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Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn
Autoren: R. A. Salvatore
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Szenarium erschien Dinin jetzt zu glatt, zu leicht. Der Gesichtslose übersah das Funkeln nicht, das die Glut der hitzeempfindlichen Augen des jungen Do'Urden plötzlich erhellte.
    »Wartet, bis das Licht Narbondels seinen Zenit erreicht«, antwortete Dinin, und seine Hände formten nervös die Signale, während sein Gesichtsausdruck mehr wie ein schiefes Grinsen erschien. »Sollte der zum Tode Verdammte vom Schicksal seines Hauses wissen, bevor er stirbt?« fragte der Zauberer, der die bösen Absichten hinter Dinins Anweisungen erahnte.
    »Wenn seine Todesstunde naht«, antwortete Dinin. »Laßt Alton DeVir ohne Hoffnung sterben.«
    Dinin gelangte wieder zu seinem Reittier und preschte den leeren Gang hinunter davon. Er fand einen Nebengang, der ihn durch einen anderen Eingang genau in die Stadt führen würde. Er kam am östlichen Ende der großen Höhle herein, wo sich Menzoberranzans Produktionsbereich befand und keine Familie der Drow sehen konnte, daß er außerhalb der Stadtgrenzen gewesen war, und wo sich nur ein paar unbedeutende Stalagmitensäulen aus dem flachen Fels erhoben. Dinin trieb sein Reittier am Ufer des Donigarten entlang, des kleinen Teichs der Stadt mit seiner moosbedeckten Insel, die eine Herde rinderähnlicher Lebewesen beherbergte, die Rothe genannt wurden. Hunderte von Goblins und Orks sahen von ihren Aufgaben des Hütens und Fischens auf, um das Passieren des Kriegers der Drow mit ihren Blicken zu verfolgen. Da sie um ihre Beschränkungen als Sklaven wußten, achteten sie darauf, Dinin nicht direkt anzusehen.
    Dinin hätte sowieso nicht auf sie geachtet. Er war zu sehr von der Dringlichkeit des Augenblicks in Anspruch genommen. Als er sich wieder auf den flachen und gewundenen Hauptstraßen zwischen den leuchtenden Schlössern der Drow befand, trieb er seine Eidechse zu noch größerer Eile an. Er näherte sich der südlich-zentralen Region der Stadt, dem Wäldchen aus riesigen Pilzen, das das Gebiet der feinsten Häuser Menzoberranzans markierte. Als er um eine unübersichtliche Biegung kam, ritt er fast eine Gruppe von vier Grottenschraten um. Die riesigen haarigen Goblinwesen hielten einen Moment an, um den Drow zu betrachten, und traten dann betont langsam zur Seite.
    Die Grottenschrate erkannten in ihm ein Mitglied des Hauses Do'Urden, wie Dinin wußte. Er war ein Adliger, der Sohn einer Hohepriesterin, und sein Nachname, Do'Urden, war der Name seines Hauses. Von den zwanzigtausend Dunkelelfen in Menzoberranzan waren nur ungefähr tausend Adlige, die Kinder der siebenundsechzig anerkannten Familien der Stadt. Die anderen waren gewöhnliche Krieger.
    Grottenschrate waren keine dummen Lebewesen. Sie konnten einen Adligen sehr wohl von einem Bürgerlichen unterscheiden, und obwohl Elfen der Drow ihre Familieninsignien nicht sichtbar trugen, zeigten ihnen der auffällige Schnitt seines steifen weißen Haares mit dem Zopf und das charakteristische Muster der purpurfarbenen und roten Linien auf seinem schwarzen Piwafwi deutlich genug, wer er war.
    Die Dringlichkeit seiner Mission lastete auf Dinin, aber er konnte die Mißachtung durch die Grottenschrate nicht ignorieren. Wie schnell wären sie wohl aus dem Weg gesprungen, wenn er ein Mitglied des Hauses Baenre oder eines der anderen sieben herrschenden Häuser gewesen wäre, fragte er sich.
    »Ihr werdet sehr bald Respekt vor dem Hause Do'Urden lernen!« flüsterte der Dunkelelf leise. Dann wandte er sich um und rempelte die Gruppe mit seiner Eidechse an. Die Grottenschrate flüchteten, wobei sie in eine mit Steinen und Schutt bedeckte Straße einbogen.
    Dinin fand seine Befriedigung, indem er die angeborenen Kräfte seines Volkes anrief. Er ließ eine - sowohl für Infravision als auch für normale Sehkraft undurchdringliche Kugel der Dunkelheit in den Weg der fliehenden Wesen rollen. Er wußte, daß es unklug war, solche Aufmerksamkeit auf sich selbst zu ziehen, aber einen Moment später, als er laute Flüche hörte, während die Grottenschrate blind über die Steine stolperten, dachte er, daß es das Risiko wert gewesen war.
    Da sein Rachedurst nun vollauf befriedigt war, ritt er weiter, wobei er sich einen sichereren Weg durch die Hitzeschatten suchte. Als Mitglied des zehnten Hauses der Stadt konnte Dinin ungehindert innerhalb der riesigen Höhle umhergehen. Aber die Oberin Malice hatte deutlich erklärt, daß sich niemand, der mit dem Hause Do'Urden in Verbindung stand, in der Nähe des Pilzwäldchens sehen lassen sollte.
    Man sollte
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