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Die Odyssee des Captain Roadstrum

Die Odyssee des Captain Roadstrum

Titel: Die Odyssee des Captain Roadstrum
Autoren: R. A. Lafferty
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Mitglieder dieses Clubs – keine lebenden, zumindest. Setzen Sie sich und sperren Sie die Ohren auf. Denken Sie immer daran: Jeder Topper muß getoppt werden.”
    „Und wenn nicht?” fragte Roadstrum dreist, obwohl er den Unsinn überhaupt nicht verstanden hatte.
    „Dann kommt der Stopper”, sagte der Präsident-Emeritus. Dies ehrwürdige Persönlichkeit wirkte kaum menschlich, war aber recht liebenswürdig, wenn auch auf eine etwas spröde Art.
    „Wovon redet der Bursche eigentlich?” fragte Roadstrum den Matrosen Bramble. „Was ist eigentlich dieser ‚Unmögliche Club’, in den wir hineingefallen sind?”
    „Das weiß ich auch nicht”, sagte Matrose Bramble. „Der Name ist vielleicht ein Euphemismus. Da drüben an der Wand hängt ein altes Wappen mit der Inschrift ‚Club Menitros’. Ist das vielleicht der Club, dessen Adresse niemand kennt, der Club, für dessen Mitgliedschaft viele Kaiser mehrere Planeten hergeben würden, der Club, der so exklusiv ist, daß er ein ganzes Jahrhundert lang überhaupt keine Mitglieder hatte? Ist dies vielleicht wirklich Der Club, der Club der Hohen Lügner?”
    Roadstrum und alle anderen senkten die Köpfe.
    „Wenn dem so ist, dann wollen wir alle versuchen, uns seiner würdig zu erweisen”, murmelten sie.
    Die sechs Clubmitglieder tranken Loopers, den Drink des grünen Blitzes, und gleich darauf servierten livrierte Clubdiener auch den Männern der Hornisse Loopers.
    Margaret, die Houri, die sich in anderen Räumen des Gebäudes herumgetrieben hatte, stieß wieder zu ihnen.
    „Ich habe da einen netten Burschen kennengelernt und werde mit ihm zur Erde zurückreisen”, sagte sie. „Ich wäre ganz gern bei euch geblieben, aber man sagt, daß ihr gar nicht zur Erde wollt.”
    „Aber natürlich wollen wir zur Erde”, sagte Roadstrum. „Wir starten, sobald wir sicher sind, daß wir die Raumpolizei wirklich abgehängt haben.”
    „Drei kinderreiche Familien sind schon in die Hornisse eingezogen”, sagte Margaret. „Vor einem Monat kriegst du sicher keinen Räumungsbefehl von den Behörden, um sie wieder an die Luft setzen zu können. Außerdem wird gesagt, daß ihr mit dieser Hornisse nirgends mehr hinfliegen werdet. Deshalb gehe ich lieber mit diesem netten Kerl zur Erde zurück.”
    „Das ist also das Ende einer langen Freundschaft”, sagte Roadstrum traurig. „Adieu, Margaret. Du wirst uns vermissen.”
    Deep John, der Vagabund, der sich ebenfalls umgesehen hatte, trat zu ihnen. „Ich werde mich heute nacht an Bord eines Frachters schleichen, der zur Erde fliegt”, sagte er. „Ich wäre ja gern bei euch geblieben, aber man sagt, daß ihr überhaupt nicht zur Erde fliegt.”
    „Das ist doch nur dummes Geschwätz”, sagte Roadstrum. „Ich jedenfalls bin fest entschlossen, zur Erde zurückzukehren. Und zwar sehr bald.”
    Aber Deep John war schon gegangen.
    „Einer dieser Clubmänner erinnert mich an jemanden”, flüsterte Roadstrum Puckert ins Ohr. „Der Kerl mit dem grünen Halstuch.”
    „Er kommt mir auch bekannt vor, Roadstrum”, sagte Puckett.
    Es war noch ein Mann da, der anscheinend, genau wie die Männer der Hornisse, zur Probe in den Club aufgenommen worden war. Es war ein seltsamer Bursche mit einer Beule mitten auf der Stirn. Sein linkes Auge war rot, das rechte war von einer Augenklappe bedeckt.
    „Sie können beginnen, Anwärter”, sagte der Präsident-Emeritus. „Sie brauchen nicht nervös zu sein. In kurzer Zeit sind Sie entweder Mitglied unseres Clubs, oder Sie sind überhaupt nicht mehr.”
    Aber der Rotäugige war trotzdem nervös.
    „Ich stamme von einem sehr armen Planeten”, begann er. „Wir haben keinerlei Exportgüter, außer unsere eigenen Bürger, die fortgehen, um anderswo ein besseres Leben zu suchen. Wir haben keinerlei Talente, können nur einige wenige Arbeiten verrichten und haben keinerlei Handelsverbindungen mit anderen Planeten, außer dieser: Wir arbeiten als Verkehrsampeln.”
    „Als Verkehrsampeln?” fragte Roadstrum, obwohl er nicht sicher war, ob Probe-Mitglieder überhaupt Fragen stellen durften. „Wie können Sie denn als Verkehrsampeln arbeiten?”
    „Wir werden alle mit einem roten und einem grünen Auge geboren”, sagte das Wesen. „Und unsere Augen strahlen ein helles Licht aus, wie Sie an meinem roten Auge sicher erkennen können. Wir bieten unsere Dienste an und stehen bei gutem und schlechtem Wetter an den Straßenkreuzungen und blinken erst mit dem einen Auge und dann mit dem anderen. Die
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