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Die Schokofalle

Die Schokofalle

Titel: Die Schokofalle
Autoren: Boris Pfeiffer
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flachste   Peter, »und dabei wollte ic h heute m orgen noch  meine Armmuskeln trainieren.«

Tante Mathildas Schatz
    Als die drei ??? auf Onkel Titus’ Hof ankamen, erwartete sie eine böse Überraschung. Onkel Titus war eben dabei, den Boden des Schrottplatzes mit einem Gartenschlauch abzuspritzen.
    »Hallo, Jungs«, rief er ihnen entgegen. »Wollt ihr euch ein paar Dollar verdienen? Tante Mathilda meint, dass der Staub vom Hof dauernd in die Küche weht und ihr alles schmutzig macht. Wenn ihr das Wässern übernehmen wollt, wäre ich euch dankbar.«  Doch Justus hörte ihm gar nicht zu. Wie ein wild gewordener Stier raste er quer über den Hof zum Wasserhahn und drehte ihn ab.
    »He?«, Onkel Titus sah ihn verdutzt an. »Was soll das denn? Bist du wasserscheu geworden?«
    »Ach nichts«, stammelte Justus, »wir sollen nur für die Schule mit Gips ein paar Reifenabdrücke nehmen, für den Kunstunterricht. Und wenn du jetzt alles wegspritzt, geht das nicht mehr.«

    »Reifenabdrücke für den Kunstunterricht?«, Onkel Titus kratzte sich am Kopf. »Wir haben früher noch Bilder gemalt. Aber bitte. Ich gehe solange in meine Werkstatt. Gips steht übrigens da drüben. Ihr könnt ihn euch nehm en.«
    »Danke, Mr Jonas«, rief Bob. Dann machten sich die drei ??? auf die Suche nach dem Reifenabdruck.  Zum Glück hatte Onkel Titus noch nicht den ganzen Hof gewässert.
    »Hier«, rief Justus Bob und Peter nach einer Weile zu. »Hier hat der Fahrer den Reifen gewech-

    selt.« Er deutete auf den Abdruck eines bers. »Und hier ist auch ein schöner Abdruck vom Reifenprofil.«  Justus und Peter reinigten den Abdruck von Blättern und Steinchen. Dann fetteten sie die Innenseite eines Pappstreifens mit Schmiere ein, damit der Gips nicht daran haften blieb, und legten den Streifen um den Abdruck. Währenddessen hatte Bob in einem Eimer den Gips angerührt. Die fertige Masse goss er langsam in die Umrandung.  Nach etwa 20 Minuten war der Gips trocken.
    »Das war’s«, Bob entfernte den Papprand und drehte das Gipsstück um. Feinsäuberlich war das Profil des Reifens abgebildet.
    »Den Abdruck müssen wir nur noch an den Reifen halten, und wenn er passt, wissen wir, dass wir vor dem richtigen Tanklastwagen stehen.«  Justus nickte. »Hört mal zu, ich möchte mit euch noch kurz in die Kaffeekanne, um etwas zu überprüfen.«  Onkel Titus kam zurück auf den Hof. »Seid ihr fertig?« Justus nickte. »Na, dann könntet ihr ja mit dem Wasser loslegen.« Schnell spritzten die drei  ??? den Hof. »Los jetzt«, rief Justus, als sie von Onkel Titus je einen Dollar bekommen hatten.  Doch sie kamen nicht weg.
    »Titus Jonas«, schallte Tante Mathildas Stimme über den Platz. »Komm sofort her!«
    »Oh Gott, was habe ich denn nun wieder angestellt?« Onkel Titus schlich betreten auf das Haus zu. Auf der Veranda erschien Tante Mathilda.
    »Titus, du bist der wunderbarste Wertstoffwarenhändler der Welt«, rief sie strahlend.  Justus hob staunend den Kopf. Er lebte, seit er fünf war, bei seiner Tante und seinem Onkel.  Damals waren seine Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen. Aber so hatte er seine Tante nur selten gehört.  Tante Mathilda schwenkte ein zerfleddertes Buch in den Händen. »Sieh mal, was ich in einer deiner  Bücherkisten  gefunden habe. Ein altes Rezeptb uch  von 1860. Ich wollte nur mal sehen, was sie da über Kirschtorte schreiben, aber da stehen die komischsten Sachen drin.« Sie blätterte in dem Buch. »Hier zum Beispiel gibt es die ›Götterspeise der Azteken‹, ein Schokoladenrezept. Nun hört euch das an. ›Man nehm e gebranntes Roggen m ehl und gepulverte  Bucheckern nebst etwas Schaftalg, Kartoffelstärke und Schiffs  zwieback. Dazu Linsenm e hl und«, sie  lachte lauthals, »eine Prise zerstoßene Kreide oder Ziegelsteinpulver‹.« Tante Mathilda gluckste vor Lachen. »Der Talg wird als Ersatz für die teure Kakaobutter benutzt. Und anstelle der kostbaren Vanille benutzt man Baumharz. Nein, ist das köstlich. Damit könnte man ja im Horrorkabinett auftreten.« Sie sah ihren Mann an. »Titus, dieses Buch darfst du nicht verkaufen. Denn wenn du mal nicht nett zu mir bist, koche ich dir ein paar Gerichte daraus!«
    »So viel also zu Geheimrezepten«, flüsterte Peter seinen Freunden zu.
    »Peter, was hast du gesagt?«, rief Tante Mathilda.  Peter wurde rot. »Äh, dass ich hoffe, Sie machen weiter Ihre Kirschtorte und nie diese seltsame Schokolade.«  Tante Mathilda lächelte selig.
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