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Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman
Autoren: Heyne
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und her.
    Nach einer Weile veränderte sich der Flusslauf. Er strömte noch schneller dahin und schien weiter vorn in einer brodelnden Wolke zu verschwinden. Ein dumpfes Grollen war zu hören.
    »Was, zur Hölle, ist das?«, fragte Jup.
    »Das muss der Wasserfall sein!«, erklärte Stryke.
    »Was tun wir jetzt?«, fragte Spurral mit sichtlichem Unbehagen.
    »Brelan hat sich etwas überlegt. Jedenfalls hoffe ich das. Haltet euch gut fest.«
    Alle Ruder waren mit Widerstandkämpfern besetzt, die genau wussten, was sie wann zu tun hatten. Während die Jagd weiterging, steuerten sie näher zum linken Ufer hinüber und warteten auf das Signal.
    Das Tosen des Wassers nahm an Lautstärke zu, der Dunst wallte hoch über ihnen. Mehrere Boote waren inzwischen gleichauf mit den Flößen der Orks.
    Am Ufer, der Kante des Wasserfalls gefährlich nahe, stand eine Gruppe von Bäumen. Sie waren größer als alle anderen in diesem Gebiet. Im höchsten Baum blinkte etwas. Das Blinken wiederholte sich mehrmals, bis ein Verbündeter zu erkennen war, der einen Spiegel hielt.

    Gleichzeitig schwenkten die Flöße abrupt zum Ufer ab. Die Orks hielten sich fest. Währenddessen deckten Bogenschützen am Ufer, von denen sich einige in den Bäumen verborgen hatten, die Boote der Menschen mit Pfeilen ein.
    Die Stelle war gut ausgewählt, denn hier war das Wasser am Ufer flach. Die meisten Flöße setzten einfach auf und blieben knirschend stehen. Die Orks sprangen herunter und liefen spritzend ans Ufer. Einige Flöße konnten, durch die Boote der Verfolger behindert, die flache Stelle nicht erreichen. Sie warfen Anker aus Eisen und Stein über Bord, damit die Orks durchs hüfthohe Wasser zum Ufer waten konnten.
    Das unerwartete Manöver hatte die Menschen überrascht, auch wenn ihnen klar gewesen sein musste, dass die Orks sicher nicht den Wasserfall hinabstürzen wollten. Einige versuchten, es den Fliehenden gleichzutun und die Boote im Flachwasser auf Grund zu setzen. Doch da die größeren Schiffe auch einen größeren Tiefgang hatten, liefen sie weit vor dem Ufer auf Grund, sodass die Soldaten keine Lust verspürten, sich ins schnell strömende Wasser zu stürzen.
    Andere Boote setzten in voller Fahrt die Anker, doch ihnen erging es kaum besser. Die Strömung war so stark, dass die Anker nicht griffen, sondern von den rasch treibenden Booten über den Grund gezogen wurden. Einige bemühten sich verzweifelt, dem Sog des Wasserfalls zu entkommen und in die Richtung zurückzukehren, aus der sie gekommen waren. Die ganze Zeit über prasselte ein Pfeilhagel auf sie nieder.
    Ein Boot geriet völlig außer Kontrolle und drehte sich langsam wie ein Papierschiffchen im brodelnden Strom,
der es am Durcheinander der anderen Boote vorbei zum Wasserfall trug. Die Männer sprangen von Deck, nur um festzustellen, dass der Fluss auf sie eine ebenso große Gewalt ausübte wie auf das verlassene Gefährt. Boot und Männer, bald nur noch schwarze Flecken im Schaum, eilten der mächtigen Dunstwolke entgegen. Das Boot, ein dunkler Umriss im Dunst, kippte und schien einen Moment lang auf dem Bug zu stehen, bevor es verschwand.
    Unterdessen erreichten die letzten Orks das Ufer und verschwanden zwischen den Bäumen. Die Menschen, die es bis dorthin geschafft hatten, wurden von einem Pfeilhagel empfangen, der sie dicht am Wasser festhielt.
    Für die Widerstandkämpfer standen Pferde und zwei Wagen für die Ausrüstung und die Verletzten bereit. Alle stiegen rasch auf, nach wenigen Augenblicken waren sie schon unterwegs und verließen den Wald.
    Ihr Weg führte sie zu einer Anhöhe, die parallel zum Fluss verlief. Von dort aus konnten sie das Gewirr der Boote und die am Ufer herumlaufenden Menschen überblicken. Einer war unverwechselbar. Kappel Hacher stand mit geballten Fäusten ein wenig abseits von seinen Männern. Er schaute auf und sah den fliehenden Orks hinterdrein. Selbst auf diese Entfernung war sein ohnmächtiger Zorn zu spüren. Die Orks trieben ihre Pferde an und eilten weiter.
    Ein gutes Stück vom Fluss entfernt, schlugen sie endlich ein gemächlicheres Tempo an.
    Pepperdyne, der neben Stryke und Brelan an der Spitze ritt, hatte eine Frage. »Zählt das jetzt als Niederlage oder als Sieg?«, überlegte er.

    »Ein bisschen von beidem«, erwiderte Stryke.
    »Ich würde sagen, das ist eine großzügige Betrachtungsweise. «
    »Wir haben einigen Schaden angerichtet, und zum Glück für uns haben die Menschen sich mit ihrer Falle recht ungeschickt
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