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Die Rache Der Rose

Die Rache Der Rose

Titel: Die Rache Der Rose
Autoren: Michael Moorcock
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Seele«, sagte Elric.
    »Dann bittet ihn darum«, sagte die Rose. Ihre Stimme bebte vor unterdrücktem Drängen. »Sagt ihm, daß er seinen Anspruch auf diese Seele aufgeben soll!«
    »Darauf wird er nicht eingehen«, sagte Elric. Trotz der gewaltigen Kraft des Schwertes begann er zu ermüden.
    »Fragt ihn danach«, sagte sie.
    Also rief Elric über seine Schulter hinweg: »Mein Lord Arioch. Mein Schutzpatron, Herzog der Hölle. Werdet Ihr Euren Anspruch auf die Seele meines Vaters aufgeben?«
    »Das werde ich nicht«, sagte Arioch, und seine Stimme klang heimtückisch und verwirrt. »Warum sollte ich auch? Er gehört mir, wie auch du mir gehörst.«
    »Keiner von uns wird Euch gehören, sollte Mashabak befreit werden«, sagte Elric. »Und das wißt Ihr, mein Schutzherr.«
    »Gib ihn mir«, sagte Arioch leise, »gib mir meinen Gefangenen, der von Rechts wegen mir gehört, den ich mit der Macht meiner okkulten Feinsinnigkeiten umgarnte. Gib mir Mashabak, und ich werde meinen Anspruch aufgeben!«
    »Mashabak kann ich Euch nicht geben, Lord Arioch«, sagte Elric, der endlich begriff. »Doch werde ich Euch dafür Gaynor überlassen!«
    »Nein!« schrie der Prinz der Verdammten auf. »Eine solche Schande könnte ich nicht ertragen!«
    Arioch lächelte bereits. »Oh, in der Tat, süßer unsterblicher Verräter, du wirst es ertragen müssen und vieles anderes mehr. Ich kenne neue Foltern, die dir gegenwärtig noch nicht vorstellbar sind, aber an die du dich noch wehmütig erinnern wirst, wenn deine Qualen wirklich beginnen. Ich werde dir all jene Foltern angedeihen lassen, die ich Mashabak vorbehalten hatte…«
    Dann griff der goldene Körper nach dem brüllenden Gaynor, der Elric im Namen all dessen, was er als heilig erachtete, anflehte, ihn nicht dem Herzog der Hölle zu überlassen.
    »Du kannst nicht getötet werden, Gaynor der Verdammte«, sagte die Rose mit triumphierend gerötetem Gesicht, »aber du kannst immer noch bestraft werden! Arioch wird dich bestrafen, und während deiner Strafe wirst du dich daran erinnern, daß dies dir von der Rose zugefügt wurde und daß dies die Rache der Rose an dir für das Verhängnis ist, das du über unser Paradies brachtest!«
    Elric begriff allmählich, daß nicht alles Zufall gewesen war, daß vieles von dem, was sich ereignet hatte, das Ergebnis eines langgehegten Planes der Rose gewesen war, der hatte sicherstellen sollen, daß Gaynor niemand anderen so verraten würde, wie er sie und ihr Volk verraten hatte. Deswegen war sie hierher zurückgekehrt. Deswegen hatte sie den Schwestern die Schätze ihres verlorenen Heimatlandes geliehen.
    »Geht nun, Gaynor!« Sie sah zu, wie der goldene Schatten den sich windenden Prinzen umfing… die gepanzerte Kreatur scheinbar in sich aufzunehmen schien, bevor er wieder in seine Ecke und von dort durch den schmalen Tunnel, den Elric durch seine Anrufung geschaffen hatte, durch das Multiversum zurückströmte.
    »Geht nun, Prinz Gaynor, zu Eurem ruhelosen ewigen Bewußtsein, zu all jenem Grauen, das Ihr für vertraut gehalten habt…« In ihrer Stimme schwang beträchtliche Befriedigung mit, während das Gesicht von Graf Mashabak sich einen Augenblick lang gegen die Membran preßte, und die Reißzähne krachten und sabberten, als er einen Blick auf seinen Rivalen zu erhaschen suchte, der mit einem Gefühl, das Dankbarkeit nahekam, seinen eigenen kleinen Preis in seine Dimension zurückbrachte.
    »Nun, Elric, habe ich keinen Anspruch mehr auf deines Vaters Seele…«
    »Aber Mashabak?« sagte Elric, als ihm allmählich die Verantwortung klar wurde, die sie sich aufgebürdet hatten. »Was sollen wir mit Mashabak tun?«
    Die Rose schenkte ihm ein sanftes Lächeln, das voller Weisheit war. »Es gibt noch etwas, das wir tun müssen«, sagte sie, und sie drehte sich um und murmelte etwas zu den drei Schwestern, die ihre Schwerter aufnahmen - eins aus Elfenbein, eins aus Granit und eins aus Gold - und mit bedächtiger Behutsamkeit einen Dornenring auf jede Klingenspitze legten, so daß die Schwerter plötzlich unter einem natürlichen blumigen Licht zum Leben erwachten - mit einer ruhigen Kraft - der Kraft der Natur, die ein Gegengewicht zu der wütenden Kraft des Chaos bildete. Dann hoben sie gleichzeitig ihre Schwerter unter die schwere Membran des kosmischen Gefängnisses, so daß jede Spitze leicht die Haut berührte.
    Und Graf Mashabak knurrte und drohte und sprach einige Worte in einer Sprache, die nur er kannte; durch den Akt der
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