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Die Reise der Jona

Die Reise der Jona

Titel: Die Reise der Jona
Autoren: David Gerrold
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erneut.
    Wieder nichts.
    »Scheiße«, fluchte Korie. »In Ordnung, wir werden wohl in den Kiel hinunter müssen und jede einzelne Brennstoffzelle ausprobieren, bis wir eine finden, die noch funktioniert. Eine einzige reicht schon. Noch sind wir nicht tot.« Er öffnete das nächste Paneel und begann, Werkzeuge an Hodel weiterzureichen. »Ich denke, wir müssen…«
    Etwas flackerte.
    Die Deckenbeleuchtung begann schwach zu brennen. Korie und Hodel blickten sich um, als die Notbeleuchtung zum Leben erwachte. Sie grinsten sich schief an.
    »Alles klar«, sagte Li.
    »Hören Sie nur!« sagte Hodel. »Die Umwälzanlage ist wieder in Betrieb!«
    Korie hielt inne und lauschte. »Sie haben recht.« Er berührte seinen Kopfhörer. »Maschinenraum?«
    Die Stimme von Chefingenieur Leen kam überraschend klar aus den Lautsprechern: »Kapitän?«
    »Nein. Korie hier.« Er schluckte hart. »Schäden?«
    »Kann ich nicht genau sagen. Wir sind noch immer abgeriegelt. Haben Sie Licht?«
    »Die Notbeleuchtung ist eben angegangen. Danke. Was macht die Singularität?«
    »Lebt noch, aber…«
    »Gott sei Dank!«
    »… aber wir müssen das System von Hand starten.«
    »Sind Ihre Leute in Ordnung?«
    »Keiner von uns ist in Ordnung, Sir. Es muß halt gehen, oder?«
    »Wie lange brauchen Sie?«
    »So lang es dauert.«
    »Entschuldigung. Oh, und noch etwas, Mister Leen.«
    »Ja?«
    »Schalten Sie die Gravitation erst wieder ein, wenn wir das gesamte Schiff gesichert haben. Hier schweben zu viele bewußtlose Körper herum.«
    »Mach’ ich. Ende.«
    Korie war aufgefallen, daß der Leitende Ingenieur nicht nach dem Kapitän gefragt hatte. Er schwang sich zu dem Flugingenieur herum. »Hodel?«
    »Sir?«
    »Bringen Sie den Kapitän in die Krankenabteilung. Dann kommen Sie zurück und schaffen die anderen auch dorthin.«
    »Ja, Sir.« Hodel drückte sich ab und schwebte quer über die Brücke. Er stieß unbeholfen mit dem Kapitän zusammen. Er bekam den alten Mann an seinem Kragen zu fassen und zog ihn unter der Decke entlang in Richtung des hinteren Ausgangs.
    Korie schwebte zu Li. »Halten Sie still, Wan.« Li war in seinem Sitz verklemmt. Korie leuchtete mit dem Handscheinwerfer über das zertrümmerte Möbelstück. »Sieht nicht allzu schlimm aus.« Er klemmte sich mit den Beinen fest und zog. Li kam frei. »Fehlt Ihnen was?«
    »Ging mir schon besser, Sir.«
    Korie zeigte auf eines der Notfallfächer.
    »Dort drüben finden sie ein Medipack. Und dann fangen Sie an, diese Scheiße aus der Luft zu fischen.« Noch immer schwebten überall Kugeln von Blut und Exkrementen durch die Zentrale.
    Korie hatte sich umgewandt und war bereits dabei, die anderen Offiziere der Brückenwache zu untersuchen. Zwei hingen tot in ihren Sitzen. Der dritte war bewußtlos. Langsam kamen ihm Zweifel, ob genügend Leute überlebt hatten, um das Schiff nach Hause zu bringen.
    »Wissen Sie, wir können nicht hierbleiben«, sagte Li hinter ihm. Er war damit beschäftigt, nasse Kugeln aufzusammeln, die durch die Gegend trieben. »Unsere Hyperraumblase ist nicht aufgeblitzt. Sie werden wissen, daß wir noch leben und uns im Normalraum verstecken.«
    »Aber es ist gar nicht so einfach, ein totes Schiff zu finden«, entgegnete Korie. »Sie müssen uns fast auf den Kopf spucken können.«
    »Sie werden unsere Singularität mit einem Massedetektor aufspüren«, widersprach Li. »Jedenfalls würde ich es so machen. Sie wissen, wo wir in den Normalraum gefallen sind. Ich bin sicher, daß sie herkommen und nachsehen werden, um uns den Rest zu geben. Sie können einfach nicht riskieren, uns hier zurückzulassen. Wir könnten die Drachenfürst angreifen.«
    »Wir können gar nichts angreifen. Zumindest im Augenblick nicht«, sagte Korie. Er schwebte durch die Zentrale zur Reservenavigationskonsole und versuchte, den Rechner hochzufahren.
    »Sie wissen nicht, daß sie uns getroffen haben«, fuhr der Waffenspezialist fort.
    Korie grunzte. Die Konsole blieb tot. Er schwebte zum Sockel hinunter und öffnete eine Wartungsklappe. Wenn es sein mußte, würde er den Rechner mit Batteriekraft betreiben. »Was Sie sagen, stimmt alles. Aber wir haben keinerlei Handlungsspielraum. Nicht jetzt. Wenn wir den Hyperraumkern wieder aufladen, dann werden wir sofort für jedes Schiff im Umkreis von hundert Lichtstunden sichtbar, und wenn wir in den Hyperraum springen, dann sogar im Umkreis von Lichttagen. Wenn der Gegner den Sektor eingekesselt hat, werden wir ihm niemals entkommen.«
    »Meinen
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