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Die Schmiede der Dämonen (Colton Sharman. Engelskrieger) (German Edition)

Die Schmiede der Dämonen (Colton Sharman. Engelskrieger) (German Edition)

Titel: Die Schmiede der Dämonen (Colton Sharman. Engelskrieger) (German Edition)
Autoren: Alia Cabb
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Gespräches. Sie tauschten noch einige Informationen aus, die das bisherige Leben der beiden betrafen. So erfuhr die junge Frau, dass Mrs. Reeves früher eine begehrte Berichterstatterin in den mittleren afrikanischen Ländern gewesen war, ihre Karriere aber für Mann und Kind aufgegeben hatte. Sie schien dies ohne Bedauern zu sagen. Ihr Mann dagegen sei schon immer Lokalreporter gewesen. Er könne aber auch ganz gut Geschichten schreiben, wobei ihm nie eine Veröffentlichung gelungen sei.
    Schließlich verabschiedete sich Melissa und wurde von Mr. Reeves zur Tür gebracht. Dieser hatte zum Schluss völlig lethargisch auf seiner Seite der Couch gesessen und nur die Bitte seiner Frau, den Gast zur Tür zu bringen, weckte ihn aus seiner depressiven Trance.
    Draußen atmete Melissa tief durch.
     
    * * *
    Während der Fahrt zu Mrs. McIntyre versuchte sie die verschiedenen Informationen, die sie bisher bekommen hatte, zu ordnen. Die Hexe wohnte auf halbem Wege zwischen Aberfeldy und Pitlochry. Es war später Vormittag und fast Mittagszeit. Wie am Tag zuvor versprach das Wetter eine für die schottischen Ebenen fast ungewöhnliche Wärme. Fast schien es Melissa so, als wolle der Frühling ihre düsteren Vorahnungen Lügen strafen. Weite Felder aus Margariten winkten ihr fröhlich zu, wenn der Wind über sie hinwegstrich.
    Was hatte sie erfahren? Die ungewöhnlichen Ereignisse hatten etwa drei Wochen zuvor begonnen. Es waren immer einzelne Menschen verschwunden. Mindestens zweimal sind, wollte man den Geschichten Glauben schenken, auch Menschen angegriffen worden. Beide Male waren es aber eher unzuverlässige Zeugen, die davon berichtet hatten. Die Behauptung, es handle sich um Geister, war natürlich völliger Unsinn. Trotzdem spukte Melissa immer wieder das Wort ›Maschinenmensch‹ durch den Kopf, mit dem der kleine Toby jenen Mann bezeichnet hatte, der ihm offensichtlich einen ziemlichen Schrecken eingejagt hatte. Melissa fand diesen Namen passend. Dachte sie an ihrer eigenen Beobachtungen am vorhergehenden Nachmittag zurück, konnte sie den Eindruck des Jungen gut nachvollziehen.
    Mit einem glimmendem Unbehagen beschloss sie, sollten sich hier nicht neue Möglichkeiten bieten, aktiv diese Menschen in den Hügeln aufzusuchen. Allerdings tauchte in ihr sofort die Fantasie auf, dass sie bei der Suche nur noch ein menschenleeres Gebiet vorfinden würde. Sie wollte nicht dorthin zurück.
    Nach kurzer Fahrt erreichte Melissa ihr Ziel, worüber sie ziemlich froh war, da es sie von weiteren und möglicherweise einfältigen Planungen abhielt. Das Haus der Hexe lag direkt an der Straße, zusammen mit vier anderen Häusern. An der Tür blätterte die Farbe ab. Davor lag, auf einer rostbraunen Fußmatte, eine ungepflegte, skelettdürre Katze mit grauem Fell. Als sie bemerkte, dass Melissa auf sie zuging, huschte sie davon und verschwand um die Hausecke.
    Auf der Klingel war ein Papier angebracht, auf dem ›Bitte sehr fest klopfen‹ geschrieben stand. Melissa zögerte einen kurzen Augenblick, dann schlug sie schwer mit der flachen Hand gegen die Tür. Diese sprang sofort auf und gab einen dunklen Flur und einen Schwall teils würziger, teils abgestandener Luft frei.
    »Hallo ?« , rief Melissa in die Dunkelheit hinein.
    »Gehen Sie schon einmal hinein !« , schrie eine Stimme von irgendwo her. »Ich bin gleich bei Ihnen !«
    Melissa vermutete, dass sie in das Zimmer am Ende des Flures gehen musste. Sie schloss die Haustür, was die Düsternis vergrößerte. Ein dicker Teppich dämpfte ihre Schritte. Links führte eine Treppe nach oben. Von dort her kam mehr Licht, das allerdings auch nicht verhindern konnte, dass Melissa nach der Türklinke tasten musste.
    Hinter der Tür lag ein ähnlich düsterer Raum, der nur von einer schmalen Tischlampe beleuchtet wurde. Der niedrige und runde Tisch stand in der Mitte des Raumes. An der einen Seite prangte ein wenig benutztes Bücherregal, das vor allem mit Krimskrams gefüllt zu sein schien. Der Tisch selbst war mit einer schmuddelig wirkenden Decke überzogen. Darauf lag ein Stapel Karten, der Dicke nach zu urteilen ein Tarot.
    Um den Tisch herum, sich gegenüber, standen zwei Stühle. Melissa setzte sich und wartete. Die Umgebung machte sie nervös. Alles erschien ihr wie ein Jahrmarktsbudenzaubers: die geheimnisvolle Atmosphäre kam eher daher, dass jemand die Frechheit besaß, diesen offensichtlichen Betrug auch noch als Kompetenz zu verkaufen. Insgeheim beschloss die junge Frau, das
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