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Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)
Autoren: Sandra Regnier
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überhaupt schon mal geküsst worden?«
    Ich lachte und streckte ebenfalls meine Beine aus. Der Tag war so schön, ich war aus London raus – zumindest aus dem Moloch der Großstadt - und die Zukunft versprach mehr solcher Ausflüge. Zudem versprühte Lee heute so viel Lebensfreude. »Komm wieder runter, FitzMor. Mildred hat dich gerade einen Halbelf genannt. Was meinte sie damit?«
    Lees Lächeln verblasste ein wenig. »Mein Vater ist Elf. Aber meine Mutter war ein Mensch. Das ist der Grund, warum ich nicht ins Elfenreich kann. Nur echte Elfen dürfen dort hinein. Na ja – und ein paar Ausnahmen. Aber bitte frag mich nicht, warum. Es gibt ein paar Druiden, die dazu in der Lage sind. Sie erkennen uns auch sofort. Und ein paar Menschen wie diese Hebamme im Frankenland spüren es ebenfalls.«
    »Die hat auch deinen Stromschlag gespürt«, fiel mir wieder ein. »Wieso verteilt Ciaran keine elektrischen Impulse?«
    Lee seufzte. »Du gibst nicht auf, was? Ciaran ist ein Halbelf wie ich. Auch eine menschliche Mutter. Bei dem einen oder anderen sind die Fähigkeiten etwas anders verteilt.«
    »Also würde mich dein Vater umhauen, wenn er mir die Hand gäbe?«, schlussfolgerte ich.
    »Äh …«
    Ich sah sofort, dass er nach einer Ausrede suchte. »Was ist?«, fragte ich ungehalten.
    Lee sah mich flehend an. »Weißt du, Fay, es gibt ein paar Dinge aus dem Buch der Prophezeiung, die willst du jetzt wirklich noch nicht hören. Die hauen dich auf alle Fälle um. Und das ist eines davon. Du könntest meinem Vater die Hand geben und würdest wahrscheinlich weniger spüren, als bei mir. Das mit uns beiden ist … besonders.«
    Uns beiden?,
wiederholte ich in Gedanken und dachte sofort, dass er Recht hatte. Ich musste wirklich nicht
alles
wissen. »Du wolltest mir gerade von deinem Vater erzählen«, sagte ich stattdessen.
    »Wollte ich?« Lee trank von seinem Sekt. »Außerhalb der Ratsversammlungen oder der Auftragserteilung, sehe ich ihn so gut wie nie. Ich kann nicht ins Elfenreich und er hat kaum Zeit es zu verlassen.«
    »Hört sich nicht an, als hättet ihr Erinnerungen an gemeinsame Angelausflüge oder Zoobesuche«, stellte ich nüchtern fest. Wenigstens hatte ich Erinnerungen an die sonntäglichen Frühstücke mit meiner Mutter oder Wanderungen mit meinen Großvater durch Cornwall und an die Küste.
    »Als ich ein Kind war, hat Vater mit mir gemeinsam meine Mutter besucht«, sagte Lee und ich hörte die Wehmut in seiner Stimme. Er hatte seine Mutter geliebt, das spürte ich ganz deutlich.
    »Kannst du sie nicht immer wieder besuchen?«, fragte ich verwirrt. Immerhin konnte er doch durch die Zeit reisen.
    Lee sah mich an. »Man kann immer nur einmal zu jedem Datum reisen. Ich habe zwar noch nicht alle Tage aufgebraucht von den sechs Jahren, die sie nach meiner Geburt lebte, aber ich bin sparsam.«
    In meinem Kopf begann es wieder zu rotieren. Man konnte jeden Tag nur einmal erleben? Ein neuer Aspekt der Zeitreisegeschichte. Aber dann fiel mir etwas anderes ein und ich lächelte ihn breit an. »Ein Glück, dass du mich hast, FitzMor. Mit mir kannst du sie auch vor deiner Geburt besuchen.«
    Lees Augen weiteten sich überrascht und dann kehrte das hübsche Lächeln wieder auf sein Gesicht zurück. »Du hast Recht. Gut, dass ich dich habe.«
    Ich trank mein Glas Sekt mit einem Zug leer. War der lecker! Seit Phyllis Geburtstag hatte ich keinen mehr getrunken. Bei Mum gab es immer Bier. Ebenso bei Anna.
    »Vorsicht, Herzchen, der steigt dir zu Kopf, wenn du ihn so runterkippst.« Lee nahm mir das Glas ab und drückte mir stattdessen einen Donat in die Hand. »Keine Fragen mehr?«
    »Tausende«, gestand ich. »Ciarans Vater ist ein Bruder deines Vaters? Gibt es noch mehr Cousins oder Cousinen?«
    »Noch einen Cousin, Eamon. Er ist ein richtiger Elf und im Königsrat. Deswegen sehe ich ihn auch nur noch selten. Als Kinder waren wir drei allerdings wie Brüder. Wir wurden gemeinsam unterrichtet und spielten zusammen.«
    Drei blondlockige Kerlchen geisterten durch mein Gehirn, die spielend im Wald mit Pfeil und Bogen übten. Könnte allerdings auch ein kitschiges Bild von Joshua Reynolds sein. »Was glaubst du, was ich bin? Könnte vielleicht mein Vater auch ein Elf sein? Oder vielleicht war Edmund Morgan ein Halbelf wie du«, mutmaßte ich. So wie meine Mutter Lee anhimmelte, konnte ich mir gut vorstellen, dass sie einen anderen Elfen geliebt hatte.
    Lee musterte mein Gesicht. »Nein. Und das ist das Seltsame an der ganzen
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