Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die purpurnen Flüsse

Titel: Die purpurnen Flüsse
Autoren: Jean-Christophe Grangé
Vom Netzwerk:
Drahtzieher.
    Vate r un d Soh n Serty s ware n nac h auße n nu r obskure Krankenpfleger , abe r si e lenkte n da s Schicksa l Hunderte r von Kinder n i n ander e Bahnen , inde m si e Baby s vertauschten . Während di e beide n Caillois , di e übe r di e Bibliothe k herrschten , fü r den zweite n Tei l de s Programm s zuständi g waren , di e Ehevermittlung. Un d wi e brachte n si e da s zustande?
    Ic h erinnert e mic h a n di e persönliche n Unterlagen , di e Cailloi s in seine m Schreibtisc h i n de r Bibliothe k aufbewahrte . Wi r hatte n nur di e Liste n de r entliehene n Büche r un d di e Name n de r Studenten überprüft ; wa s wi r allerding s nich t beachteten , wa r di e Plazierung de r Leser , di e Belegun g de r Glasboxen , i n dene n di e Leute studierten . Ic h fuh r als o zu r Bibliothe k un d verglic h die Tischbelegungsliste n mi t de n gefälschte n Geburtsdaten . Da s Ganze lieg t dreißig , vierzig , fünfzi g Jahr e zurück , abe r e s paß t alle s perfekt, sämtlich e Name n tauche n wiede r auf . Jede s vertauscht e Kin d wurde später , al s Studen t ode r Studentin , eine r gan z bestimmte n Person gegenübergesetzt , di e au s eine r brillante n Professorenfamilie stammt e un d übe r di e Jahr e hinwe g imme r dieselb e blie b – vom entgegengesetzte n Geschlech t natürlich . Ic h hab e mic h daraufhi n im Rathau s vergewissert : E s funktioniert e zwa r nich t i n jede m Fall, doc h di e meiste n Paare , di e sic h hinte r de n Glasscheibe n i n der Bibliothe k kennenlernten , habe n späte r geheiratet.
    Ic h hatt e als o richti g vermutet . Nac h de m di e › Herren ‹ Identitäten vertausch t hatten , betätigte n si e sic h al s Kupple r un d planten sorgfälti g ihr e Kombinationen . De n geraubte n Kinder n der Bergbewohne r setzte n si e di e Nachwuchsintelligen z gegenüber, vereinigte n als o Geis t un d Natur , ei n ›Hirn ‹ mi t eine m ›Körper‹ . Und di e Sach e ha t funktioniert , Karim : Di e Champion s de r Uni , da s sind di e Nachkomme n diese r vorprogrammierte n Paare! « Abdou f gab kein e Antwort . E r wa r gan z Ohr , gespannt e Aufmerksamkeit, konzentrier t wi e de r nadelscharf e Regen . »Anhan d diese r Elemente konnt e ic h nac h un d nac h da s Puzzl e rekonstruieren« , fuh r Niémans fort . »Mi r wurd e klar , da ß ic h gena u i n diese m Augenblic k den Fußspure n de s Mörder s folgte , de n de r Zwischenfal l der aufgefundene n Unterlage n alarmier t hatt e – di e Sach e stan d damals i n de n Regionalzeitungen . Offensichtlic h verglic h e r di e jeweiligen Dokument e miteinander , wi e ic h e s geta n habe . Wahrscheinlic h hatte e r bereit s sein e Zweife l übe r di e Herkunf t de r ›Champions ‹ von Guernon . Vielleich t gehör t e r selbe r dazu , vielleich t is t e r ebenfalls ein e Kreatu r diese r Irrsinnigen.
    Da s Prinzi p de r Verschwörun g is t nu n klar : De r Mörde r folgt e dem Soh n de s Bibliothekars , de r di e Unterlage n geklau t hatte , Rémy Caillois , un d erfuh r vo n de n geheime n Verbindunge n zwischen Serty s un d Chernec é … Meine r Ansich t nac h ka m de r Arz t erst späte r dazu , ei n durchgeknallte r Forscher , de r au f de m We g übe r das Blindeninstitu t au f di e Wahrhei t gestoße n wa r un d sic h liebe r au f die Seit e de r Verschwöre r geschlage n hatte , al s si e anzuzeigen . Kurz, unse r Mörde r spürt e di e Beteiligte n au f un d beschlo ß ihre Hinrichtung . Sei n erste s Opfe r mußt e e r noc h foltern , u m di e ganze Geschicht e z u erfahren . Be i seine n Komplize n konnt e e r sic h mit Verstümmelun g un d Ermordun g begnügen.«
    Kari m schüttelt e de n Kopf . »Blo ß wei l si e Baby s vertauschten? Ehe n stifteten?«
    »D a is t noc h ei n Umstand , vo n de m d u nicht s weißt : Unte r den Bewohner n de r Bergdörfe r ringsu m is t ein e auffällige Kindersterblichkei t be i Neugeborene n z u vermerken . Ei n Phänomen, da s u m s o unerklärliche r ist , al s e s sic h u m seh r gesund e Familien handelt . De n Grun d diese r Todesfäll e kan n ic h mi r denken : Vater un d Soh n Serty s tauschte n nich t nu r Baby s aus , sonder n erstickten di e Säuglinge , di e si e al s Kinde r de r Bergbewohne r ausgabe n un d die i n Wahrhei t di e schwächliche n Intellektuellenkinde r waren . Auf dies e Weis e konnte n si e sichergehen , da ß di e Bauer n weiter e Kinder zeuge n un d de n Wahnsinnige n dami t neue s Materia l liefer n würden. Da s ware n Fanatiker ,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher