Die Queen macht Ferien (German Edition)
fühlte sich seltsam unglücklich und Tränen stiegen ihr in die Augen, obwohl sie doch eigentlich im S iebten Himmel schweben sollte.
Plötzlich dämmerte es ihr. Sie erinnerte sich an die Szene im Laden am M orgen, und wie heftig Lizzy auf den Antrag dieses Mannes reagiert hatte. Sie dachte daran, wie oft sie sich über Lizzy ihre Gedanken gemacht hatte und wie oft ihre ältere Freundin Dinge gesagt oder getan hatte, die ihr rätselhaft gewesen waren. Sie erinnerte sich an den ersten Morgen, an dem sie hätte schwören können, dass ihre neue Assistentin der Queen sehr ähnlich sah.
Sie drehte sich wieder zu Edward um und sah ihm ins Gesicht. Sie konnte erkennen, dass er extrem verlegen aussah. Und er war auffallend blass geworden.
„ Edward“, stammelte sie, „d u meinst doch wohl nicht – du willst doch wohl nicht behaupten – nein “, s ie schüttelte den Kopf, „ Das kann nicht wahr sein. “
Edward begriff, dass es zu spät war, um seinen Fehler zu übertünchen. Er müsste ihr reinen Wein einschenken.
„ Hast du jemals das Buch 'Der Prinz und der Bettelknabe' gelesen? “
„ Ja. Wir mussten es in der Schule lesen. Lass mich nachdenken – Es ist über einen Prinzen, der wissen will, wie es wäre, ein normales Leben zu führen, also tauscht er mit einem armen Jungen die Rolle. “
Sie hielt inne und sah ihn verwirrt an.
Er nickte stumm.
„ Lizzy? ”
„ Ja. “
„ Du meine Güte! “, Clare setzte sich und sah ihn ungläubig an.
Edward schwieg. Er fühlte sich furchtbar. Dies sollte eigentlich der herrlichste Abend in seinem Leben werden – und nun endete er in einer Katastrophe.
Nach einer ganzen Weile sprach Clare wieder.
„ Warum hat sie mich ausgesucht? “
„ Anscheinend kannte ihr Butler jemanden, der jemand anderen kannte... “
Clare sah ihn geradezu verzweifelt an.
„ Und wer bist du? Vielleicht der Butler selbst? “
„ Schlimmer. “
„ Der oberste Haushofmeister? “
„ Viel schlimmer. “
„ Sag es mir. “
„ Ich bin ihr Privatsekretär. “
Clare schnappte nach Luft.
„ Der Privatsekretär von Ihrer Majestät der Königin? “
„ Genau der. “
„ Oh nein. Das ist ja furchtbar“, jammerte Clare, „ Du KANNST mich nicht heiraten! Das ist alles verdreht. Ich passe doch nicht in deine Welt hinein und in deine Gesellschaft. “
Sie fing an, leise zu weinen.
Sie tat Edward so unendlich l eid, dass er rasch seine Arme um sie schlang.
„ Psst, Clare! Rede keinen Unsinn! Ich liebe dich und ich werde es immer tun. Ich habe dich von dem Moment an geliebt, als ich dich zum ersten Mal in deinem karierten Kleid in deiner Küche sah. Lizzy – die Queen – hat ihren ausdrücklichen Segen zu unserer Verbindung erteilt. Sie hat dich in ihr Herz geschlossen, weißt du. Sie wäre sogar regelrecht enttäuscht, wenn du mich nicht heiraten würdest! “
Clare beruhigte sich und wischte die Tränen aus ihren Augen.
„ Und ich habe sie auch so sehr lieb gewonnen! Ich vermute, sie wird bald wieder in ihren Palast zurück kehren müssen. Ach, wie wird sie mir fehlen! “
„ Sie verschwindet ja nicht ganz aus dieser Welt. Bedenke nur, als Gattin ihres Privatsekretärs wirst du ihr regelmäßig begegnen. “
Clare atmete tief und bebend ein, wie ein Kind, dass einen großen Kummer überwunden hat.
„ Ach, da wäre ich SO froh! “
„ Ist alles wieder in Ordnung? “
Sie sah ihn zweifelnd an.
„ Bist du dir denn ganz, ganz, ganz sicher, dass du eine schäbige kleine Blumenverkäuferin heiraten willst? “
Er sah sie zärtlich an und sagte: „ Bist du dir denn auch ganz, ganz, ganz sicher, dass du einen eingebildeten, staubigen, alten Privatsekretär heiraten willst? Statt einem flotten Steward? “
Clare sah ihn verschmitzt an.
„ Hmm... Da lass mich noch mal nachdenken... “
Da mussten beide fröhlich lachen und fielen sich in die Arme.
Kapitel 82
Nachdem die Queen Joey Gute Nacht gesagt hatte, ging sie langsam die Treppe hinunter. Es tat ihre l eid, dass Clare ausgerechnet heute – an ihrem letzten Abend – nicht da war. Sie zögerte. Was sollte sie nun mit sich anfangen? Mit Pilot spazieren gehen?
„ Lizzy! “
Es war Sam, die nach ihr rief.
„ Lizzy, Lizzy, wo bist du? “, s ie sah die Queen, wie sie die Treppe herunterkam, „ Ach, da bist du! “
„ Ich habe nur eben Joey Gute Nacht gesagt. “
„ Willst du dich nicht ein wenig zu uns in den Garten setzten? Derek hat eine schöne Flasche Wein mitgebracht und Paul ist auch auf
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