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Die Nonne und der Harem

Die Nonne und der Harem

Titel: Die Nonne und der Harem
Autoren: M. K. Bloemberg
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bei dem Sturm ihrer Bewegungen und trotz ihres Chaos an entsetzten Gefühlen, die durch Heloïse bei diesem Anblick tobten, hatte sie nur Augen dafür, wie das Mondlicht durch das Fenster fiel und Laetitias unglaublich steile Nippel übergroß auf der Wand bei ihrem Bett abbildete.
    Just in dem Augenblick, als sich Laetitias Bewegungen noch intensivierten und die Lustsymphonie aus Hecheln, Schreien und Stöhnen sich zu einem Jauchzen emporhob, hielt es Heloïse nicht mehr aus.
    »Bei Gott, was machst du denn da, Laetitia!«, rief sie laut und setzte sich auf. Ein lauter Schrei antwortete ihr. Noch nie hatte sie jemanden so schnell aus einem Bett springen sehen. Ihre Freundin stand nackt vor ihr, die Hände entsetzt vor den Mund gelegt. Mit zitternden Fingern zündete Heloïse die Kerze auf dem Tisch an und blickte die honigblonde, junge Nonne an. Wieder spürte sie dieses warme, erregende Gefühl, als sie ihre Freundin nackt vor sich sah. Von dem “Rosenkranz” waren lediglich zwei Kugeln und das verknotete Schnurende zu erkennen, die aus Laetitias Möse hingen wie die Leine einer vulgären Spieluhr. Ihre Freundin bemerkte den Blick und zog verschämt die restlichen Kugeln heraus. Der Anblick ließ Heloïse seufzen. Verärgert über sich und ihre Freundin schnauzte sie Laetitia an »Wie kannst du nur so etwas tun? Es ist gegen Gott, es ist abscheulich!«
    Laetitia versuchte erst gar nicht, sich zu verteidigen, denn ihr knallroter Kopf verriet, dass sie zu Tode beschämt war. »Bedecke dich!«, fauchte Heloïse, woraufhin ihre Freundin den “Rosenkranz” auf den Tisch legte und sich hastig Tunica und Skapulier überzog. Sogar ihr Velan folgte, im Bemühen, ihr Fehlverhalten wieder gut zu machen.
    Heloïse war immer noch wütend, wenngleich ihr nicht klar war, ob sich ihre Wut gegen sich selbst oder ihre Freundin richtete. »Nun, da du wieder wie eine Nonne aussiehst, wirst du dich auch so verhalten. Geh zur Schwester Oberin, wecke sie, berichte ihr von deinem abscheulichen Verhalten und bitte um eine angemessene Bestrafung.«
    Zum ersten Mal regte sich Widerstand bei Laetitia, denn die Strafen der Schwester Oberin waren berüchtigt. Ihre Hände hoben sich in einer Geste des Bittens und ihr schmales, hübsches Gesicht blickte traurig. »Aber Heloïse. Ich wusste doch nicht, dass du zurückgekommen bist und …« Heloïse kalter Blick benötigte keine Worte. Mit gesenktem Kopf nickte Laetitia schließlich und eilte aus ihrer gemeinsamen Klosterzelle.
    In der Stille, die sich nach dem Schließen der Tür über den Raum und Heloïse legte, kamen der jungen Nonne wieder ihre Gefühle in den Sinn, deren Nachklang noch zu spüren war. Der Besuch im Kloster sollte sie vor ihrer gefährlichen Reise an die Türkenfront eigentlich im Glauben stärken. Statt dessen war sie erschüttert und eine große Unsicherheit hatte sie überwältigt. Ihr Blick fiel auf den “Rosenkranz”, der auf dem Tisch lag und dessen Rosettenkugeln im Schein des Kerzenlichtes immer noch tropfnass glänzten …
     
    Dass Laetitia in der Nacht nicht zurückkehrte, war keine große Überraschung für Heloïse, doch dass sie sie den gesamten Tag nicht erblickte, war ungewöhnlich. Laetitia musste die Schwester Oberin bei keiner guten Stimmung angetroffen haben, was nicht verwundert, wenn man sie mitten in der Nacht aus dem Schlaf weckte und um eine Bestrafung bat. Erst in der Nacht kehrte Laetitia zurück in ihre Klosterzelle, als Heloïse bereits schlief. Sie wachte kurz auf, doch gab vor, zu schlafen, denn einerseits kam sie sich vor wie eine infantile Petze, zum anderen kamen ihr Bedenken, ob das Verhalten ihrer Freundin schlimm genug war, dass sie die schwere Strafe verdiente, die sie offensichtlich verbüßen musste.
    Am Morgen ihrer Abreise nach Schloss Bliardouai traf sie schließlich doch noch ihre Freundin und bat sie um Verzeihung, doch Laetitia lief rot an und beteuerte, dass sie vollkommen richtig gehandelt habe. Sie habe sie nicht verraten, sondern ihre Seele vor furchtbarem Schaden bewahrt und das könne sie nie wieder gut machen. Sie trennten sich nach fester Umarmung, gereinigt von ihren negativen Gefühlen und Heloïse fühlte, dass sie nun bereit war, ihre schwierige Aufgabe bei Herzog Honoré de Ravfleur wieder zu übernehmen.
    Von der Kutschfahrt zurück nach Schloss Bliardouai bekam Heloïse kaum etwas mit, da sie ihren Gedanken nachhing. Doch als sie sich dem Schloss näherte, erkannte sie bereits von Weitem, dass Dutzende
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