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Die Schokofalle

Die Schokofalle

Titel: Die Schokofalle
Autoren: Boris Pfeiffer
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staunten nicht schlecht. Zwischen 

    haushohen Produktionsanlagen liefen scheinbar kilometerlange Fließbänder entlang. »Wir machen hier«, erklärte der Führer, »hauptsächlich Spezialanfertigungen für Firmen. Firmengründer oder wichtige Jubilare als Schokofiguren zum Beispiel.  Aber natürlich werden hier auch die klassischen Schokotafeln und Pralinen hergestellt.«  Ein süßlich herber Duft lag in der Luft. Die Arbeiter trugen alle weiße Kittel, Hauben und Mundschutz. »Das sind fast alles Techniker«, erklärte der Führer. »Bei uns ersetzen Maschinen seit Jahrzehnten die menschliche Muskelkraft.« Er deutete auf eine Reihe großer Kessel, in denen meterhohe Knethaken staken. »Diese Haken müssen sich durch tonnenschwere Rohstoffe arbeiten. Die Rührgeräte pressen das Kakaofett aus der Bohne. So wird die Schokolade flüssig und formbar. Abgewaschen wird das Werkzeug da hinten in der Waschanlage. Übrigens in fast kochendem Wasser, sonst löst sich der Zucker nicht von den Geräten.«  Er führte sie weiter und blieb vor einer Reihe Maschinen stehen, die wie Betonmischer aussahen.
    »Hier machen wir den Puderzucker. Das ist ganz einfach. Man kippt normalen Zucker in die Mischer und mahlt ihn so lange, bis er fein ist.«  Die drei ??? schluckten. Über den Maschinen schwebte tatsächlich eine weiße Wolke, die süß schmeckte und zwischen den Zähnen knirschte, wenn man sie einatmete.  Der Führer brachte sie auf einen Steg, der einige Meter über dem Boden durch die Halle führte. Von oben sahen die Kessel und Fließbänder aus wie eine Landschaft auf einem modernen Gemälde. In den Kesseln brodelte die Schokolade und heißer Dampf stieg in die Luft.
    »Ich glaube, wenn ich hier arbeiten müsste, würde mir der Appetit auf Schokolade bald vergehen«, überlegte Bob.  Plötzlich fuhr unter ihnen auf einem Fließband eine Gruppe mannshoher Schokofiguren vorbei.
    »Wow, die sind größer als ich!«, rief Peter und beugte sich vor. »Stellt euch vor, so eine müsste man alleine essen.«
    »Vorsichtig«, rief der Führer. »Ja, Junge, das wird alles gegessen. Diese Gruppe hat der Scheich von Bessanien in Auftrag gege ben. Die Figu ren werden  hier gegossen, kühlen dann im Kühltunnel und 

    bekommen eine bunte Folie als Verpackung. Sie werden übrigens in der Heimat des Scheichs anlässlich seines 50. Geburtstages aufgestellt. Wir machen genau 50000 Stück!«  Sie gingen weiter. Plötzlich blieb Justus stehen, sodass die dicke Dame gegen ihn rempelte. »Pass doch auf, so was Ungeschicktes.« Schnell drängte sie an ihm vorbei.
    »Seht mal da.« Justus deutete auf eine hohe Glas scheibe. Dahinter stand Mr Trader in einem Büro und gestikulierte wild. Vor ihm am Tisch saßen drei Männer in weißen Kitteln und mit knallroten Köpfen, die sie hilflos schüttelten. »Das sind bestimmt die Experten, auf die er gewartet hat.  Sieht nicht so aus, als würden sie seine Erwartungen erfüllen.« Justus knete nachdenklich seine Unterlippe. »Was er wohl von ihnen will?«  Die dicke Dame kam zurück. »Meine Güte, Jungs. Steht hier nicht im Weg. Dauernd stolpert man über euch. Und dann diese Hitze. Bestimmt werde ich gleich ohnmächtig.«  Justus sah auf. »Wir müssen an die LKWs ran.  Aber wie?«  Bob sah der Dame nach, wie sie unbeholfen über den Steg watschelte. »Just, ich habe eine Idee. Ich tue einfach so, als wäre mir von der Hitze und dem Geruch schlecht geworden.«
    »Aber du siehst kerngesund aus«, wandte Peter ein. »Das glaubt uns keiner.«
    »Nicht mehr lange.« Bob holte einmal tief Luft 

    und hörte dann auf zu atmen. Er wurde rot im Gesicht.  Aufgeregt winkte Justus dem Führer zu. »Unserem Freund ist schlecht geworden, wir müssen dringend zu einer Toilette. Gibt es hier so was?«
    »Ach, Kinder, auch das noch«, rief der Führer.
    »Übergebt euch bloß nicht in der Produktionshalle.  Wir haben hier sehr strenge Hygienevorschriften.  Schnell, die Treppe runter. Da vorne neben der Tür.  Und wascht euch bloß  danach die Hände.«  Das ließen sich die drei  ??? nicht zweimal sagen.  Schnell liefen sie in den  Toilettenraum. »Und  jetzt?«, Bob schnappte  nach Luft.
    »Wir müssen in den  Hof.« Justus untersuchte  bereits die Fenster. Sie  waren ziemlich hoch, und er tastete nach der Unterkante. »Hier, das Fenster ist offen. Das müsste gehen. Peter, los, du musst da rausklettern.«
    »Na klar, wer auch sonst.« Peter stand schon bereit.  Justus machte eine
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