch. „Die Ölkanne ist ja bei Elli!"
    „Wenn ihr dem kleinen Mädchen helfen wollt, so kann ich euch zum Menschenfresser führen, obwohl ich mich sehr vor ihm fürchte", sagte das Eichhörnchen.
    Der Eiserne Holzfäller bettete Totoschka behutsam auf das weiche Moos und sagte: „Wenn wir zurückkehren, werden wir ihn gesund-pflegen!" Und zum Eichhörnchen gewandt, sagte er: ,,Führe uns!"
    Das Tierchen hüpfte von Zweig zu Zweig, und die Freunde folgten ihm. Als sie tief in den Wald eingedrungen waren, sahen sie eine graue Mauer vor sich.
    Das Schloß des Menschenfressers stand auf einem Hügel: Eine hohe Mauer umgab es, die selbst eine Katze nicht hätte erklimmen können. Davor zog sich ein Wassergraben. Der Menschenfresser hatte die Brücke hochgezogen und zwei Riegel vor das eiserne Tor geschoben.
    Er lebte in seinem Schloß allein. Früher hatte er Schafe, Kühe und Pferde und viele Diener gehalten. Zu jener Zeit kamen oft Wanderer, die in die Smaragdenstadt zogen, am Schloß vorbei. Der Menschenfresser fiel über sie her und fraß sie. Als die Käuer davon erfuhren, hörte der Verkehr auf der Straße auf.
    Da begann der Menschenfresser seine Burg zu verwüsten. Zuerst fraß er die Hammel, Kühe und Pferde und dann die Diener, einen nach dem andern. In den letzten Jahren lauerte er im Wald unvorsichtigen Kaninchen und Hasen auf, die er mit Haut und Haar verschlang.
    Als der Menschenfresser Elli raubte, jubelte er im Vorgefühl des üppigen Schmauses. Er trug das Mädchen in das Schloß, wo er es fesselte und auf den Küchentisch legte. Dann begann er sein großes Messer zu wetzen.
    Klick . . . klick, klirrte das Messer.

    Der Menschenfresser frohlockte:
    „Ba-ga-ra! Eine solche Beute lob ich mir! Das wird herrlich schmecken. Ba-ga-ra!" Und zu Elli:
    „Ba-ga-ra! Das hab ich mir fein ausgedacht, das Brettchen mit der Aufschrift. Du glaubtest wohl, ich würde deine Wünsche erfüllen. Das könnte dir so passen! Nein, das hab ich als Köder für solche Gimpel wie du gemacht, ba-ga-ra!"
    Elli flehte den Menschenfresser um Erbarmen an. Der aber hörte sie nicht und fuhr fort, das Messer zu wetzen.
    Klick... klick . . . klick . . .
    Er hob das Messer über das Mädchen, das vor Entsetzen die Augen schloß, ließ die Hand aber wieder sinken und gähnte.
    „Ba-ga-ra. Das Wetzen des Messers hat mich müde gemacht. Ich will mich lieber für ein Stündchen hinlegen. Nach dem Schlaf schmeckt das Essen viel besser!"
    Der Menschenfresser ging in sein Schlafgemach, und bald schnarchte er so laut, daß es im ganzen Schloß und sogar im Walde zu hören war.
    Der Eiserne Holzfäller und der Scheuch standen vor dem Wassergraben und wußten nicht, was sie tun sollten. „Ich würde hinüberschwimmen". sagte der Scheuch, „doch befürchte ich, daß das Wasser mir die Augen, die Ohren und den Mund wegwäscht, und dann bin ich blind, taub und stumm."
    „Und ich würde ertrinken", sagte der Eiserne Holzfäller, „weil ich doch so schwer bin. Ja, selbst wenn ich aus dem Wasser herauskäme, würde ich sogleich einrosten, und die Ölkanne ist doch nicht da . . ."
    Während sie so standen und überlegten, hörten sie plötzlich das Schnarchen des Menschenfressers.
    „Wir müssen Elli befreien, solange er schläft", sagte der Eiserne Holzfäller. „Warte, mir ist was eingefallen. Ich weiß. wie wir über den Graben kommen."
    Er fällte
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