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Die Psi-Agenten

Die Psi-Agenten

Titel: Die Psi-Agenten
Autoren: Dan Morgan
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Kaleidoskop von wirren, halb verwischten Traumbildern. Ich widerstand der Versuchung, die Phantasien näher zu betrachten, denn die Gefahr war zu groß, daß ich in den Strudel ihres Bewußtseins geriet.
    Je länger ich die Umgebung abtastete und sämtliche Daten, die ich empfing, zu sortieren versuchte, desto mehr ließen meine Psi-Kräfte nach. Dazu kamen nagende Zweifel, ob ich einem Eindringling überhaupt Widerstand leisten konnte. ich nutzte meine Reserven mit Hilfe der Aufputschmittel bis zum letzten aus, und ich wußte, daß ich früher oder später dafür bezahlen mußte.
    Gegen Morgen wurde meine Aufgabe immer schwieriger. Meine Schläfen hämmerten, und durch mein Gehirn schienen glühende Nadeln zu wandern. Es fiel mir schwer, den Schlaf abzuwehren. Immer wieder schweifte meine Aufmerksamkeit ab.
    Und genau zu diesem Zeitpunkt spürte ich plötzlich ganz in der Nähe eine sorgfältig abgeschirmte Psi-Quelle. Ich konnte sie nicht identifizieren, aber sie gehörte zweifellos zu einem hochbegabten Esper.
    Ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit stieg in mir auf, und ich konnte es nur mühsam unterdrücken. Zugleich begann ich meine Kräfte für die bevorstehende Konfrontation zu sammeln. Offenbar hatte mein Gegner absichtlich gewartet, bis meine letzten Energien geschwunden waren; nun konnte ich mich selbst kaum verteidigen – geschweige denn Katie schützen.
    Ich öffnete die Augen und setzte mich auf. Die Wirklichkeit verwirrte mich, nachdem ich mich so lange in der Psi-Ebene aufgehalten hatte. Und ich spürte vage, daß jener fremde Esper mit jeder Sekunde näherkam, daß er sich bereits im Gebäude befand …
    Ruckartig erhob ich mich. Die plötzliche Anstrengung war zuviel für mich; mir wurde schwarz vor den Augen, und ich sank wieder auf das Bett. Schritte kamen auf die Zellentür zu …
    Die Wartezeit war zu Ende.
    »Peter!« rief sie und eilte auf mich zu. Ich preßte sie an mich. Die Wärme ihres Körpers gab mir neue Kraft.
    Liebling! Fünf ganze Wochen ohne dich!
    Ich betrachtete ihre zarten Gesichtszüge, die mich immer von neuem faszinierten. Das ist eine wunderbare Überraschung, mein Kleines! Aber du hättest nicht herkommen sollen.
    Unsinn! Und nun weg mit diesen dummen Sperren – ich möchte wissen, was sich ereignet hat.
    Also schön! Aber dann unterhalten wir uns laut, damit Richard sich nicht übergangen fühlt.
    Armer Richard! Ich senkte meine Barriere, und sie begann meine Gedanken zu durchforschen. Das Ganze dauerte nur Sekunden. Dann musterte sie mich mit gerunzelter Stirn und sagte: »Du siehst todmüde aus. Zuallererst mußt du jetzt schlafen. Ich kann die Wache für deinen Psi-Schützling übernehmen.«
    Havenlake beobachtete uns mit zusammengepreßten Lippen. Er wußte, daß wir seinetwegen die normale Umgangssprache benutzten. Für jemanden, der einmal Psi-Kräfte besessen hatte, war dieses Gefühl doppelt demütigend. Armer Richard …
    »Richard – ich habe dich doch ausdrücklich darum gebeten, Barbara nicht in diese Sache zu verwickeln!« Ich zog ihn absichtlich ins Gespräch.
    »Und ich habe deinen Wunsch respektiert.«
    »Meine Schuld, alles meine Schuld«, erklärte Barbara. »Du warst so lange fort und hast so selten angerufen … obendrein klangen deine Ausreden fadenscheinig. Da mußte ich doch nach dem Rechten sehen, oder? Ich kam schon gestern an, aber in Richards Wohnung rührte sich nichts, und da verbrachte ich die Nacht eben in einem Hotel.«
    »Sie erwischte mich heute morgen, als ich mich eben rasierte«, fuhr Richard fort. »Ich kann dir versichern, daß ich durch ihre Ankunft ebenso überrascht war wie du.«
    »Der Empfang fiel dementsprechend freundlich aus«, berichtete Barbara lachend. »Ich glaube, er hätte mich am liebsten ohne ein Wort der Erklärung nach Alsdale abgeschoben. Aber ich zeigte ihm, daß ich auch stur sein kann.«
    Barbara war hier, und ich wußte, daß sie nicht nach Alsdale zurückkehren würde, solange die Angelegenheit keinen Abschluß gefunden hatte. Ich versuchte meine Besorgnis zu unterdrücken. Schließlich bedeutete Barbaras Anwesenheit eine große Erleichterung für mich. Ich konnte Katie Mackinnon nicht vierundzwanzig Stunden am Tage überwachen. Abgesehen davon hatte es Barbara in ihrer warmherzigen Art sicher einfacher als ich, das Vertrauen des Mädchens zu gewinnen.
    »Ich glaube, es ist am besten, ich mache dich jetzt mit Katie bekannt«, sagte ich.
    Wir verließen die Zelle, gefolgt von Richard.
    Sobald ich den
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