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Die Schreckensteiner auf der Flucht

Die Schreckensteiner auf der Flucht

Titel: Die Schreckensteiner auf der Flucht
Autoren: Oliver Hassencamp
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mogelt?“ Sabine wiederholte ihre Beobachtung.
    „Das werden wir gleich feststellen!“ sagte Fräulein Doktor Horn. „Soviel ich weiß, sind in euren Hemden die Namen eingenäht. Dreh mal den Kragen um!“
    Der verdutzte Dieter konnte nicht anders, er musste folgen.
    „Und jetzt sag mir laut und deutlich, wie du heißt!“
    Kleinlaut nannte Dieter seinen Namen, während Fräulein Doktor Horn aus dem Kragen den von Dampfwalze ablas.
    „Unerhört!“ rief sie. „Das sind also die angeblich ehrlichen Schreckensteiner — kleine Betrüger! Na, euch werd ich helfen!“ Sie pfiff die bereits kontrollierten Ritter aus dem Esssaal zurück und schickte Ingrid weg, einen Schemel zu holen. Im Beisein aller Mädchen und unter Fräulein Doktor Horns persönlicher Aufsicht mussten die Ritter, einer nach dem andern, auf den Schemel knien, den Kopf beugen und sich von Beatrix und Sophie den Kragen umdrehen lassen. Den Hemdkragen. Alle wurden als Lügner eingestuft. Nur der kleine Kuno und der kleine Eberhard trugen eigene, frische Hemden. Tag für Tag sollten die Schreckensteiner von nun an Knie und Nacken vor den Mädchen beugen.
    „Das ist das Letzte!“ schimpfte Ottokar. Und Andi, dessen Idee die Schmach ausgelöst hatte, grollte: „Die Horn kann sich auf was gefasst machen! Und wenn ich nachher fliege!“

Auch Strafen haben Folgen

    Noch spät am Abend war Sonja in den Schweinestall herübergekommen und trank Fleischbrühe mit den führenden Rittern. Und wie es sich fügte, hatte Schießbude gerade die unvermeidliche Aufsicht und war auch dabei.
    „Ihr ahnt nicht, was wir alles unternommen haben!“ erzählte Sonja. „Der Rex hat sie gewarnt, sie soll es nicht zu weit treiben, ich habe sie gebeten, euch eine Chance zu geben; ja sogar die Mädchen haben sich stark gemacht. Beatrix, Ingrid und Sophie haben sich geweigert, weiter zu kontrollieren — vergeblich.“
    „So, Ingrid hat sich geweigert“, wiederholte Dampfwalze und zerdrückte dabei einen Brühwürfel zwischen Daumen und Zeigefinger. Mücke sah ihm zu und schüttelte den Kopf.
    „Du kommst dir wohl blödsinnig stark vor? Wenn Ingrid sich weigert, dann nicht wegen deiner Schönheit, sondern weil sie meine Schwester ist.“
    „Darum geht es jetzt überhaupt nicht!“ schimpfte Ottokar. Sonja fuhr fort: „Sie mochte euch ehrlich gern denkt an den Geburtstag — , sie fing an, euch den Mädchen als Vorbild hinzustellen und genau da habt ihr sie im Stich gelassen.“
    „Wenn du jetzt noch sagst, sie liebt uns heimlich, fang ich an zu weinen“, sagte Klaus. Niemand lachte.
    „Was war das?“ fragte Werner plötzlich.
    „Was soll denn gewesen sein?“ erwiderte Dieter.
    „Draußen ist jemand! Ich hab’s genau gehört.“
    „Wahrscheinlich die Horn, die sich entschuldigen will“, alberte Mücke. Schießbude stand auf und schaute sehr mutig.
    „Ich werde nachsehen.“
    Er ging zur Tür, öffnete sie ruckartig und fragte ins Dunkel: „Ist da jemand?“

    Alles blieb ruhig. Er drehte sich um, schloss die Tür wieder und zog die Schultern hoch. „Fehlanzeige! Wer sollte jetzt auch kommen?“
    In diesem Augenblick wurde ein Tappen laut, zweimal, dreimal. Stephan sprang auf und rannte an Schießbude vorbei hinaus. Die anderen hielten den Atem an und lauschten. Es klang, als flüstere jemand. Stephan kam zurück, gefolgt von drei bis zur Unkenntlichkeit vermummten Gestalten: Beatrix, Ingrid, Sophie.
    „Ach sieh mal an! Die alte Besetzung!“ rief Beatrix, nachdem sie Sonja entdeckt hatte. Dampfwalze bot Ingrid seinen Platz an, die andern rückten zusammen. Dabei gelang es Schießbude, neben Sonja zu kommen.
    „Hoffentlich habt ihr unter eurer Vermummung frische Sachen an“, witzelte Klaus, während die Mädchen Schals, Handschuhe und Mützen ablegten. „Es könnte ja sein, dass wir kontrollieren!“
    Ottokar und Dampfwalze drückten jedem der Mädchen einen Pappbecher mit heißer Bouillon in die Hand.
    „So, und jetzt erzählt uns mal, was euch hierher geführt hat heut Abend“, begann Stephan. Die Mädchen schauten verlegen in ihre Becher.
    „Ach“, sagte Beatrix, „wir wollten nur mal sehen, was ihr macht.“
    „Hätte ja sein können, dass ihr uns böse seid!“ ergänzte Sophie und sah dabei Ottokar an. „Das fänden wir nämlich albern“, fügte Ingrid hinzu.
    Da setzte sich Dampfwalze gerade und sagte feierlich: „Ich bin dir nicht böse. Nie gewesen!“ Mücke sah ihn an. „Ist ja maßlos interessant!“ Zu aller Überraschung fuhr ihm
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