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Die Rose von Byzanz

Die Rose von Byzanz

Titel: Die Rose von Byzanz
Autoren: Julie Gordon
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zurückzahlen sollte, ich besitze nichts, und mein Lohn als Warägeroffizier … Nun, es würde Jahre dauern, es zurückzuzahlen. Und dass ich kein sparsamer Mann bin, ist dir wohl bekannt.“
    „Wofür brauchst du das Geld?“
    Eirik stöhnte leise. Ihre Hand hatte gefunden, was sie suchte. Fest schlossen sich die Finger um seinen Penis, der noch nicht vollständig erigiert war. Langsam bewegte sich die Hand auf und ab. Irene wusste sehr genau, was ihm gefiel – und sie schenkte ihm genauso gerne Lust, wie er ihr immer aufs Neue Lust schenkte.
    „Ich möchte etwas kaufen“, erwiderte er knapp.
    „Mh, was könnte mein starker nordischer Krieger sich wohl wünschen? Ein Pferd, das ihm auf dem Markt ins Auge fiel? Ein Schwert, mit dem er mein Leben verteidigen könnte?“ Ihre Augen glitzerten, während ihre Hand sich immer schneller auf ihm bewegte. Er holte zischend Luft und umklammerte ihr Handgelenk, um sie zu bremsen.
    „Also, was ist es? Ich muss schon wissen, für welchen Luxus ich mein Geld gebe.“
    „Irene … Bitte, ich kann es dir nicht sagen.“
    Er versuchte, sich von ihr zu lösen. Was für eine dumme Idee, Irene um Geld zu bitten!
    Ihre Hand verharrte.
    „Nun?“
    „Für ein Sklavenmädchen“, gestand er schließlich.
    Ihre Hand löste sich von seinem Schwanz. „Ach so“, sagte sie nur.
    „Nein, Irene. So ist es nicht.“ Er nahm ihr Gesicht in beide Hände. „Dieses Mädchen ist zu stolz, um sich dem Willen eines Mannes zu unterwerfen. Ich habe die Glut in ihren Augen gesehen, und wer auch immer das Gold zahlt, wird es nicht bereuen. Aber sie wird dafür bezahlen, sie wird leiden bis in den Tod. Ich möchte sie vor diesem Schicksal bewahren.“
    „Ach, Eirik …“ Sie küsste ihn. „Du bist zu gut für diese Welt. Du warst zu gut für die Welt deiner Brüder, die mit ihren Drachenbooten an die fremden Küsten fahren und Mädchen wie dieses rauben. Du kannst die Welt dadurch nicht besser machen. Dies ist der Lauf der Dinge: Es gibt freie Menschen, es gibt Sklaven. Willst du wirklich an dieser gottgegebenen Ordnung rütteln?“
    „Es ist nicht die Ordnung meiner Götter“, knurrte er. „Meine Brüder, wie du sie nennst, sind allesamt Söhne, die von ihren Vätern nichts zu erwarten haben und aufs Meer hinausfahren, um dort ihr Glück zu machen. Manche versuchen sich als Händler, allzu viele verlegen sich aufs Kriegshandwerk und handeln mit Menschenleben. Ich weiß, dass es die Ordnung dieser Welt ist. Das bedeutet nicht, dass ich es akzeptieren muss.“
    „Also darum versuchst du, dieses Mädchen zu retten?“
    Er schwieg. Unmöglich, ihr zu erzählen, wie sich die Fränkin ihm hingegeben hatte. Irene würde es nicht verstehen, dass Lust so plötzlich kommen konnte. Sie hatte Eirik monatelang hingehalten, ehe sie ihm Zugang zu ihrem Bett gewährte. Und auch jetzt war sie es, die die Regeln schrieb.
    Das Frankenmädchen aber war anders. Es hatte nicht versucht zu fliehen, als er seine Fesseln löste. Nein, es hatte ihm gestattet, es zu berühren, hatte ihn sogar ermutigt. Die Rothaarige hatte sich ihm ganz hingegeben und seine Leidenschaft geteilt. Sie ließ sich ihren Stolz allen Demütigungen durch den Sklavenhändler und die Männer auf dem Sklavenmarkt zum Trotz nicht nehmen.
    Er ertrug es nicht, sich vorzustellen, wie ein anderer Mann sich ihrer bemächtigte. Wie er erst das Geld für sie zahlte, sie in sein Heim führte, ihr einen Schlafplatz zuwies und sie dann Nacht für Nacht in sein Bett holte, wie es ihm gefiel. An Irenes Bruder Andronikos musste er denken, der sich allzu gerne Lustsklavinnen hielt, die nach wenigen Monaten oder höchstens einem Jahr uninteressant waren, und die er dann zu niedersten Arbeiten in seinem Palast zwang oder an ein Hurenhaus verscherbelte.
    Nein. Das alles durfte dem Frankenmädchen nicht passieren. Seit er gespürt hatte, wie sie unter seiner Berührung einen Höhepunkt erlebte, fühlte er sich für sie verantwortlich. Und zugleich so hilflos, weil er nicht wusste, ob es ihm gelang, dieser Verantwortung gerecht zu werden.
    „Sie ist hübsch“, sagte er einfach.
    „Hübsch, ja?“ Irene lächelte müde. Ihre Hände umschlossen seine Wangen, ihre Lippen näherten sich seinen. „Da ist mehr, nicht wahr?“, fragte sie leise. Sie küsste ihn, ganz sacht. Ihre Zunge schob sich in seinen Mund und umspielte seine. Er erwiderte den Kuss, drängte sie auf das Bett. Sie ließ es geschehen, spreizte die Beine für ihn und ließ ihre Hände über
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