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die perfekte Dressur

die perfekte Dressur

Titel: die perfekte Dressur
Autoren: Anna Sturm
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drückte ihren Kopf gegen den kalten Steinfußboden. Damit hatte sie nicht gerechnet. Es war das erste Mal, dass er sie dazu zwang, sich vor ihm auf die Knie zu werfen, wenn auch ein anderer im Raum war. Das Adrenalin schoss ihr durch die Adern. Nun wusste sie, dass er dazu fähig war. Die Angst trieb ihr Tränen in die Augen.
    Simon erschrak. Als er sah, wie brutal Jake gegen Katelyn vorgegangen war, um sie in die Knie zu zwingen, versetzte ihm das einen regelrechten Stich in der Brust und er vergaß für den Bruchteil einer Sekunde den brennenden Schmerz, der schon eine ganze Weile darin tobte. Er sprang buchstäblich von seinem Stuhl auf. All das wollte er nicht. Er wollte bei Gott nicht, dass es soweit kommen musste. Er erkannte in Jakes dunklen Augen das gefährliche, gierige Leuchten, das er nur zu gut kannte. Jake konnte es sicherlich kaum erwarten, Katelyn zu ficken. Seine anderen Männer bestimmt auch. Aber nicht, so lange er lebte! Und da wurde er wütend. Wütend auf sich, wütend auf Katelyn, wütend auf die verdammten Regeln. Gott verflucht! Das alles brachte ihn noch um den Verstand! Und dann kam ihm ein rettender Gedanke. „Wolltest du davonlaufen, Kate?“, er hob eine Braue an und hoffte insgeheim, dass sie ihm die richtige Antwort gab. Dann könnte er zumindest alles wieder geradebiegen, bevor die ganze Situation noch eskalierte.
    Katelyn schaute zu ihm auf und sah ihn an. Der Ausdruck darin hatte sich verändert. Ohne lange zu überlegen, antwortete sie: „Nein, Sir.“
    „Sie lügt!“, stieß Jake aus und sah Simon fragend an, weil er nicht verstand, welches Spiel hier nun gespielt wurde. Laut den Regeln war sie spätestens jetzt Freiwild. Daran könne auch Simon Crow nichts ändern, wenn er sich nicht lächerlich machen wollte. „Ich habe sie am Bahnhof aufgegriffen. Sie hatte versucht, mich zu beste…“
    Simon warf Jake einen vernichtenden Blick zu und hob die Hand. „Schweig! Ich will es aus ihrem Mund hören.“ Er stellte sich breitbeinig vor Katelyn hin und berührte ihre Lippen mit der Spitze seines Schuhs. „Was hattest du dort zu suchen? Komm! Sprich!“
    „Ich… ich… habe mich verlaufen , als ich Shoppen war.“ Katelyn fiel aus Verzweiflung nichts Besseres ein, als diese dumme, lächerliche Ausrede.
    Aber Simon erkannte sofort, dass sie verstand, was er vorhatte. „So, so. Verlaufen also?“ Er lachte ein irres Lachen. „Dann hattest du ja Glück, dass dich Jake aufgegabelt hat.“
    „Ja, Sir.“, erwiderte sie leise.
    Er wandte sich wieder Jake zu. „Nun gut, du hast es ja gehört. Sie hat sich nur verlaufen. Ich rate dir, über diese Angelegenheit mit niemandem zu sprechen und sie einfach ruhen zu lassen. Wir wollen doch keine schlafenden Hunde wecken, nicht wahr?“ Der Blick, den er ihm zuwarf, hätte ganze Seen zum Gefrieren gebracht. „Ich brauche dich nicht mehr. Bringe sie auf ihr Zimmer. Und, Jake, achte darauf, dass sie sich unterwegs nicht verläuft .“ Er wandte sich von beiden ab, ging auf seinen Schreibtisch zu, ließ sich auf seinem Stuhl nieder und widmete sich wieder seinen Papieren. Damit gab er Jake deutlich zu verstehen, dass die Sache für ihn nun erledigt war und er hierüber nicht weiter zu diskutieren wünschte. Jake war nicht dumm genug, um ihm zu widersprechen. Widerwillig half er Katelyn auf und verließ den Raum.
    Als Simon wieder alleine war, ließ er sich rücklings auf die Lehne des Stuhls fallen und schloss die Augen. Er wusste, dass er diese Nummer kein zweites Mal würde abziehen können. Dennoch fühlte er sich erleichtert. Und er war sich sicher, dass Jake niemandem von Katelyns Flucht erzählen würde, ohne selbst bei ihm in Ungnade zu fallen. Aber er müsse mit Katelyn reden. Sogar dringend. Ihr deutlich machen, dass er sie kein zweites Mal würde retten können. Dass sie sich endlich in ihr Schicksal fügen müsse! Wieso weigerte sie sich nur so vehement, ihn zu lieben?

    ***

    Simon drückte die Türklinke vorsichtig herunter. Es war schon weit nach drei Uhr morgens . Er hatte die ganze Nacht lang überlegt, was er machen sollte, hatte den Fehler begangen, seinen Liebeskummer in Alkohol ertränken zu wollen. Natürlich hatte ihm das gar nichts gebracht. Außer dass es ihn Stunde um Stunde wütender gemacht hatte. Er konnte einfach nicht verstehen, dass sie sich so sehr gegen ihn sträubte. Was täten die anderen Frauen nicht alles für ihn, wenn er ihnen geben würde, was er ihr gab? Die Füße würden sie ihm küssen! Davon war
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