Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
Zugänge von echten Patrouillen erfahrener Krieger, Zauberer und sogar Geistlicher nur so wimmelten.
    »Ihr wußtet, was hinter der Biegung des Tunnels sein würde«, sagte Drizzt ruhig und sah den Meister aus zusammengekniffenen Augen an.
    Der Schlag einer Klinge quer über die Wunde auf seinem Rücken ließ Drizzt vor Schmerz schwanken, und er verlor fast das Gleichgewicht. Er wandte sich um und sah Dinin auf ihn hinabblicken.
    »Haltet Eure einfältigen Worte im Zaum«, warnte Dinin in barschem Flüsterton, »oder ich werde Euch Eure Zunge herausschneiden.«
    »Das Kind war noch im Wachstum«, beharrte Drizzt, als er mit seinem Bruder in dessen Raum allein war.
    Dinins Antwort war ein stechender Schlag ins Gesicht.
    »Sie haben es zu Übungszwecken geopfert«, grollte der unnachgiebige jüngere Do'Urden.
    Dinin setzte zu einem zweiten Schlag an, aber Drizzt fing ihn im Schwung ab. »Ihr wißt, daß meine Worte wahr sind«, sagte Drizzt. »Ihr habt es die ganze Zeit über gewußt.«
    »Lernt Euren Platz kennen, Zweitgeborener«, erwiderte Dinin offen drohend, »in der Akademie und in der Familie.« Er entzog sich seinem Bruder.
    »Zu den Neun Höllen mit der Akademie!« schrie Drizzt Dinin ins Gesicht. »Wenn die Familie ähnliche...« Er bemerkte, daß Dinin nun Schwert und Dolch in Händen hielt.
    Drizzt sprang zurück, wobei seine eigenen Krummsäbel sofort in seinen Händen lagen. »Ich habe kein Verlangen danach, Euch zu bekämpfen, mein Bruder«, sagteer. »Bedenkt, daß ich mich wehren werde, wenn Ihr mich angreift. Nur einer von uns wird hier hinausgehen.«
    Dinin überdachte den nächsten Zug sorgfältig. Wenn er angreifen und siegen würde, wäre die Bedrohung für seine Stellung in der Familie beseitigt. Sicherlich würde niemand, auch nicht die Oberin Malice, die Bestrafung, die er diesem aufsässigen jüngeren Bruder auferlegen würde, in Frage stellen. Andererseits jedoch hatte Dinin Drizzt im Kampf gesehen. Zwei Sichelschrecken! Selbst Zaknafein wäre es schwergefallen, einen solchen Sieg zu erringen. Aber Dinin wußte, er würde Drizzt Vertrauen für ihre zukünftigen Streitereien einflößen und vielleicht die Hinterlist, die er immer von dem Zweitgeborenen erwartet hatte, anstacheln, wenn er seine Drohung nicht wahrmachen würde, wenn er es zulassen würde, daß Drizzt ihn bezwang.
    »Was soll das hier?« erklang eine Stimme vom Eingang des Raumes. Die Brüder wandten sich um und sahen ihre Schwester Vierna, eine Herrin von Arach-Tinüith. »Steckt Eure Waffen ein«, schalt sie. »Das Haus Do'Urden kann sich solche Kämpfe jetzt nicht leisten.« Bei der Erkenntnis, daß er vom Angelhaken freigekommen war, befolgte Dinin die Befehle sofort, und Drizzt tat es ihm nach. »Seid froh«, sagte Vierna, »daß ich der Oberin Malice nichts von dieser Dummheit erzählen werde. Sie würde keine Gnade walten lassen, das verspreche ich Euch.«
    »Warum seid Ihr unangemeldet nach Melee-Magthere gekommen?« fragte der Ältere, der über die Haltung seiner Schwester beunruhigt war. Auch er war ein Meister der Akademie, auch wenn er nur ein Mann war, und verdiente ein wenig Respekt.
    Vierna schaute den Gang hinauf und hinunter und schloß dann die Tür hinter sich. »Um meine Brüder zu warnen«, erklärte sie ruhig. »Es gehen Gerüchte um, daß man sich an unserem Haus rächen will.«
    »Welche Familie?« drängte Dinin. Drizzt stand einfach in stummer Verwirrung im Hintergrund und ließ die beiden ihr Gespräch fortführen. »Warum?«
    »Für die Vernichtung des Hauses DeVir, schätze ich«, antwortete Vierna. »Es ist nur wenig bekannt. Die Gerüchte sind sehr vage. Ich wollte Euch beide jedoch warnen, in den nächsten Monaten besonders wachsam zu sein.«
    »Das Haus DeVir fiel vor vielen Jahren«, sagte Dinin. »Welche Bestrafung könnte da noch erfolgen?«
    Vierna zuckte mit den Achseln. »Es sind nur Gerüchte«, sagte sie. »Gerüchte, auf die man hören sollte.«
    »Hat man uns einer unrechtmäßigen Tat bezichtigt?« fragte Drizzt. »Natürlich muß unsere Familie diesen falschen Ankläger zur Rechenschaft ziehen.«
    Vierna und Dinin lächelten sich an. »Unrechtmäßig?« fragte Vierna lachend.
    Drizzts Gesichtsausdruck spiegelte seine Verwirrung wider.
    »In derselben Nacht, in der Ihr geboren wurdet«, erklärte Dinin, »wurde das Haus DeVir vernichtet. Ein meisterhafter Angriff, dank Euch.«
    »Haus Do'Urden?« keuchte Drizzt, der unfähig war, diese beunruhigenden Neuigkeiten einzuordnen. Natürlich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher