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Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn
Autoren: R. A. Salvatore
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der schrecklichen zweifüßigen Wesen lag. Aus den Bewegungen, die durch ihr Schluchzen verursacht wurden, konnte Drizzt ersehen, daß sie lebte. Drizzt hatte nicht die Absicht, die Monster auf sich aufmerksam zu machen, wenn er es verhindern konnte, und hoffte, er könne vielleicht hinschleichen und das Kind heimlich herausholen.
    Dann kam die Patrouille hastig um die Biegung des Ganges und zwang Drizzt somit zu handeln.
    »Wachen!« schrie er warnend, womit er wahrscheinlich das Leben der ersten vier Krieger der Gruppe rettete. Drizzts Aufmerksamkeit wurde sofort wieder auf das verletzte Kind gelenkt, als einer der Sichelschrecken seine schwere Klaue hob, um es zu zermalmen. Die Bestie war fast zweimal so groß wie Drizzt und mehr als fünfmal so schwer. Der Panzer ihres äußeren Skeletts bildete eine vollständige Rüstung, und sie war mit Klauenhänden und einem langen und kraftvollen Schnabel bestückt. Drei der Monster standen zwischen Drizzt und dem Kind.
    Drizzt konnte sich in diesem furchtbaren gefährlichen Moment keine Gedanken um diese Einzelheiten machen. Seine Angst um das Kind überwog jegliche Besorgnis um die Gefahr, die vor ihm aufragte. Er war ein Drowkrieger, ein für den Kampf ausgebildeter und ausgerüsteter Kämpfer, während das Kind hilflos und schutzlos war.
    Zwei der Sichelschrecken drängten zum Sims, was genau die Unterbrechung brachte, die Drizzt brauchte. Er sprang auf die Füße und über sie hinweg und kam als kämpfender, nebelhafter Eindruck seitlich des verbliebenen Sichelschreckens zum Stand. Das Monster dachte nicht länger an das Kind, als Drizzt mit seinen Krummsäbeln erbarmungslos in seinen Schnabel schlug und in dem verzweifelten Bemühen, eine Öffnung zu finden, seine Gesichtspanzerung bearbeitete.
    Der Sichelschrecken fiel zurück, überwältigt von dem Zorn seines Gegners und unfähig, den blendenden, stechenden Bewegungen der Klingen entgegenzutreten.
    Drizzt wußte, daß er im Vorteil war, aber er wußte auch, daß zwei weitere Kämpfer bald hinter ihm sein würden. Er ließ nicht locker. Er glitt von seinem Standplatz an der Seite des Monsters herab und rollte herum, um dessen Rückzug zu verhindern, wobei er sich zwischen die stalagmitenähnlichen Beine des Monsters fallen ließ und es auf den Steinen zu Fall brachte. Dann war er über ihm und schlug wütend auf seinen Leib ein, als es zappelte.
    Der Sichelschrecken versuchte verzweifelt, sich zu wehren, aber seine Schalenrüstung behinderte ihn zu sehr, um sich aus dem Angriff herauszuwinden.
    Drizzt wußte, daß seine eigene Lage eher noch verzweifelter war. Auch im Gang hatte der Kampf begonnen, aber Hatch'net und die anderen konnten vielleicht nicht rechtzeitig an den Wachen vorbeikommen, um zu verhindern, daß die beiden Sichelschrecken ihm unweigerlich in den Rücken fallen würden. Die Vernunft verlangte es, daß Drizzt seine Position über diesem einen Feind aufgab und schnellstens zu einer defensiven Stellung fand.
    Die gequälten Schreie des Kindes überwogen jedoch die Vernunft. Der Zorn brannte so stark in Drizzts Augen, daß sogar der einfältige Sichelschrecken wußte, daß sein Leben bald verwirkt sein würde. Drizzt brachte die Spitzen seiner Krummsäbel in V-Stellung zusammen und stieß sie mit aller Macht in den Hinterkopf des Monsters. Als er einen leichten Riß in der Schale der Kreatur wahrnahm, kreuzte Drizzt die Hefte seiner Waffen gegeneinander und stieß die Klingen durch das weiche Fleisch in das Gehirn des Monsters.
    Eine schwere Klaue schnitt eine tiefe Kerbe in Drizzts Schulter, zerriß seinen Piwajwi und ließ ihn bluten. Er tauchte mit einer Rolle weg und kam mit dem verwundeten Rücken an der gegenüberliegenden Wand wieder hoch. Nur einer der Sichelschrecken kam auf ihn zu. Die anderen nahmen das Kind auf.
    »Nein!« schrie Drizzt protestierend. Er stürzte vor, nur um von dem angreifenden Monster zurückgeschlagen zu werden. Dann beobachtete er erschreckt und wie betäubt, wie der andere Sichelschrecken den Schreien des Kindes ein Ende setzte.
    Zorn ersetzte die Entschlossenheit in Drizzts Augen. Der nächststehende Sichelschrecken griff ihn an und wollte ihn an den Felsen zerschmettern. Drizzt erkannte seine Absicht und versuchte noch nicht einmal, aus dem Weg zu springen. Statt dessen wechselte er seinen Griff um die Waffen und verschränkte sie über seinen Schultern gegen die Wand.
    Durch die Triebkraft der noch immer vorwärts stürmenden Achthundert-Pfund-Masse konnte selbst
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