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Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)
Autoren: Sandra Regnier
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Zudem kannst du nicht ändern, was dort steht.«
    »Aber du hast doch gesagt, die Zukunft sei nicht aus Stein gemeißelt«, widersprach ich heiser.
    »Nun ja, ein paar dachten tatsächlich daran, dich umzubringen, ehe du diesen Krieg auslösen kannst, aber damit wäre Pans Vermächtnis auf ewig verloren. Das stand, direkt nachdem der Vorschlag gemacht wurde, in der Prophezeiung. Und deren endgültiger Verlust bedeutet den Untergang des Elfenreichs.«
    Mein Gehirn ratterte. Krieg? Es war doch so friedlich! Und wer sollte dem Elfenkönig sein Reich streitig machen? Einer aus dem Kronrat?
    »Das ist ebenfalls eine gute Frage, auf die das Buch der Prophezeiung keine Antwort gibt. Ansonsten könnte man ja Vorkehrungen treffen. Aber die Elfen haben eigentlich keine Feinde. Zumindest heute nicht mehr. Früher gab es die Drachen, mit denen wir uns nicht vertragen haben. Aber sie sind komplett ausgestorben. Oberon hat den letzten eigenhändig vernichtet.«
    Drachen?
    »Magst du den Donat nicht? Er hat diese Apfel-Zimt-Mischung, die du sonst so gerne isst. Die Sandwiches sind mit Eiercreme. Probier mal eins davon.« Lee nahm sich ein Sandwich und biss ab.
    »Lee, würdest du mir bitte die Sache mit den Drachen erklären und die Sandwiches noch für einen Moment vergessen?«
    Er zuckte unbeteiligt die Schultern. »Ich sagte doch, sie sind seit rund viertausend Jahren ausgestorben. Es sind nicht alles Dinosaurierknochen, die im Natural History Museum liegen.«
    Ich schluckte. »Bist du sicher?«
    »Natürlich bin ich sicher. Die Oberschenkelknochen des angeblichen T-rex sind vielleicht so
alt
, wie e danebensteht, aber keinesfalls so lange tot.«
    Ich nahm mir eines der Sandwiches und biss hinein, während meine Gedanken wieder abdrifteten. Drachen. Es hatte tatsächlich Drachen gegeben. Ich hatte sie immer für ein Märchen gehalten, weil man im Mittelalter irgendwelche Dinosaurierknochen gefunden hatte, mit denen ein Ritter dann angeben konnte. Ob es in der British Library dazu Unterlagen gab? Apropos British Library …
    »Die Bischöfe«, rief ich und schlug mir an die Stirn.
    »Hast du zu lange in der Sonne gesessen?«, fragte Lee und runzelte seine perfekte Stirn. Er wollte schon meine Stirn fühlen, aber ich wich zurück, ehe mich der Stromschlag durchzuckte.
    »Unser Referat. Die Bischöfe. Ich hatte gelesen, sie wurden hingerichtet, und du hast behauptet, sie wären begnadigt worden.«
    Ich sah in seinen Augen, dass er verstand. »Oh. Ja, die Bischöfe von Jakob II. Das war ein Auftrag, den ich geradegebogen habe.« Er kniff ein wenig die Augen zusammen und lächelte schief. »Du bist ganz schön hartnäckig, wenn du was im Sinn hast.«
    »Ha!«, rief ich triumphierend. »Ich hatte schon angefangen, an meinem Verstand zu zweifeln. Erzählst du mir, was du genau gemacht hast?«
    Er atmete tief ein. »Ich weiß selber nicht genau, wie diese Hinrichtung auf einmal erfolgen konnte. Ich wurde aber gründlich genug geschult, um zu wissen, dass eine solche Disziplinarmaßnahme verheerende Folgen für die Zukunft haben kann. Zumindest, wenn man den
richtigen
Verlauf der Geschichte kennt. Außerdem könnte es sein, dass dieser beschriebene Bernstein, ein Teil von Pans Vermächtnis war. Also musste ich zurück ins siebzehnte Jahrhundert. Der Stein war allerdings nicht da. Aber den Rest konnte ich geradebiegen. Das ist mir gelungen. Was mir nicht gelungen ist, ist dich davon zu überzeugen, dass du dich verschrieben hattest.«
    Zufrieden, nicht völlig versagt zu haben, legte ich mich zurück auf die Decke und zupfte an meinem Blumenkranz.
    »Bist du fertig? Ich glaube, meine Klamotten sind trocken.« Lee sprang auf und zog sich an, während ich begann den Korb zu packen.
    Es war so schön gewesen und ich bedauerte, dass der Nachmittag schon vorbei sein sollte. Lee hatte mir eine Art Kurzurlaub verschafft. Ich richtete mich auf und lächelte ihn warm an. »Lee, ehe ich es vergesse: Danke. Das war eine gute Idee. Wegen mir können wir das öfter machen.«
    Lee lächelte verführerisch. »Und ich fand es großartig, einmal nicht von meinem gutaussehenden Cousin gestört zu werden.«
    Ich rollte die Augen. »Du versuchst wieder Komplimente zu angeln.«
    »Ich versuche dir schon seit geraumer Zeit einen Kuss zu stehlen, aber irgendwie bringst du es fertig mir immer auszuweichen.«
    Ich war gerade dabei gewesen, die Decke zu falten und hielt mitten in der Bewegung inne. »Ich glaube, wir lassen das mit den künftigen Picknicken
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