Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sextherapie: Roman (German Edition)

Die Sextherapie: Roman (German Edition)

Titel: Die Sextherapie: Roman (German Edition)
Autoren: Amber Stevens
Vom Netzwerk:
Hotmail-Konto geschickt.«
    Shelley hoffte verzweifelt, dass Galloway nicht verlangen würde, das BlackBerry zu sehen, denn sie war sich nicht sicher, ob es überhaupt mit einer Kamera ausgestattet war. Doch der irische Arzt wusste es offenbar auch nicht.
    »Das ist Erpressung«, zischte er.
    »Nein«, versetzte Shelley. »Eine Verhandlung.«
    »Und wenn ich mich weigere?«, erkundigte er sich, sichtlich um Ruhe bemüht.
    »Tun Sie, was Sie nicht lassen können«, meinte Shelley und betrachtete lässig ihre Fingernägel. »Aber seien Sie sich über zwei Dinge im Klaren. Erstens werde ich niemals mit Ihnen schlafen. Und zweitens ist mir mein Ruf ziemlich gleichgültig, denn ich habe in dieser Hinsicht nichts zu verlieren.«
    Mit diesen Worten nahm sie wieder Platz und beobachtete sein Gesicht. An seinem rechten Augenwinkel hatte ein nervöses Zucken eingesetzt.
    »Einverstanden«, sagte er schließlich. »Ich werde schweigen, wenn Sie dieses Video für sich behalten.«
    Shelley schickte sich an zu gehen, drehte sich an der Tür jedoch noch einmal um. »Ach, und ich hätte gern das Formular nach dem Gesetz über psychische Erkrankungen zurück. Ich möchte nicht, dass Sie weiter damit Druck auf mich ausüben.«
    »Ich habe es nicht hier«, erwiderte er. »Es liegt in Dr. Jones’ Büro.«
    Shelley machte sich sofort auf den Weg zu Dr. Jones’ Büro. Auf dem Flur begegnete sie Rose, die gerade auf das Bergsteigerzimmer zusteuerte.
    »Hallo, Shell, wo bist du denn abgeblieben? Wir haben dich beim Mittagessen vermisst.«
    »Entschuldige, Rose. Ich erkläre dir alles später. Jetzt muss ich erst einmal etwas Persönliches erledigen.«
    »Hat es mit dem Mann zu tun, der dich besucht hat?«
    »In gewisser Weise ja«, meinte Shelley und tätschelte Rose den Arm. Dann lief sie, zwei Stufen auf einmal nehmend, die mit Teppich belegte Treppe hinauf.
    Sie klopfte an die Tür von Dr. Jones’ Büro. »Herein«, antwortete eine zittrige Stimme.
    Beim Eintreten fragte sich Shelley, ob sie Dr. Jones wohl so »müde und aufgelöst« antreffen würde wie beim letzten Mal, doch die Ärztin machte einen verhältnismäßig stabilen Eindruck.
    »Ah, Ms....«
    »Carter«, sagte Shelley, trat ein und baute sich vor Dr. Jones’ Schreibtisch auf. »Ich bin hier, weil ich Sie bitten möchte, mich zu entlassen.«
    »Oh?«, antwortete Jones und musterte sie zweifelnd. »In welchem Programm sind Sie denn?«
    »Ich bin sexsüchtig«, antwortete Shelley. »Aber ich stelle für niemanden eine Gefahr dar und habe mich völlig im Griff. Es gefällt mir nur nicht, dass ich gegen meinen Willen hier festgehalten werde. Dr. Galloway ist einverstanden.«
    »Ach, wirklich?«
    »Ja. Ich war gerade bei ihm. Sie können ihn ja anrufen, wenn Sie wollen.«
    »Nun, ich denke, die Entscheidung liegt nicht bei Dr. Galloway, sondern bei mir, und ich werde Sie erst entlassen, wenn Ms. Parrish mir mitteilt, dass Ihre Behandlung erfolgreich war.«
    Das hatte Shelley befürchtet. Sie mochte Verity und wollte sie nicht in die Sache hineinziehen. Doch jetzt blieb ihr offenbar nichts anderes übrig, als aus allen Rohren zu feuern.
    »Diese Klinik wird doch von einem privaten Fonds betrieben, oder?«
    »Ja, doch was tut das hier zur Sache?«, gab Dr. Jones zurück.
    »Ich frage mich nur, was die Fondsverwalter dazu sagen würden, dass die medizinische Leiterin ihrer wundervollen Einrichtung in der oberen linken Schreibtischschublade eine Flasche Gin aufbewahrt.«
    Dr. Jones erstarrte und zog dann eine Schublade auf. Shelley glaubte schon, sie würde sich einen Schluck genehmigen, doch stattdessen förderte sie eine Akte zutage, schlug sie auf, holte ein Formular heraus, kritzelte etwas darauf, unterschrieb und datierte es und reichte es Shelley.
    »Danke«, meinte Shelley höflich und wandte sich zum Gehen.
    »Schade, dass Sie den Kurs nicht beenden möchten«, rief Dr. Jones ihr nach. »Nach Ihrer Akte zu urteilen, brauchen Sie bei Ihren sexuellen Problemen eindeutig Hilfe.«
    Wortlos verließ Shelley den Raum, eilte in ihr Zimmer, um ihre Sachen zu packen, und machte sich auf den Weg zur Treppe.
    Ich bin frei , sagte sie sich. Ich habe den Auftrag erledigt und mich wacker geschlagen. Alle haben mir abgenommen, dass ich eine Schlampe bin, die sich durch die Weltgeschichte vögelt. Jetzt wird Freya das Grinsen vergehen. Ich habe es geschafft.
    Doch als sie unten an der Treppe angelangt war, hörte sie im Bergsteigerzimmer einen Mann lachen. Cian. Darauf folgte eine zornige
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher