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Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit

Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit

Titel: Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit
Autoren: Santiago García-Clairac
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hat.
    Vorsichtig schleiche ich um das Haus herum, wobei ich versuche, so wenig Lärm wie möglich zu machen. Vor einer kleinen Holztür bleibe ich stehen. Sie ist verschlossen. Ich bitte meinen geflügelten Begleiter um Hilfe.
    „Adragón!“, flüstere ich. „Mach die Tür auf!“
    Der Drache dringt in das Innere des Türschlosses ein. Ich höre ein leises metallisches Knirschen, dann öffnet sich die Tür. Der Weg ist frei.
    Ich betrete leise das Haus. Niemand zu sehen. Um keine verräterischen Schatten zu werfen, schleiche ich mich an der Wand entlang.
    Ich gelange zu einer Glastür, die in den hinteren Garten hinausgeht. Und da sehe ich sie. Der Typ, den mein Drache an dem Abend in der Stiftung gebissen hat, sitzt am Beckenrand des Swimmingpools, neben ihm zwei Männer, die bis an die Zähne bewaffnet sind.
    Ich gehe in den ersten Stock hinauf. Niemand hat mich bemerkt. Ich suche die Luke, durch die ich auf den Dachboden gelangen kann … Da ist sie!
    Niemand wird je erfahren, wie ich hier hinaufgekommen bin. Der Stuhl, den ich dafür benutzt habe, steht dank Adragón wieder an seinem Platz. Ich schließe die Luke und steige über eine Leiter hinaus aufs Dach.
    Das Dach ist mit schwarzem Schiefer gedeckt. Ich muss vorsichtig sein, sonst zerbricht eine der Platten, und ich falle hinunter. Jetzt stehe ich ganz oben auf dem Dachfirst und kann sie sehen. Sie haben mich noch nicht bemerkt.
    „He, ihr Gangster!“, schreie ich, um auf mich aufmerksam zu machen. „Hier bin ich!“
    Sie schauen sich nach allen Seiten um, sehen mich aber nicht.
    „Hier oben, auf dem Dach!“
    Endlich haben sie mich gesehen.
    „Wer bist du?“, fragt einer und richtet seine Waffe auf mich.
    „Was machst du da?“, ruft der andere.
    Ihr Boss sagt nichts. Er schaut nur zu mir hoch. Er hat mich erkannt und weiß sofort, warum ich hier bin.
    „Ihr kennt mich ganz genau!“, antworte ich.
    „Komm da runter!“, befiehlt mir der Typ mit der Waffe.
    „Komm runter, dann können wir uns besser unterhalten!“, ruft der andere.
    Inzwischen sind noch drei weitere Männer hinzugekommen. Insgesamt sind es jetzt sechs. Ihr Boss hat immer noch kein Wort gesagt.
    „Kommst du jetzt da runter, oder sollen wir dich holen?“, ruft der Erste mir zu.
    „Komm du doch rauf!“, schlage ich vor. „Ich warte auf dich!“
    „Hier hast du die Antwort, mein Freund!“, ruft er und gibt einen Schuss ab.
    „Ich bin nicht dein Freund!“, rufe ich zurück, ohne mich auch nur einen Millimeter von der Stelle zu rühren. „Und deine Antwort kommt sowieso nicht an!“
    Er feuert noch ein paar Schüsse auf mich ab, aber keiner trifft mich. Er ist völlig verwirrt, weiß nicht, was los ist.
    „Schießt ihr halt auch!“, befiehlt er seinen Kollegen. „Los, schießen!“
    Alle außer dem Boss richten ihre Maschinenpistolen auf mich und ballern los.
    „Eure Grüße kommen nicht an!“, rufe ich.
    Sie sind völlig verdattert, kommen aus dem Staunen nicht raus.
    „Adragón!“
    Der Drache stürzt sich auf sie. Bevor sie merken, was passiert ist, liegen ihre Waffen auf dem Boden. Die einen haben eine zerfetzte Hand, die anderen einen gebrochenen Arm.
    Der Boss nutzt die allgemeine Verwirrung, um sich aus dem Staub zu machen. Ich sehe, wie er in einen Wagen steigt.
    „Adragón!“
    Der Drache stürzt sich auf den Wagen, der bereits anfährt.
    Die Buchstaben haben sich von meiner Haut gelöst und bilden riesige Flügel auf meinem Rücken. Ich fliege zu dem Wagen, den der Drache inzwischen angehalten hat.
    Ich baue mich vor dem Boss auf und warte darauf, dass er aussteigt und etwas tut. Doch er ist aus Erfahrung klug geworden und weiß, dass es besser ist, sich nicht zu bewegen. Ich befehle meinem Drachen, den Wagen hochzuheben.
    Adragón fliegt unter das Fahrzeug und hebt es mit Hilfe von einem Bataillon Buchstaben hoch. Ich steige mit ihm zusammen auf.
    In einer Höhe von ungefähr zwanzig Metern halten wir inne. Der Boss und ich starren uns durch die Scheibe an.
    „Sag mir, wer dich dafür bezahlt hat, dass du die Bombe in die Stiftung geworfen hast!“, rufe ich ihm wütend zu.
    Keine Antwort.
    Ich hebe den Arm. Das Fahrzeug schwankt gefährlich hin und her.
    „Wenn der Wagen runterfällt, hast du keine Chance!“, warne ich ihn.
    Schweigen.
    Wir steigen noch zehn Meter weiter hoch.
    So langsam kriegt der Typ Panik.
    „Wer hat dich dafür bezahlt, dass du die Bombe in die Stiftung geworfen hast?“, wiederhole ich.
    Wieder Schweigen.
    Ich strecke die Arme
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