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Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes

Titel: Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes
Autoren: Licia Troisi
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Magierin m i t einem Läc heln.
    »Danke, danke«, entgegnete Dohor knapp, ein wenig pikiert, und wandte sich wieder Ido zu. »Jedenfal l s we rd e ic h nicht ve r gessen, dass ich in erster Lin i e ein Drachenritter bin, d er s e ine s o ldat i schen Pflichten nie vernachlässigt. Is t es nicht ein großes Glück für di es es Land, nun einen kriegserfahrenen König zu haben?«
    »Lebten wir in Zeiten d e s K r i e ges, wäre es d i es zwe i fel l os.«
    »Eben, und niemand kann vorhersehen, wann es wieder zum Krieg kommen wird . ..«
    »Ich danke Euch nochmals für die Ehre dieser Einladung. Lang lebe das Herrscherpaar«, erklärte Soana hastig und verneigte sich noch einmal. Mit verwirrter Miene tat Ido es i h r nach.
    Während sich die beiden entfernten, spürte Sulana, dass die Hand ihres Gemahls leicht zittert e . S ie b l ic k te ihn a n, d o ch er rea g ierte nich t . K a lt u nd g efasst h a tte er bereits w ieder ein Lächeln für den nächsten Gast parat.
    S u lana zog s ic h so has t ig a u s, da s s die Mag d , d ie ihr dab e i half, f a st u nged u ldig wurde.
    »So r u iniert Ihr noch E u er Bra u tkleid!«, stö h nte si e .
    Das war Sulana gleich. Sie würde es ohnehin nie mehr trag en. N u n sta n d d ie H ochzei t snacht bevo r , u nd s i e w u ss t e n icht, ob sie s i ch fre u en oder Angst haben sollte.
    Mit blassem Gesicht betrat sie das Schlafgemach, das nur vom Schein einer einzigen Kerze und vom strahlenden Mond der Sommernacht erhellt wurde. Es war leer.
    Sulana verharrte auf der Stelle, wandte sich um und blickte den Flur hinunter, aber auch dort war niemand. Sie r i ef nach d e r Ma g d. »Wo is t der K öni g? «
    »Ich weiß es nicht, Herrin, ich habe ihn nicht hinausgehen sehen.«
    Wo war Dohor? Was konnte ihm w ic htiger sein als seine Braut?
    Stocksteif saß Sulana auf der Bettkante in der törichten Sorge, das Bettlaken zu verknittern. So wartete sie.
    Es war tie f ste Nacht, und v o n Dohor keine Spur. Was war geschehen? Su l ana hielt das Warten nicht länger aus. Barfuß lief sie durch den dunklen Gart e n. Sie mochte das a n genehme Kitzeln der Grashalme unter den Fußsohlen.
    Sie seufzte und dachte an die Träume ihrer Jugend zurück, von denen nun nichts mehr übrig zu sein schien.
    Da hörte sie ein Flüstern. Sie fuhr herum u n d verharrte. Dann ging sie i h m nach, versuchte, k e inen Laut zu machen.
    Wer k onnte d a s s ein? Zu di es er späten Stu n de hatte im Garten niemand mehr etwas zu s u chen. Einen A ug enblick lang ma chte s ie sich v o r, Dohor warte hier auf si e , um s i e zu überraschen. Gewiss, ein du mmer Einfall, aber v iel l eicht lieb gemeint.
    Als sie bei der Buchsbaumhecke unter der Weide einen Schatten erblickte, begann ihr Herz schneller zu schlagen. G em u rmel. Zwei St i mmen. Und z wei  Gestalten.
    Sie verst e c k te s ich hinter dem Baumstamm.
    »Und wieso seid Ihr nicht zur Zeremonie gekommen?«
    »Menschen wie ich betreten Paläste nur zu bestimmten Anlässen, und die sind län g st nicht so fröhlich wie e i ne Hochzei t . W o wir a u fta u chen, is t der T o d nicht weit.«
    Es war eine kalte, monotone Stimme mit einem kaum wah rn ehmbaren amüsierten Unterton. Die andere Stimme war unverwechselb a r. Es war Dohor. Sulana erkann t e s e in L a chen wieder.
    »Sehr gut. I ch verstehe. Nun, habt Ih r mir s o nst noch etw a s mitz u teilen?«
    »Im Augenblick nicht. Es sei denn, Euch ein Lob auszusprechen: Ihr habt Euch als e in sehr aufgeweckter, sch a rfsinniger ju ng er Mann gezeigt . «
    »Andernfalls stände ich wohl jetzt nicht hier.«
    »Aber das ist doch bloß der Anfang, nicht wahr?«
    » G ewiss.«
    Erneut dieses feine Lachen, das Sulana bis zu diesem Tag noch das Herz geöffnet hatte und sie j e tzt vor K ä lte erstarren ließ.
    »Mit S icherheit werde ich a uc h in Z uku nft auf Eure Diens t e und d ie Eurer Sekte zurückgreifen.«
    »Wir sind s t ets zu allem berei t . Unseren Preis werdet ihr natürlich nicht vergessen haben ... «
    »Nein, u nd es s ollte m ir nicht schwerfallen, d iese Nac h fors c h u n ge n im G ro ß en Land anstellen zu lassen.«
    Der andere Mann verneigte sich elegant. »Schade, dass wir hier keinen Wein haben, um auf unseren Handel anzustoßen . «
    »Das holen wir nach, wenn unsere Zusammenarbeit die ersten Früchte trägt.«
    Sulana beobachtete, w i e sich Dohor auf den Weg z u r ü ck in den Pal a st m ac hte. Ihre Beine waren wie gelähmt, aber sie m u ss t e s i ch sp u ten, u m noch rechtzeitig in
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