Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die neue Lustschule

Die neue Lustschule

Titel: Die neue Lustschule
Autoren: Hans-Joachim Maaz
Vom Netzwerk:
Arbeit
    Wir sind mit sexuellen triebhaften Bedürfnissen und Instinkten ausgestattet, die allein aber noch keine gute Sexualität gewährleisten. Erziehung, kulturelle Normen und soziale Verhältnisse nehmen auf die Entfaltung der Sexualität erheblichen Einfluss. Deshalb müssen die Voraussetzungen für Körperlust und Beziehungslust gelehrt und geübt werden. Wer darin keine hilfreiche Lehre als Kind erfährt, muss sie sich als Erwachsener in eigener Verantwortung organisieren. Dabei müssen wir zwischen Kenntnissen hinsichtlich Sexualpraktiken und -techniken und den Voraussetzungen zur Lustentfaltung unterscheiden. Geschlechtsverkehr an sich garantiert noch kein Lusterleben. Körperlust und Beziehungslust sind dynamische Prozesse, an denen lebenslang gearbeitet werden muss. Unerlässliche Voraussetzungen dafür sind Selbstwahrnehmung, Experimentieren, Reflektieren, Kommunizieren und die emotionale Verarbeitung von Erlebtem.
     
    5. «Orgastische Potenz» ist das Maß für Lust und Entspannung
    Orgastische Potenz ist durch das ganzheitlich-integrierte Geschehen von körperlichen, seelischen, sozialen und spirituellen Vorgängen determiniert und bedarf ständiger «Arbeit»im oben beschriebenen Sinn. Orgastische Potenz ist das Maß für die erlebbare Lust und damit auch für die erreichbare Entspannung. Lust ist nicht selbstverständlich; sie geschieht nicht automatisch bei sexuellen Aktivitäten. Die orgastische Potenz ist sehr störanfällig und von Mal zu Mal verschieden, mit anderen Worten ein dynamischer Prozess, der von vielen Einflüssen abhängig ist. Orgastische Potenz ist ein komplexer Vorgang, der auf den verschiedenen Ebenen – körperlich, psychisch, sozial und spirituell – entwickelt und geübt werden muss. Auch für die Lust gibt es kein erreichbares Ziel, sondern nur Wege, die sich durch den Grad der Beschwerlichkeit und des genussvollen Erlebens voneinander unterscheiden.
    Orgastische Potenz ist an die Fähigkeit zur «Ladung» und zur «Entladung» gebunden. Bei der Ladung kann ein Partner sehr behilflich sein, bei der Entladung höchstens indirekt durch Bejahung, Zustimmung, Ermutigung. Insgesamt ist aber die Aussage zutreffend, dass man keinem den Orgasmus machen kann – er kann nur zugelassen werden. Die Möglichkeiten, einen Orgasmus zuzulassen, sind individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt und von vielen Faktoren abhängig: wie die innere Verfassung ist, welche Voraussetzungen und wie viel Zeit man braucht, was bei den sexuellen Aktivitäten und in der Beziehung als hilfreich oder störend empfunden wird und welche äußeren Bedingungen förderlich oder hinderlich sind – das alles ist ständig im Fluss und muss reflektiert und kommuniziert werden. Nicht selten gelingt ein gutes sexuelles Zusammenspiel erst nach ein bis zwei Jahren einer Partnerschaft, möglicherweise aber auch gar nicht, nämlich dann, wenn Ängste, Schwierigkeiten, Wünsche und Besonderheiten nicht mitgeteilt, berücksichtigt oder – so notwendig – durch Therapie aufgelöst werden.
    Die Arbeit an der «orgastischen Potenz» ist eine lebenslange Herausforderung und für den Lebensgenuss und die Gesunderhaltung von höchstem Wert.
     
    6. Hinweise zur Verbesserung des Lusterlebens
    Es gibt eine Unmenge an Informationen über sexuelle Techniken und Stellungen sowie ein riesiges Angebot an allerlei mehr oder weniger hilfreichen Sexspielzeugen. Dabei werden die
Wege zur Lust
regelmäßig vernachlässigt oder vergessen.
    Im Hinblick auf das ganzheitliche, dynamische Geschehen der Lust gibt es keine einfachen Ratschläge, deren Befolgung eine Lustverbesserung garantieren könnte. Ich gebe jetzt dennoch Hinweise, auf die man in seiner Arbeit an der Lust achten kann, nicht mit der Erwartung unmittelbarer Erfolge, aber im Sinne von Wegweisern bzw. auch mit dem Ziel, Störungen und Behinderungen zu erkennen, an denen sich dann gezielt arbeiten lässt.
     
    Was kann das Lusterleben verbessern?
     
    Körperlich:
    • tiefe ruhige Atmung;
    • freie Beckenbewegung;
    • Ton geben;
    • den Körper an Händen und Füßen «einspannen» oder abstützen;
    • Klitoris- und G-Punkt-Stimulation;
    • Entladung aufgestauter Gefühle aus muskulären Verspannungen vor dem Sex.
     
    Psychisch:
    • Konzentration der Wahrnehmung auf die Genitalien und die sexuelle Aktivität;
    • Wahrnehmung und Klärung vorhandener Ängste, Kränkungen, Sorgen, von Schuld- und Schamkonflikten (unmittelbar vor dem Sex oder allgemein bei lange
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher