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Die Psychonauten

Die Psychonauten

Titel: Die Psychonauten
Autoren: Jason Dark
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verdreht. Ich konnte den Rücken selbst kaum durchdrücken.
    Wie ein geprügelter Hund schlich ich davon. Man öffnete mir sogar noch eine kleine Seitentür. Durch die Zwischenräume der Citterstäbe glotzten die Mündungen der Waffen so lange, bis ich gestartet war. Sehr langsam fuhr ich davon. Das Luftholen bereitete mir Schmerzen. Wäre der Vorfall auf britischem Gebiet passiert, wäre ich zurückgekehrt. So aber mußte ich vorsichtig sein und durfte auch keine schlafenden Hunde wecken.
    Meshir lebte nicht mehr — nur, was war mit seiner Tochter? Vielleicht konnte ich ihr helfen?
    Aufgeben wollte ich nicht. Dieser Fall hatte mich heiß gemacht, meinen Zorn angestachelt. Und ich wollte auch herausfinden, was hinter dem Wissen der Welt steckte, von dem sie gesprochen hatten. Irgendeine Bedeutung mußte es einfach haben.
    Da braute sich etwas zusammen, das meiner Ansicht nach für die Welt verflixt gefährlich werden konnte.
    Als ich meine Wohnung betrat, ging ich noch immer wie ein alter Mann. Im Bad standen verschiedene Mittelchen. Unter anderem auch Tinkturen, hergestellt aus Naturheilmitteln. Damit rieb ich meinen Rücken ein. Wenn ich mich drehte, konnte ich im Spiegel den großen blauen Flecken erkennen, der meinen Rücken gezeichnet hatte. Ziemlich kaputt schlich ich ins Bett und legte mich stöhnend nieder. Mitternacht war schon vorbei, der neue Tag hatte sich gezeigt. Für mich würde er mit einer Reise beginnen.
    Ich fuhr gern in die Schweiz, auch wenn ich dort an manche Orte eine unangenehme Erinnerung besaß. [1]
    Lausanne allerdings kannte ich noch nicht. Mal sehen, was diese Stadt zu bieten hat, dachte ich.
    Hoffentlich nicht meinen Tod!
    ***
    Am anderen Morgen!
    Sehr früh schon hatte ich mit meinem Chef, Sir James Powell, Kontakt aufgenommen und um einen Termin gebeten.
    Meinen Freund und Kollegen Suko hatte ich ebenfalls eingeweiht. Suko war sauer gewesen, daß ich ihn in der Nacht nicht mit zum Treffpunkt genommen hatte.
    »Ich hatte es versprochen gehabt.«
    »Vielleicht hätten wir die Killer schon.«
    »Möglich.«
    »Und dein Rücken wäre auch heil geblieben.«
    Glenda Perkins, unsere gemeinsame Sekretärin, war noch nicht im Büro eingetroffen, als Suko und ich Sir James' Allerheiligstes betraten. Sir James hatte an diesem Morgen eine gute Laune. Etwas spöttisch und locker fragte er: »Bei Ihnen muß es ja brennen, daß Sie schon so früh bei mir sind.«
    »Wir sind immer früh zur Stelle, Sir«, sagte Suko.
    »Haben Sie schon Ihren Kaffee bekommen?«
    »Noch nicht, Sir.«
    »Dann wollen wir uns beeilen. Oder soll Glenda uns die Tassen bringen?«
    »Nein, nicht nötig.« Ich begann mit meinem Bericht, und die Laune unseres Chefs sank sichtbar. Er geriet sogar ins Schwitzen. Verständlich, denn Sir James dachte an gewisse diplomatische Verwicklungen, die möglicherweise auftreten konnten.
    Zudem war Ägypten ein Land, das nicht zur EG gehörte, dafür zur Dritten Welt. Mit Recht standen einige dieser Staaten den reichen Industrienationen skeptisch gegenüber.
    »Nun«, sagte der Superintendent und nickte. »Das ist natürlich ein Hammer.«
    »Meine ich auch, Sir.«
    »Gehört habe ich jedenfalls nichts. Was da passiert ist, muß von den Ägyptern selbst vertuscht worden sein. Ich möchte aus Gründen der Vorsicht und Geheimhaltung keine schlafenden Hunde wecken, oder sind Sie anderer Meinung?«
    »Nein, Sir.« Ich schüttelte den Kopf. »Aber ich werde am Ball bleiben. Zusammen mit Suko.«
    Sir James schob die Brille zurück. »Das heißt, Sie wollen in die Schweiz fliegen.«
    »Ja.«
    »Bitte.« Er deutete zum Telefon. »Swiss Air oder British Airways werden sicherlich noch Plätze in ihren Maschinen frei haben. Versuchen Sie es.«
    Bei der Swiss Air hatte ich Glück. Kurz vor Mittag startete von London aus eine Maschine nach Bern. Ich bestellte gleichzeitig einen Mietwagen, den Suko und ich am Airport abholen konnten.
    »Das wäre geklärt«, sagte Sir James. »Jetzt kommen meine Fragen. Was kann dahinterstecken?«
    »Das ist schwer zu sagen.«
    »Überlegen Sie. Hat dieser Adnan Meshir nicht den Mittelmeerraum umrissen?«
    »So ist es.«
    »Und?«
    »Ich weiß nichts. Vielleicht Atlantis?«
    »Bis nach Ägypten?« fragte Suko.
    »Es gibt Verbindungen!« behauptete ich. »Die Ägypter haben möglicherweise über Atlantis mehr gewußt, als es in ihren alten Überlieferungen steht. Außerdem würde das Dreieck darauf hinweisen.«
    »Richtig, John«, sagte Sir James. »Bleiben Sie doch bei dem
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