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Die Schiller-Strategie: Die 33 Erfolgsgeheimnisse des Klassikers (German Edition)

Die Schiller-Strategie: Die 33 Erfolgsgeheimnisse des Klassikers (German Edition)

Titel: Die Schiller-Strategie: Die 33 Erfolgsgeheimnisse des Klassikers (German Edition)
Autoren: Eva Wodarz-Eichner , Karsten Eichner
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ihn an seinen Hof zu locken. Kunst bringt Gunst – zumindest galt dies für Goethe.
    Schiller aber hat sich seinen Erfolg erst mühsam erarbeiten müssen, Stück für Stück. Er hat zeitlebens gegen Widerstände gekämpft und gegen die Widrigkeiten des Alltags. Er hat in menschliche Abgründe geblickt, hat Intrigen erlebt, berufliche Niederlagen einstecken müssen und gesundheitliche Rückschläge erlebt. Und doch hat er nie aufgegeben, hat stets an sich geglaubt, ist seinen Weg weitergegangen. Sein „unperfekter“ Lebenslauf, sein beständiges Ringen um Erfolg, um Anerkennung, um Geld, um eine gesicherte Existenz ist uns daher viel näher – und weit mehr als von Goethe können wir daher von Schiller lernen.
    Zugegeben: Nicht alles, was Schiller sich mühsam erkämpfte, geriet ihm auch zum Erfolg. Etliche Beispiele in diesem Buch sind auch Zeugnisse des Scheiterns. Des Scheiterns aus Unwissenheit. Des Scheiterns an Sachzwängen. Und häufig auch an überzogenen Erwartungen. Aber umso mehr können wir aus diesem Scheitern lernen. Und letztlich ein tröstliches Fazit ziehen: Auch Schiller hat Lehrgeld zahlen müssen. Doch auch er hat seine Karriere spät, aber nicht zu spät, erfolgreich in die richtigen Bahnen gelenkt. Und für uns zahlt sich Schillers Lehrgeld heute aus.
    Anhand der folgenden 33 Thesen zeigt dieses Buch erstmalig unter diesem speziellen Blickwinkel, wie Schiller seine berufliche Karriere, seinen Erfolg und vor allem schon seinen Nachruhm akribisch geplant hat und wie wir heute davon profitieren können. En passant erhält der Leser dabei einen unterhaltsamen Einblick in das bewegte Leben des berühmten Dichters. Also ein echter Mehrfach-Nutzen – Schiller hätte diese Idee gewiss gefallen.
    Wiesbaden, im September 2010
    Eva Wodarz-Eichner und Karsten Eichner



1  ENTWICKLE VISIONEN FÜR DEIN LEBEN – UND SETZE SIE UM
    „Schon 23, und noch nichts für die Unsterblichkeit getan!“
    Don Carlos
Bauerbach, im Winter 1782/83: Er hatte alles gewagt, hatte sein Leben und seine Freiheit aufs Spiel gesetzt. Und er hatte alles gewonnen. Die Welt lag ihm zu Füßen – diese Welt, die nur auf seine Werke wartete. In der er als freier Bürger lebte, der keinem Fürsten untertan war. Die Götter waren ihm gnädig – er hatte alle Fesseln, die ihm der Herzog so gern angelegt hätte, abgeschüttelt; war geflohen aus Württemberg, wo Karl Eugen selbst die Gedanken seiner Untertanen kontrollieren wollte. Geben Sie Gedankenfreiheit, Sire! Nein, es war nicht zu ertragen gewesen – aber er hatte richtig gehandelt. Und jetzt war er frei, ein freier Mann! Der nur für seine Schriftstellerei leben wollte …
Ein Lächeln geht über das Gesicht Schillers. Es lässt seine blassblauen Augen strahlen und verleiht ihm etwas Jungenhaftes, das seine Freunde so an ihm lieben. Es würde eine glänzende Zukunft werden, eine Zukunft als großer Dichter! Man würde ihn in einem Atemzug mit seinem Vorbild Goethe nennen …
Jäh erlischt das Strahlen in seinen Augen. Der dichterische Ruhm würde nicht von selbst kommen. Seine „Räuber“ waren ein großer Erfolg, eine Sensation auf der Mannheimer Bühne geworden. Aber davon konnte er nicht ewig zehren, es musste weitergehen! Ein Erfolgsstück nach dem anderen musste er schreiben, seine Gedanken in Lyrik und Abhandlungen fassen, die Menschheit erziehen zum Besseren, Höheren – denn nichts anderes war die Aufgabe des Dichters, nichts anderes war seine Aufgabe!
Hier, in diesem gottverlassenen Nest Bauerbach, hatte er endlich die Zeit und die nötige Sicherheit, sich ganz dem Schreiben zu widmen, und alles, was er schrieb, musste gut, musste brillant werden. Wenn er versagte, würde die Welt zu Recht über ihn lachen, den Schreiberling, der alles aufs Spiel gesetzt – und dabei seine Würde verloren hatte, wenn er erfolglos damit war … Wenn ich nicht dieses Jahr als ein Dichter vom ersten Rang figuriere, so erscheine ich wenigstens als Narr, und nunmehr ist das für mich eins. Er musste einfach Erfolg haben, musste! Es war allerhöchste Zeit. Schon 23, und noch nichts für die Unsterblichkeit getan!
    Schiller untertreibt: Als er 1782 diesen Satz in einem Brief schreibt – später legt er ihn auch seinem „Don Carlos“ in den Mund –, ist er bereits ein bekannter Schriftsteller. Sein Drama „Die Räuber“ hat bei der Uraufführung im Mannheimer Nationaltheater einen beispiellosen Erfolg, der Name Schillers ist in aller Munde. Ein literarischer Newcomer mit einem
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