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Die putzende Lottofee

Die putzende Lottofee

Titel: Die putzende Lottofee
Autoren: Nick Pasadena
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Blicke gewechselt, so war Lana ihm nie begegnet. Nun hatte er mit der Einen geschlafen, die Andere in einer vollbesetzten 747 an den Rande des Wahnsinns gebracht. Auch wenn dieser Wahnsinn positive Auswirkungen auf die Beziehung der beiden hatte. Hatte Michi nicht gesagt, dass seine Zukunft abhebt? Michi hatte Recht. An Vanessa verschenkte er keinen einzigen Gedanken mehr. Salopp gesprochen befand sie sich in einer Parallelgalaxie.
     
     
     
     
     
     
    Pamela bringt kein Glück
     
    Lenny wu sste, dass es irgendwann im Juni war. Draußen war es warm und die Tage endeten mit einer elenden Schwüle. Auch wusste Lenny, dass es in der ersten Woche nach den Pfingstferien war. In diesen Tagen des Jahres 2001 hatten sie Sport beim Vertretungslehrer, da der reguläre Pauker im Gipsbett lag. Schon dumm, wenn man die Angewohnheit hat, mit dem Motorroller permanent auf die eigenen Vorfahrt zu pochen. Ein polnischer Kleintransporter hatte ihn auf die Hörner genommen, weil diese ebenso wenig auf die deutschen Vorfahrtsregeln gab, wie der Pauker. Es war gegen Ende der zwölften Klasse und Lenny wusste noch, dass dieser Tag für einen seiner besten Kumpels ein dummes Ende nehmen würde. Am morgen noch hatte Tobi eine Matheklausur mit null Punkten zurückbekommen. Deshalb war der Schicksalsschlag, welcher Tobi am späten Nachmittag bevorstehen würde, umso beschissener.
    Wie immer zum Nachmittagsunterricht pflegte es Lenny, nichts dabei zu haben. Wasser trank er immer aus dem Wasserhahnen in den Umkleiden. Schließlich war das Karlsruher Trinkwasser eines der besten Europas.
    Die Sportsachen hatte er auch schon immer zu Hause übergestreift. Er stellte sein Mountainbike auf dem überdachten Fahrradabstellplatz ab, nachdem er mit quietschenden Bremsen von seiner Ankunft Zeugnis abgab. Wo um alles in der Welt war das Schloss? „Egal, die alte Schindmäre klaute sowieso keiner mehr“, dachte Lenny laut und verließ den Abstellplatz mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht.
    Lenny konnte Tobi schon von weitem sehen. Er stand noch vor dem Eingang zur Europahalle und hatte die Zigarette im Mundwinkel hängen und hatte ein breites Grinsen für Lenny parat. 
    „Und…. fit?“, fragte Lenny mit einem fast schon schlechten Gewissen.
    Tobi machte eine leichte Bewegung nach links und zuckte gleichzeitig mit den Achseln.
    „…muss! Jetzt haben wir wieder diesen Vollidioten. Dem zeig ich´s!“, sagte Tobi und es hallte wie ein bekannter Klang in Lennys Ohren.
    „Ach… ja. Du hast ja schon angekündigt, dass du heute bis an die Schmerzgrenze gehen willst“, sagte Lenny und steckte die Hände in die Hosentaschen, sah zu den kleinen Springbrunnen, welche neben der Europahalle standen und Wasser in die Höhe spieen.
    Wenn Tobi zu diesem Zeitpunkt gewusst hätte, wie nahe er sich dieser Schmerzgrenze schon befand, er hätte sich auf der Stelle auf sein Klapprad, welches er beim Sperrmüll fand und sich fast noch eine Schlägerei mit einer tschechischen Trödeltruppe geliefert hätte, gesetzt und wäre wieder in Richtung Mama geradelt.
    Tobi wog ca. 100 Kilo und sein Gewicht spielte ihm von Zeit zu Zeit einen ordentlichen Streich. Eigentlich besaß Tobi ein normales Rad. Allerdings zeigt e sein linkes Pedal eines Tages eine Materialermüdung. Als Tobi in voller Fahrt in die Pedale trat, brach das Plastikpedal und Tobi bremste mit dem Gesicht auf dem Asphalt. Zwar zahlte ihm der Fahrradhersteller ein Schmerzensgeld, dennoch hatte Tobi seit jenen Tagen eine überdimensionale Narbe im Gesicht. Es dauerte auch einige Zeit, bis die Ärzte wieder einen einigermaßen funktionierenden Tränenkanal konstruierten, sodass seine Tränenflüssigkeit wieder anständig ablaufen konnte. Auf jeden Fall war Tobi in Sachen Sport ein Unglücksrabe.
    „Tobi….“, sagte Lenny und schaute verlegen auf den Boden. „ …Willst du es heute nicht etwas entspannter angehen lassen?!“, sagte Lenny und gab Tobi einen sportlichen Klaps auf den Hintern.
    „Ach was… ich bin topp drauf“, sagte Tobi und nahm noch mal einen kräftigen Zug an der Kippe.
    Wie konnte er auch wissen, dass er in nur gut einer Stunde vom ASB auf einer Liege inklusive Halskrause abtransportiert werden sollte. Es war schon ziemlich komisch, wie dieser Koloss auf der Liege aus der Sporthalle transportiert wurde. Zum Zeichen, dass er noch am Leben war, hielt er in der Türe den Daumen hoch und sagte, man solle sich keine Sorgen um ihn machen.
    „Die Anderen sind schon alle drin“,
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