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Die schwarze Hand des Todes

Titel: Die schwarze Hand des Todes
Autoren: Stephen Booth
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schüttelte den Kopf.
     
    »Ja, ich habe Jenny an dem Tag aufgelauert«, sagte Maggie. »Ich habe beim Tower auf sie gewartet, weil sie immer dort entlangkam. Zwei Tage vorher bin ich ihr dort begegnet, und wir haben uns ge stritten. Ich habe ihr nicht abgenommen, dass sie nicht wusste, wo Ros abgeblieben war. Ich hatte große Hoffnung auf sie gesetzt, denn damals nahm ich an, dass sie in engerer Beziehung zueinander stan den. Aber da lag ich ganz falsch. Und habe sie damit gegen mich auf gebracht.«
    »Soweit wir wissen, kannten die beiden sich lediglich oberflächlich durch die Tierschutzbewegung. Zwischen Jenny Weston und Ihrer Tochter bestand keine intime Beziehung.«
    »Das Gleiche hat mir Jenny auch gesagt. Für sie war Ros nichts weiter als ein überspanntes, hitzköpfiges Mädchen, das kurz ihr Leben gestreift hatte, ohne Spuren zu hinterlassen.«
    »Aber das haben Sie ihr nicht geglaubt.«
    Maggie wirkte unschlüssig. »Letztlich wohl doch.«
    »Warum haben Sie Jenny dann angegriffen? Mit dem Messer?«
    »War ich das wirklich? Gestern kam es mir vor, als hätte ich noch nie ein Messer in der Hand gehabt. Nein, ich glaube, wir sind uns an dem Tag nicht begegnet. Entweder ist sie gar nicht bis zum Tower gekommen, oder ich war zu spät dran. Jedenfalls habe ich sie nicht gesehen. Nicht an diesem fraglichen Tag.«
    »Und das sollen wir Ihnen glauben?«
    »Wohl oder übel«, sagte sie. »Ich denke, es stimmt.«
     
    Chief Superintendent Jepson bedachte seine Untergebenen mit einem grimmigen Blick.
    »Doch, ich fürchte, es stimmt«, sagte Tailby.
    »Ganz sicher?«
    »Der Schuhabdruck auf der Blutspur kann weder von Maggie Crew noch übrigens auch von Simon Bevington stammen. Er ist viel zu groß.«
    »So ein Mist.«
    »Außerdem sind beide unserer Ansicht nach bei weitem nicht kräftig genug, um das Opfer in den Steinkreis geschleppt zu haben«, sagte Hitchens. »Und dann ist da noch die Sache mit der fehlenden Kamera.«
    Jepson runzelte die Stirn. »Die Kamera?«
    »Jenny Weston hatte beim Tierschutzbund Bericht über die Hundekämpfe erstattet«, sagte Hitchens. »Soweit wir wissen, hat sie auch Aufnahmen davon gemacht. Wenn sie im Moor unterwegs war, hatte sie immer eine Autofocus-Kamera dabei, höchstwahrscheinlich in ihrer Gürteltasche.«
    »Die sich nicht bei der Leiche gefunden hat.«
    »Richtig.«
    »Was daraufhin deutet, dass ihr Mörder wusste, was auf dem Film zu sehen war. Dann müsste es einer der Teilnehmer von den Hundekämpfen gewesen sein.«
    »Teasdale hat ausgesagt, dass sie ihn und Warren Leach dabei fotografiert hat, wie sie einen Pitbull-Terrier begruben, der wegen seiner Verletzungen getötet werden musste. Sie sind dazu extra bis zu den Bäumen in der Nähe des Steinkreises gegangen. Trotzdem hat Jenny sie gesehen. Sie ist ihnen entwischt, weil sie mit dem Fahrrad unterwegs war. Aber sie wusste, dass die beiden Männer sie gesehen hatten.«
    »Und Leach konnte Jenny von der Farm aus leicht entdecken, als sie das nächste Mal ins Moor fuhr.«
    »Etwa so stellen wir es uns auch vor. In seiner Werkstatt haben wir ein ganzes Sortiment von Messern und anderen Gerätschaften gefunden. Allerdings nicht das fragliche Messer.«
    Jepson überlegte. »Also wollen Warren Leachs Kumpane ihm den Mord an Jenny Weston in die Schuhe schieben. Das kommt ihnen sehr gelegen.«
    »Schlau ausgedacht. Ihre Aussagen stimmen absolut überein.«
    »Seien wir ehrlich«, sagte Hitchens. »Es kommt allerseits gelegen.«
    Die Blicke richteten sich auf Ben Cooper, der nur still dasaß und die Lippen zusammenpresste. Wenn es einen Moment gab, in dem Schweigen geboten war, dann war es dieser. Sie erwarteten einen Kommentar von ihm, den er niemals abgeben würde.
    Bald stand ihm eine weitere Beerdigung bevor, wenn Todd Weenink mit allen Ehren zu Grabe getragen wurde, wie es einem Polizisten gebührte, der in Ausübung seiner Pflicht gestorben war. Doch hier und jetzt gab es nichts zu sagen. Nichts, was sich für Cooper in Worte fassen ließ.
     
    Am folgenden Tag hing ein neuer Anschlag am Schwarzen Brett im Flur. Die Beamten scharten sich darum.
    »Mr Tailby wird nach Ripley versetzt«, las einer. »Und der neue Chief Inspector ist ernannt.«
    »Und, ist es Hitchens?« Ben Cooper drängte sich näher zu der Pinnwand. Er bemerkte die seltsame Stimmung, die über der Gruppe hing. Düster und zynisch.
    »Nee«, sagte jemand. »Wir kriegen einen neuen Superintendent aus South Yorkshire, und ein Chief Inspector wechselt zur
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