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Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)
Autoren: Sandra Regnier
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patschte mit der flachen Hand auf die Wasseroberfläche und rief Mildreds Namen.
    »Und wieso kann sie dich in jedem Gewässer hören? Vielleicht ist sie ja gerade im indischen Ozean unterwegs«, mutmaßte ich.
    »Dafür gibt es keine wissenschaftlichen Erklärungen«, sagte Lee. »Das liegt in ihrer Magie. Mildred, wo steckst du? Flirtest du wieder mit irgendwelchen Anglern?«
    Das Wasser war noch immer glasklar, aber auf einmal sah ich einen flinken Schatten huschen und im nächsten Moment wurden Lees Beine weggezogen und er fiel mit einem lauten Platschen der Länge nach rückwärts ins Wasser. Ein perlendes Lachen ertönte und Mildreds perfekte Fönwelle tauchte zwischen den Seerosen auf. Lee kletterte klatschnass aus dem Teich. Das T-Shirt klebte wie eine zweite Haut an seinem Oberkörper und die Haare lagen dicht an, so dass seine Ohrspitzen ein wenig herausragten.
    »Was soll der Mist?«, fragte er verärgert und schüttelte seine blonde Mähne.
    Wassertropfen spritzten mir ins Gesicht. Lee zog sein Shirt aus und warf es achtlos neben seine Schuhe. Ich sah Mildreds leuchtende Augen. Jetzt verstand ich, was sie damit bezweckt hatte.
    »Dein Pech, Mildred, jetzt musst du mir auch noch trockene Sachen bringen.«
    »Hier ist deine Bestellung.« Mildred kam ebenfalls aus dem Wasser – mit einem Picknickkorb in der Hand. Heute trug sie passend zum Leopardenbikinioberteil, eine schwarze Lederhose und kniehohe Stiefel mit Fünfzehn-Zentimeter-Absätzen. Sie hätte besser auf jede Harley gepasst, als in einen Teich. Sie stellte den Korb neben mir ab und reckte sich verschwörerisch zu mir hoch. Trotz der High Heels war sie nicht größer als Ruby und damit mindestens einen halben Kopf kleiner als ich. »Unser romantischer Halbelf hat einen kleinen Lunch für euch vorbereitet. Aber ich warne dich: Das hat er schon mit sämtlichen Nymphen in jedem beliebigen Zeitalter gemacht, seit er erwachsen ist.«
    Lee warf ihr einen warnenden Blick zu, stieg aus seinen triefenden Hosen und stand ungeniert in Boxershorts neben uns. Halbelf? Das würde er mir gleich näher erklären müssen.
    »Ich habe nichts anderes von ihm erwartet«, sagte ich zu Mildred. »Leiste uns doch Gesellschaft. Es ist so schön warm heute, Lees Sachen können in der Sonne trocknen.«
    Lees Augen weiteten sich einen Moment erschrocken, Mildreds erstaunt. Aber dann lächelte sie mich aufrichtig an: »Du bist absolut nicht das, was wir erwartet haben. Danke für dein Angebot, aber ich fürchte, unser Casanova hier hätte was gegen meine Anwesenheit.«
    »Ach, bitte! Ich habe mir Nymphen immer ganz anders vorgestellt«, sagte ich. »Nein, eigentlich habe ich mir Nymphen überhaupt nicht vorgestellt. Ich bin neugierig auf dich.« Ich knuffte Lee meinen Ellbogen in seinen perfekten Sixpack und sah ihn an.
Sag was!
    »Uh«, machte er, sah von Mildred zu mir und wieder zu Mildred. »Äh, klar, warum nicht? Du bist herzlich eingeladen.«
    Mildred ließ noch einmal ihren Blick genüsslich über Lees fast nackten Körper wandern, ehe sie sich umwandte und zurück zum Wasser stapfte.
    »Ein andermal, Felicity. Heute wird Lee dir ein paar Sachen beibringen wollen. Ich würde nur stören.«
    Das hörte sich ziemlich anzüglich an. »Wie viele Nymphen hat Lee genau verführt?«, erkundigte ich mich.
    Lees Augen funkelten.
    »Es gibt nur vier, und ehe du weiterfragst: nein, wir sind nicht allein für Lee da. Wir helfen allen Agenten und Mitgliedern des Kronrates, die unsere Hilfe benötigen.« Mildred winkte ein letztes Mal und stand schon hüfttief im Wasser.
    »Verrätst du uns noch, wo und in welchem Jahr wir uns befinden?«, rief ich ihr nach, ehe sie zwischen den Seerosen verschwand.
    »Westminster. Fünfhundertfünfzig vor Christus.« Es machte leise Plitsch und weg war sie.
    Ich starrte Lee an.
    Er sah genauso perplex aus, fing sich aber als erster und atmete tief ein. »Prima, Fay, dann brauchen wir wenigstens keine Angst vor Sachsenüberfällen zu haben. Oder Ciarans unerwartetem Auftauchen.«
    Ich kicherte und folgte ihm unter die Eiche. Eine Decke wurde ausgebreitet, Sandwiches, Muffins, Donats, Obst, eine Thermokanne und eine Flasche Sekt mit zwei Sektflöten ausgepackt. Lee ließ mit geübten Griffen den Korken knallen, schenkte ein und streckte sich dann entspannt – und halbnackt - auf der Decke aus. Ganz das Bild eines vom Erfolg verwöhnten Gigolos.
    »Du bist schamlos, weißt du das?«
    Er prostete mir zu. »Und du bist viel zu brav. Bist du
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