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Die Schatzsucher-Mafia schlägt zu

Die Schatzsucher-Mafia schlägt zu

Titel: Die Schatzsucher-Mafia schlägt zu
Autoren: Stefan Wolf
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aus.
    Gaby lag auf dem Boden,
bäuchlings. Ein Mann hielt sie nieder, drückte ihr Gesicht ins welke Gras,
hatte ihr ein Knie auf den Rücken gestemmt. Der Mann sah kräftig aus. Dichtes
schwarzes Haar, wenig Stirn, breite Kiefer.
    „...frage ich nicht noch mal“,
stieß er wütend hervor. „Du verdammte Göre sagst mir jetzt, wo ihr den
Bronzekopf habt. Sofort! Oder ich reiße dir die Haare ab.“

    Tim sprang in die Mulde. Der
Typ sah ihn und fuhr hoch. Ein Grinsen. Griff unter die Jacke. Dann hielt die
rechte Hand einen lederüberzogenen Totschläger.
    „Bedrohung mit einer tödlichen
Waffe“, sagte Tim und ging zu auf den Typ.
    Der griff sofort an.
    Tims Seitwärtstritt,
blitzschnell und mit voller Wucht, traf den Kerl auf die Gürtelschnalle. Er
klappte zusammen wie ein Taschenmesser, ließ aber den Totschläger nicht los.
Tim landete zwei Fauststöße rechts und links am Kiefer. Bewußtlos rollte der
Mann in ein Feld welker Disteln.
    „Tim! Das ist er. Der
Verfolger!“
    Der TKKG-Häuptling half seiner
Freundin auf die Füße. „Bist du okay? Keine Verletzung? Gott sei Dank! Ja, der
Verfolger. Wie geschickt! Wir haben ihn nicht bemerkt, obwohl wir vorsichtig
waren. Dann muß hier auch irgendwo sein Wagen sein. Mal sehen, wer das ist.
Wahrscheinlich einer von Goldammers Leuten.“
    Tim zog dem Bewußtlosen die
Brieftasche aus der Jacke. „Ahnte ich’s doch. Goldammers Komplize Paul Feicht.
Der vom Schiff. Das bedeutet: Goldammer hat uns durchschaut, vermutet, daß wir
den Bronzekopf haben, und schickt uns seinen Gorilla. Sieh mal! Was ist das?“
    Er zog ein Telegramm aus der
Brieftasche. Es war aufgegeben in Porto-Novo, Benin — also der Hauptstadt des
afrikanischen Staates — und adressiert an das Passagierschiff SEA STAR. Der
Text lautete: Die Bananenpreise fallen — und war unterzeichnet mit Quibimwara.
    „Das Telegramm“, sagte Tim,
„von dem Oliver mir erzählt hat. Der Text ist ein Code und bedeutet, daß der
Museumswärter gestorben ist.“
    Gaby nickte. „Da steht was auf
der Rückseite.“
    „Quibimwara
Wutomordolah, Bembereke Street 108, Porto-Novo“, las Tim vor. „Scheint Quibimwaras Adresse zu
sein. Na herrlich! Dann hat’s die Polizei um so leichter.“
    Feicht regte sich.
    Aber bevor er ins Bewußtsein
zurückkehrte, war er gefesselt mit seinem eigenen Gürtel. Benommen starrte der
Verbrecher um sich.
    Tim wollte ihm was Freundliches
sagen, aber in dieser Sekunde keuchte Karl heran, sprang über den Rand der
Mulde. „Kommt schnell! Mürr ist verunglückt.“
    „Was?“
    „Irre! Einfach irre! Hinter der
Höhle ist noch eine Höhle. Mürr hat sie entdeckt. Aber jetzt ist er halbtot
oder ganz. Jedenfalls schwer bewußtlos. Hat eine Kopfverletzung. Klößchen ist
bei ihm.“
    Die drei setzten sich in
Bewegung.
    „Wie ist das passiert?“
    „Mürr hat... sich umgesehen in
der Höhle“, keuchte Karl, immer noch außer Atem. „War verzweifelt, weil er
nichts fand außer Schiethaufen. Hat dann... mit seinem Hammer... wie wild die
Wände abgeklopft. Und plötzlich... ist es passiert. Steine prasselten von der
Decke herab. Ein ganz großer ist Mürr auf den Kopf geschlagen. Gleichzeitig ist
im Hintergrund der Höhle eine Wand eingestürzt. Nicht gänzlich zwar... aber
immerhin entstand ein großes Loch. Dahinter liegt... liegt die andere Höhle.“
    Alles war, wie Karl gesagt
hatte.
    In der vorderen Höhle kniete
Klößchen neben dem Verletzten.
    Mürr lag auf dem Rücken,
bewußtlos. Bleich das Gesicht im Schein der Taschenlampe, die Klößchen hielt.
Viel Blut am Kopf und eine schlimme Wunde genau auf dem Mittelscheitel.
    „Er hat nur noch ganz matten
Puls“, sagte Klößchen. „Ist bestimmt ein Schädelbruch.“
     
    „Ich hole Hilfe“, sagte Tim.
    *
     
    Feicht lag noch zwischen den
Disteln. Tim sprang auf sein Rennrad und preschte los über Stock und Stein zur
Stadt, wo er nach 17 Minuten eins der ersten Häuser erreichte.
    Man war zu Hause. Er konnte
telefonieren, verständigte Notarzt und auch die Polizei, nämlich Gabys Vater.
    Auf dem Rückweg ließ der
TKKG-Häuptling sich etwas mehr Zeit.
    Bei der Wegekreuzung, wo er in
südliche Richtung abbiegen mußte, hob er den Kopf.
    Vom Stockhamer Moor her, wo
auch die Fünf-Seelen-Steine liegen, nahte ein Motorrad, eine schwere Maschine.
    Der Fahrer schlich, denn der
Boden bestand aus Schlaglöchern, Geröll und auch abgerissenen Ästen, die der
letzte Frühjahrssturm hergeweht hatte.
    Der Fahrer trug keinen Helm,
sondern
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