Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Reise in die Dunkelheit

Die Reise in die Dunkelheit

Titel: Die Reise in die Dunkelheit
Autoren: Andrej Djakow
Vom Netzwerk:
Taran?«, fragte der gepanzerte Gigant. »Worte der Reue? Eine Beichte? Soll ich um Gnade winseln?«
    Erst jetzt wurde Gleb klar, was ihn an dem Schwarzen Vernichter so stutzig gemacht hatte. Es war diese Stimme. Durch den geschlossenen Helm klang sie verzerrt, doch sie war ihm von Anfang an bekannt vorgekommen. Schon als Pachom im Observatorium auftauchte.
    »Keiner von den Nichtsnutzen, die ich verbrannt habe, ist auch nur ein einziges Haar von Alina wert«, fuhr der Waffenhändler fort. »Wenn ich noch mal ganz von vorn beginnen könnte, würde ich alles wieder genauso machen.«
    »Ist dir klar, dass du den Menschen die Hoffnung genommen hast?«
    »Hochtrabendes Geschwätz. Wir sterben aus, mein Freund. Da hilft keine Insel, kein Festland und auch kein neuer Planet. Der Mensch ist nun mal so. Ein wildes Tier mit einem ausgeprägten Tötungsinstinkt. Wir werden alle krepieren, Stalker. Und diese miesen Typen, die mit dir hergekommen sind, werden sich als Erste ins Jenseits verabschieden. Heim zu ihren dreckigen Weibchen und Welpen, die ich zum Tod verurteilt habe!«
    »Widerliche Bestie!«
    Afanassis Kalaschnikow hämmerte los und die Gewehre seiner Kämpfer schossen ein vielstimmiges Echo. Der Vernichter breitete provozierend die Arme aus und begann schauderhaft zu lachen. Die Panzerung dröhnte im Kugelhagel. Funken flogen. Eine Deckenlampe zerbarst und regnete in tausend Scherben herab. Ein von Geschossen durchsiebter Verteilerkasten begann zu qualmen.
    Der Feuersturm beeindruckte den Giganten nicht im Geringsten . A ls würde er die Bleilawine überhaupt nicht bemerken, drehte er sich um und stampfte davon. Seine schiefergraue Gestalt verschwamm im Dunkel des Kellers.
    »Lasst ihn nicht entkommen! Schneidet ihm den Weg ab! Schießt auf die Beine!«
    Sich gegenseitig anfeuernd, drangen die Kämpfer in die Tiefe der Halle vor . A fanassi folgte ihnen auf dem Fuß. Tarans warnende Rufe ignorierten die Seeleute. Dym dagegen, der den Stalker besser kannte, zögerte, sich blind in den Kampf zu stürzen.
    »Vergiss nicht, mit wem wir es zu tun haben«, sagte der Söldner. »Pachom ist ein abgebrühter Killer. Mit roher Gewalt kriegt man den nicht. Er hat bestimmt Fallen aufgestellt.«
    Der Mutant nickte und kontrollierte zum hundertsten Mal sein NSW . Hinter den beiden Männern waren plötzlich fliegende Schritte zu hören. Taran drehte sich um und fing im letzten Moment Gleb auf, der sich ihm freudestrahlend an den Hals warf.
    »Ich wusste, dass du mich finden würdest!«
    »Und ich hatte, ehrlich gesagt, nicht damit gerechnet, dass du überhaupt verloren gehst. Tu mir bloß nicht schön. Darüber wird noch zu reden sein.«
    Mit dem Stiefsohn auf dem freien Arm musterte der Stalker das Mädchen, das etwas abseits stand . A uf den ersten Blick war ihr nicht anzumerken, dass sie eine Fremde war. Ein ganz normales Kind. Verschreckt, einsam und furchtbar unglücklich.
    »Und du bist Aurora?«
    »Ja.«
    Taran trat näher, streckte bedächtig die Hand aus und streichelte dem Mädchen zärtlich über den Kopf . A urora zuckte zusammen, wich aber nicht zurück. Ein behütetes, anlehnungsbedürftiges Kind. Die Ärmste …
    »Verstehst du, dass dein Vater bestraft werden muss?«
    »Für mich ist er kein Vater«, murmelte das Mädchen versonnen. »Er ist nicht einmal ein Mensch. Man muss ihn stoppen …«
    Aus der Halle schallte ein Warnruf. Fast im gleichen Moment ereignete sich eine heftige Explosion und tauchte den ganzen Keller in gleißendes Licht.
    »Bleibt, wo ihr seid«, befahl der Stalker Gleb, bevor er Dym zum Brennpunkt des Geschehens folgte.
    Kurz nach der ersten Explosion krachte es noch einmal. Der Vernichter brachte sein tödliches Arsenal zum Einsatz. Im Qualm konnte man einen der Seeleute erkennen. Er lag auf dem Beton und hielt sich den Stumpf, von dem der Rest seines Beines abgerissen war. Ganz in der Nähe knatterte ein Sturmgewehr los. Ein verschwommener Schatten rannte geduckt zu dem schreienden Kämpfer.
    »Bleib stehen! Zurück!«
    Die Warnung war vergebens . A ls der zweite Seemann sich seinem verletzten Gefährten näherte, rollte eine Flasche aus der Dunkelheit.
    Ein Schuss. Eine Explosion. Innerhalb von Sekunden wurden beide von einem Feuerball verschlungen. Die jungen Kerle … furchtbar. Taran musste plötzlich daran denken, dass er die beiden noch nicht einmal richtig kennengelernt hatte. Jetzt wanden sie sich hilflos in den Flammen – die nächste Gräueltat des blindwütigen Vernichters.
    »Hat
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher