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Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit

Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit

Titel: Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit
Autoren: Santiago García-Clairac
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waren Metáfora und ich im Krankenhaus, um meinen Vater zu besuchen. Norma war auch da. Sie kam mir etwas zerstreut vor, irgendwie abwesend.
    Die Ärzte sagen, dass Papa außer Gefahr ist. Auch wenn sie mich gewarnt haben. Er muss auf sich achtgeben, haben sie gesagt, sonst könnte er einen Rückfall bekommen.
    Heute Abend brauche ich ein wenig Ruhe. Also werde ich mit Metáfora zu Abend essen. Sie hat für uns zwei etwas gekocht.
    „Mach dir keine Sorgen“, sagt sie, so als könne sie Gedanken lesen, „dein Vater wird wieder ganz gesund werden. Wirst schon sehen.“
    „Hoffentlich hast du recht.“
    Sie reicht mir eine Obstschale.
    „Iss etwas Obst, du bist so blass in letzter Zeit.“
    „Kann sein, ich hatte jede Menge Probleme.“
    „Gut, dass du das endlich zugibst.“
    „Und du“, sage ich, „du könntest auch mal zugeben, dass du mich immer herumkommandieren willst.“
    „Ich möchte nur, dass alles gut läuft“, antwortet sie. „Nicht so wie du … Dir ist ja alles egal.“
    „Meinst du nicht, dass du heute Abend ziemlich aggressiv bist?“
    „Ich hab meine Gründe dafür. Ich mach mir Sorgen um meine Mutter, das Grab meines Vaters ist nirgendwo zu finden, und zu allem Überfluss kommst du mir ständig mit irgendwelchen Vorwürfen.“
    „Und Horacio hat nicht angerufen …“
    „Horacio ist mir egal.“
    „Und warum gehst du dann mit ihm aus?“
    „Du hast sie ja nicht mehr alle! Ich möchte einen schönen Abend mit dir verbringen, aber du hast immer was zu meckern. Und jetzt wirst du auch noch eifersüchtig!“
    „Ich bin nicht eifersüchtig!“, widerspreche ich. „Überall bin ich mit dir hingegangen, zu einem Tätowierer, zum Traumspezialisten … wo auch immer du mich hingeschleppt hast. Ich habe alles getan, was du wolltest.“
    „Was willst du damit sagen?“
    „Ich will nur ehrlich zu dir sein …“
    „Du kannst dir deine Ehrlichkeit sonst wohin stecken!“, ruft sie wütend und läuft hinaus. „Das interessiert mich einen Dreck! Ich möchte nur, dass du dein Versprechen hältst und das Grab meines Vaters findest!“
    Ich glaube, ich sollte mich bei ihr entschuldigen. Aber so wie ich sie kenne, hat es jetzt keinen Zweck. Also bleibe ich am Tisch sitzen und lasse mir die Erdbeeren schmecken.
    Doch ich muss zugeben, mein Leben ist eine Katastrophe. Nichts klappt. Wenn Metáfora allen Grund hat, sich Sorgen zu machen, dann habe ich es nicht weniger: Mein Vater ist verletzt, die Stiftung zerstört, das Bild meiner Mutter wahrscheinlich verbrannt, der Sarkophag unter den Trümmern verschüttet; Horacio fängt wieder an, mich zu ärgern, und zu allem Übel kommen Metáfora und ich nicht miteinander klar, trotz allem, was wir gemeinsam durchgestanden haben.
    Riiiinngggg! Riiinnggg!
    „Hallo.“
    „Arturo, ich bin’s, General Battaglia … Wie geht es dir, mein Junge?“
    „Nicht sehr gut. Ich weiß nicht, ob Sie mitbekommen haben, was hier passiert ist …“
    „Ja, es tut mir sehr leid. Ich hoffe, dass dein Vater bald wieder auf den Beinen ist.“
    „Er ist immer noch im Krankenhaus, aber es scheint ihm wieder besser zu gehen … Wo sind Sie jetzt, General?“
    „Weit weg, mein Junge, sehr weit weg … Ich habe viele interessante Entdeckungen gemacht.“
    „Haben Sie etwas Neues über die Schwarze Armee herausgefunden?“
    „Das erzähle ich dir später. Für den Augenblick nur so viel: Ich habe falsch gelegen. Es gibt nicht nur eine, sondern tatsächlich zwei Armeen.“
    „Zwei Schwarze Armeen? Soll das ein Scherz sein?“
    „Nein! Die ganze Zeit habe ich die Spur einer Armee verfolgt, die aus richtigen Soldaten und Rittern bestand. Aber die andere, die ist und bleibt ein Geheimnis.“
    „Was ist das für eine Armee? Wovon sprechen Sie?“
    „Von etwas ganz Unglaublichem! Ich weiß jetzt, dass es eine unsichtbare Schwarze Armee gegeben hat … Hör dir das an, es ist ein Bericht aus dem Mittelalter von einem anonymen Geschichtsschreiber: ‚Die Schwarze Armee stürzte sich auf die hundert Soldaten, die sich des Nachts Ambrosia näherten. Trotz der Dunkelheit vernichtete sie die Krieger, ohne eigene Verluste zu erleiden, und dann verschwand sie wieder.‘ Wie findest du das?“
    „Ich weiß nicht … Ich würde das nicht für bare Münze nehmen. Es ist nur ein anonymer Bericht.“
    Ich sehe, wie Metáfora aus der Küche kommt und in ihr Zimmer geht.
    „Metáfora, es ist der General …!“, rufe ich ihr zu.
    Sie tut so, als hätte sie nichts gehört, geht in ihr
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