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Die Mordwespen (Orion 12)

Die Mordwespen (Orion 12)

Titel: Die Mordwespen (Orion 12)
Autoren: Hans Kneifel
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FOMALHAUT.
    Unter den beiden diskusförmigen Schemen war Bodennebel, der sich eben aufzulösen begann. Hier ging kümmerliches Gras in eine ockerfarbene Wüste über, in der man genau den Ballon des Funkgerätes sehen konnte, das dem LANCET-Typ entsprach. Daneben befand sich die Energiezelle, und ein Spezialempfänger zeigte den atemlos Wartenden in der ORION, daß die Signale klar und unverfälscht abgestrahlt wurden. Es war fünf Uhr morgens in Zentralaustralien.
    Arlene sah auf die Schiffsuhr.
    »Jetzt konnten die ersten Wespen heranschwirren«, sagte sie. »Wir warten genügend lange.«
    Cliff sah zuerst sie an, dann Hasso, der wachsam in der Overkillzielkammer saß und den Platz rund um den gelben Ballon anvisierte. Unterhalb des Schiffes waren die Projektoren ausgefahren und deuteten auf das Gelände.
    »Es scheinen keine Wespen zu kommen«, sagte Hasso ruhig. »Ist da irgendwo in der Übertragung ein Fehler gewesen?«
    Helga sagte laut:
    »Nein. Ich habe alles nachkontrolliert. Zur Probe habe ich ein Duplikatband mitlaufen lassen. Die Sender hier unten haben genau das abgestrahlt, was wir auf Jackhammer mitgeschnitten haben.«
    »Wir rufen die ORION! Wo bleiben die Wespen, Oberst?«
    Da das Funknetz zwischen insgesamt einundachtzig Schiffen noch bestand, meldeten sich auf dem erwähnten Kanal jetzt verschiedene Stimmen.
    »Ruhe!« schrie jemand.
    »Die Signale waren klar! Wo sind die Chlorion?«
    »Hallo, Oberst McLane! Melden Sie sich! Wir warten!«
    »Verdammter Mist!«
    Cliff blickte Arlene an und zuckte die Schultern. Seit dem ersten Ausstrahlen des Wespennotrufes waren fünfzehn Minuten vergangen, und um die Sender hätte es längst von Millionen faustgroßer Wespen wimmeln müssen.
    Cliff zog ausatmend das Mikrophon zu sich heran und sagte laut:
    »Hier ORION VIII. Eine Panne ist eingetreten. Ich bitte Sie alle, weiterhin zu warten ... in einigen Minuten habe ich, was wir brauchen!«
    »Was wir brauchen, sind Wespen!«
    »Und etwas Geduld«, sagte Cliff. »Und bewahren sie bitte bis zu meinem nächsten Anruf absolute Funkstille. Es ist wichtig.«
    Cliffs Sessel schwang herum.
    »Schnell, Helga, eine Verbindung mit dem Labor im Camooweal-Park. Verlange bitte Charger.«
    Helga schüttelte den Kopf und fragte:
    »Zuerst möchte ich wissen, warum die Aktion bis jetzt fehlgeschlagen ist! Du schweigst beharrlich vor dich hin, und wir sollen erraten, was in deinem unglaublich differenzierten Verstand vor sich geht! Raus mit der Sprache!«
    Cliff trommelte einen schnellen Wirbel auf der Kante des Zentralschirms.
    »Sofort!« sagte er.
    Er griff in die Hebel der Manuellsteuerung. Die ORION machte einen Satz und schoß zurück in nördlicher Richtung. Cliff erhöhte Geschwindigkeit und Bodenabstand und kontrollierte die Landschaft, die sie überflogen. Immer tiefer kamen sie in den Camooweal-Park hinein, sahen die wenigen breiten Straßen, die kuppelförmigen Abdeckungen der Schnellbahn, die unterirdisch verlief, und die breiten Kieswege. Alles raste unterhalb des Schiffes hinweg.
    »Das sind die fünf Prozent, von denen ich in meiner ersten Benachrichtigung an Wamsler sprach. Wir haben ganz richtig einen ›Funkspruch‹ einer verletzten Wespe aufgefangen und wiedergegeben. Was wir bezwecken wollten, funktionierte auch ...
    ... aber auf Jackhammer!«
    »Das bedeutet«, fuhr Arlene ernst fort, »daß die Ultraschallschwingungen der mutierten Wespen auf Terra anders sind. Wir zweifeln aber nicht daran, daß uns die Vernichtung doch noch gelingen wird.«
    Helga nickte lächelnd.
    »Charger?« fragte sie.
    »Ja«, sagte Arlene. »Ihr Freund wird versuchen – oder hat es schon –, den Notruf einer mutierten terranischen Wespe aufzufangen und auf Band zu speichern. Wir Siegen eben dorthin.«
    »Und unserer unwiderruflich letzten Chance entgegen!« schloß Cliff.
    Helga stellte die Verbindung her, und augenblicklich meldete sich Chan.
    »Oberst McLane«, sagte er und hob grüßend die Hand, »ich spreche als Vertreter meines Partners Charger. Er wird jede Sekunde zurückerwartet. Inzwischen haben wir von dem Fehlschlag gehört, auch offiziell, über die Flottenwelle.«
    Cliff nickte dem Mann auf dem Sichtschirm zu.
    »Ist das Peilzeichen Typ Siebzehn das, das wir von Ihnen erbeten haben?«
    »Ja. Sie landen genau bei unseren Laboratorien. Wir sind hier von Wespen umgeben. Warten Sie bitte, bis ein Mann im Schutzanzug kommt. Oder kommen Sie im Raumanzug.«
    Cliff jagte das Diskusschiff entlang dem Peilstrahl den
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