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Die Samuraiprinzessin - Der Spiegel der Göttin: Band 1 (German Edition)

Die Samuraiprinzessin - Der Spiegel der Göttin: Band 1 (German Edition)

Titel: Die Samuraiprinzessin - Der Spiegel der Göttin: Band 1 (German Edition)
Autoren: Corina Bomann
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deine Familie kanntest. Die auch deine leibliche Mutter bedroht haben.«
    Während Unglauben mein rasendes Herz fast betäubte, beobachtete ich, wie Hiroshi gegen etwas drückte, das sich im nächsten Augenblick als eine Luke entpuppte.
    Waren wir schon da? Was, wenn Yoshinaka noch nicht mit dem Angriff begonnen hatte?
    »Wir befinden uns jetzt direkt unter dem Lagerhaus der Schattenkrieger. Wir werden dort eine Weile verharren, dann begeben wir uns zur Dorfmitte.«
    »Und wann?«
    »Wenn ich es dir sage. So lange werden wir Geduld haben müssen, genauso wie damals im Schilf.«
    Damit stieß er die Luke vollends auf und unterband jegliches Gespräch.
    Im Lagerhaus war es dunkel, nur durch die Fenster fiel etwas Mondlicht. Noch war alles ruhig im Dorf. Konnte es sein, dass die Schattenkrieger keinen Argwohn gegen die Reiter hegten? Würde sie der Angriff wirklich überraschend treffen?
    Das bezweifelte ich.
    Wir hockten viele Augenblicke lang bewegungslos auf dem Boden. Nach und nach konnte ich Umrisse von Fässern und Kisten erkennen. Der Geruch von Reis stieg mir in die Nase. Doch plötzlich wurde Alarm geschlagen. Wir sahen es nicht, doch wir hörten, dass die Schattenkrieger aus ihren Behausungen stürmten und sich bewaffneten. Die Späher hatten anscheinend das Heer des Fürsten bemerkt und nun begaben sich alle Kampffähigen des Dorfes zu ihren Waffen.
    In dem allgemeinen Gewirr aus Stimmen, Schritten und Waffenklirren huschte Hiroshi zur Tür und spähte nach draußen. Das Chaos vor dem Lagerhaus dauerte noch eine Weile an, dann wurde alles still.
    »Los jetzt!«, zischte er mir zu.
    »Bist du sicher?«, fragte ich, doch er stürmte schon davon.
    Inmitten des Schattenkriegerdorfes zu sein ließ meinen Puls in die Höhe schnellen. Beinahe bei jedem Atemzug rechnete ich damit, einen Giftpfeil abzubekommen. Vor lauter Angst fühlte sich das Gewand auf meiner Haut wie Brennnesseln an.
    Derart angespannt erreichte ich den großen Baum in der Dorfmitte, in dessen Krone der Käfig hing. Wer dachte sich nur so etwas aus? Einen Gefangenen ungeschützt dem eisigen Wind und dem Regen auszusetzen war barbarisch.
    Wenn Hiroshis Anwesenheit in seinem Körper einen Vorteil hatte, dann den, dass er ihm Bärenkräfte verleihen konnte, wenn er wollte. Ohne Umschweife löste er das Seil, mit dem der Käfig in der Höhe gehalten wurde, dann ließ er ihn vorsichtig hinunter. Ich musste kaum etwas tun, um das Seil zu halten, doch ich half aus Höflichkeit mit.
    Als ein Ruck durch den Käfig ging, hörten wir, dass Takeshi hochschreckte. Offenbar hatte er in seinem Gefängnis geschlafen.
    »Wer ist da?«, fragte er, schien dann aber wieder zu realisieren, dass er gefangen war, und er verstummte.
    »Keine Sorge, Meister, wir befreien Euch!«, flüsterte Hiroshi, während ich mich umsah. Irgendetwas hatte ich gespürt …
    Plötzlich ertönte ein helles Zischen. Der Pfeil, der heransauste, traf, bevor ich ihn warnen konnte, Hiroshis Rücken und trat an seiner Brust wieder aus.
    Erschrocken schrie ich auf, dann jedoch fiel mir wieder ein, dass der Diener Enmas nur getötet werden konnte, wenn man ihm den Kopf abschlug. Zumindest galt das für die Hülle, die er bewohnte.
    Dennoch schwächte ihn dieser Treffer so sehr, dass ich mit dem Seil ein Stück nach oben gerissen wurde.
    Sein Griff wurde aber schon bald wieder fester, und nun gelang es uns, den Käfig nach unten zu holen. Weitere Pfeile prasselten auf uns nieder, und mir blieb nichts anderes übrig, als mich auf den Boden zu legen. Ich sah, dass Hiroshi weitere Treffer erhielt, bevor er nach seinem eigenen Bogen greifen konnte, doch das beirrte ihn nicht weiter.
    »Tomoe, führe den Abt zum Gang und zeige ihm den Weg!«
    Seine Stimme ließ keinen Widerspruch zu. Während er nun in schneller Folge selbst auf die Schattenkrieger schoss, half ich dem geschwächten Abt auf die Beine.
    »Jetzt!«, rief Hiroshi, dann liefen wir los, wobei ich den Abt so gut wie möglich stützte.
    Bis wir das Lagerhaus erreicht hatten, war er völlig außer Atem.
    Ich stieß die Tür auf, suchte die Luke und öffnete sie.
    »Steigt dort hinunter und folgt dem Gang, ich komme nach!«
    Der Abt tat, was ich ihm sagte, für mich kam es allerdings nicht infrage, ihm zu folgen. Ich musste Hiroshi helfen, auch wenn ihn ein Pfeilhagel nicht wirklich töten konnte.
    Als ich die Tür öffnete, sah ich ihn blutüberströmt auf dem Platz knien.
    »Hiroshi!«, rief ich, doch er reagierte nicht. War er tot? Auf
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