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Die roten Blüten der Sehnsucht

Die roten Blüten der Sehnsucht

Titel: Die roten Blüten der Sehnsucht
Autoren: Susan Peterson
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vergewisserte er sich nur noch, sichtlich besorgt.
    » Was denn?«
    » King George und seine Leute vergiften. Sie benutzen doch auch dasselbe Wasser wie wir.«
    » Natürlich nicht!« Ian war sichtlich schockiert über diese Frage. » Wie kommst du nur darauf, Robert?«
    » Er gibt Parnko Mehl«, war die schlichte Antwort.
    » Das ist ganz etwas anderes. Parnko bekommt das Mehl als Teil seines Lohns«, sagte Dorothea rasch. » Mit Geld kann er ja nichts anfangen.« Parnko, ein junger Aborigine aus dem Stamm von King George, des örtlichen Aborigine-Häuptlings, hatte als Halbwüchsiger alle männlichen Verwandten verloren und war damit den Launen und Schikanen der übrigen Männer ausgesetzt gewesen. Eines Tages war er an der Hintertür aufgetaucht, womit er Mrs. Perkins zu Tode erschreckt hatte, und hatte zu verstehen gegeben, dass er Arbeit und Unterkunft suchte. Er kam wie gerufen, denn der bisherige Stalljunge hatte sich, wie so viele andere, gerade auf den Weg zu den neu entdeckten Goldfeldern im Süden gemacht. Parnko bekam also dessen nunmehr leer stehende Kammer zugewiesen und erwies sich als äußerst anstellig. Nach einigen Wochen war John voll des Lobes über sein Geschick mit den Pferden. Par nk o lernte überhaupt rasch. Auch seine Englischkenntnisse verbesserten sich rapide. Bald schon war er imstande, seine Wünsche und Vorstellungen explizit zu äußern. Und die entsprachen nicht unbedingt dem Erwarteten. Parnko hatte sich als Lohn europäische Kleidung sowie Mehl, Zucker und Tabak ausbedungen.
    » Ich vermute, er erkauft sich damit Gefälligkeiten von den jungen lubras«, hatte Ian mehr amüsiert als abgestoßen zu Dorothea gesagt. » Nun ja, solange er seine Arbeit ordentlich macht, werde ich ihm nicht dreinreden.«
    Ians Moralvorstellungen entsprachen nicht immer denen, die Dorothea von ihren Eltern vermittelt worden waren.
    Die restliche Mahlzeit verlief ohne Zwischenfälle. Dorothea hatte den seltsamen Brief schon völlig vergessen. Sie saß in ihrem gemeinsamen Schlafzimmer gerade vor dem Spiegel und bürstete ihre Haare aus, als Ian hinter sie trat und ihr die Bürste abnahm. » Lass mich das machen«, murmelte er zärtlich und hatte diesen gewissen Ausdruck in den Augen, der eine aufregende Nacht versprach. Nur zu gern gab sie daher seiner Bitte nach, legte den Kopf leicht in den Nacken und beobachtete unter halb gesenkten Lidern, wie ihr Mann sich mit Hingabe ans Werk machte.
    » Du hättest eine gute Kammerzofe abgegeben«, neckte sie ihn. » Vielleicht sollte ich dich demnächst bitten, mir beim Aufstecken zu helfen, wenn Trixie keine Zeit hat.«
    » Ich mag es lieber offen– so wie jetzt«, sagte er. Und mit anzüglichem Grinsen fügte er hinzu: » Ich fürchte, mein Geschmack in Damenmode ist generell nicht ganz up to date. Du würdest bezaubernd aussehen in einem Opossumfellumhang, nur mit einer Schnur um die Taille.«
    » Also wirklich, Ian!« Ihr Mann hatte es wieder einmal geschafft, sie zu schockieren. » Du findest diese stinkenden Fellmäntel attraktiv? Schon der ranzige Geruch treibt einen in die Flucht.«
    » Es war doch nur Spaß, Darling«, gab er amüsiert zurück, beugte sich vor und küsste sie auf die Stelle zwischen Hals und Schulter, an der sie besonders empfindlich auf solche Liebkosungen reagierte. Auch jetzt erschauerte sie prompt. Ian kannte viele solcher Raffinessen, und er wandte sie mit einem geradezu unheimlichen Gespür an. Immer schien er zu wissen, ob sie sich gerade ein zärtliches und liebevolles oder leidenschaftliches, fast grobes Liebesspiel wünschte.
    » Obwohl– die Vorstellung, dass du nur mit einem Pelz bekleidet wärst…« Er sprach nicht weiter, sondern begann stattdessen, Dorotheas Nachthemd aufzuknüpfen.
    Nur zu gerne überließ sie sich seinen erfahrenen Händen, die es ohne jede Hast über ihre Schultern schoben. Seine Lippen schienen heiß auf ihrer kühlen Haut und wärmten sie nicht nur äußerlich. Ihr Herzschlag beschleunigte sich; ihr ganzer Körper schien vor Erwartung zu prickeln. Als Ians warme, schwielige Hände sich wie Schalen um ihre Brüste legten und begannen, sie vorsichtig zu kneten, entfuhr ihr ein leises Keuchen.
    » Mach die Augen auf«, befahl er mit einer fremden, heiseren Stimme. » Schau uns an. Was siehst du?«
    Zögernd gehorchte sie. Das Bild, das sich unmittelbar vor ihr im Spiegel abzeichnete, war sowohl obszön als auch erregend. Auf jeden Fall schamlos. Ians dunkle Hände auf ihrer weißen Haut. Ihre geröteten
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