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Die Mitternachtsprinzessin

Titel: Die Mitternachtsprinzessin
Autoren: Gaelen Foley
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der Schulter eines ebenfalls schlafenden Mädchens. Gabriel stockte der Atem.
    Er hatte keine Ahnung, was zum Teufel sie hier machte, aber ihre Schönheit ließ ihn erschauern.
    Sie war noch glatter und runder als die Hühnereier, ihre zarte Haut heller als die frische Milch, die er geholt hatte. Ihre schlafende Unschuld erschien ihm süßer als das Wasser aus dem Brunnen. Am liebsten hätte er sie aufgeweckt, sie berührt, von ihr gekostet - aber einen Moment lang konnte er nichts anderes tun, als sie anzustarren.
    Wer war sie?
    Das Mädchen hatte sich im Heu ein kleines Nest gebaut und einen groben Wollumhang um sich geschlungen wie eine Decke. Die Röcke waren hochgeschoben bis übers Knie, sodass wohlgeformte Waden sichtbar wurden.
    Gabriel kauerte nieder und betrachtete sie fasziniert.
    Ihre Kleidung war bescheiden, vielleicht ein einfaches Landmädchen, aber mit ihren dichten, wilden Locken wirkte sie auch etwas exotisch. Jetzt bemerkte er den etwas dunkleren Ton ihrer Haut und fragte sich, ob sie vielleicht eine Zigeunerin war, denn sie sah nicht aus wie die typische englische Rose.
    Ihre Brauen waren sehr dunkel, ebenso wie die langen Wimpern. Sie hatte eine gerade Nase, hohe Wangenknochen und ein zartes, doch entschlossenes Kinn. Ihre vollen Lippen waren etwas geöffnet, während sie schlief.
    Er schluckte schwer und unterdrückte einen Anflug längst vergessenen Verlangens, doch als er den Blick über ihre Gestalt wandern ließ, begann er zu ahnen, warum sie gekommen war.
    Ach, sein verdammter Bruder.
    Der alte Hof war zu abgelegen, als dass sie zufällig hierher gefunden haben konnte. Nein, sein verflixter Bruder Derek musste sie geschickt haben, zum Teufel mit ihm.
    Gabriel erinnerte sich noch daran, wie Derek ihm vor einiger Zeit gedroht hatte: „Ich werde ein schönes Mädchen ohne Moral engagieren und sie dir schicken, damit sie sich um dich kümmert. “ Womit er zweifellos ein Mädchen meinte, dass sich um seine körperlichen Bedürfnisse kümmerte. „Ich bin doch ein netter und fürsorglicher Bruder, oder?“
    Grausamer Bruder, das wäre passender, dachte Gabriel stirnrunzelnd, ein wenig verstimmt von dieser köstlichen Versuchung.
    Er war schließlich kein Heiliger.
    Natürlich wusste er, dass Derek es gut meinte. Es war kein Geheimnis, dass seine ganze Familie seinetwegen in Sorge war, vor allem sein jüngerer Bruder.
    Derek war nicht nur ein Bruder, sondern auch sein engster Freund und sein Offizierskamerad aus dem Regiment drüben in Indien, ein weltlicher, vernünftiger Mann, der Gabriels spirituelles Experiment an diesem Ort nicht verstand.
    Aber als sein Blick auf das Mädchen fiel, das Derek für den Dienst bei ihm ausgesucht hatte, konnte er nur eines über seinen Bruder sagen: Dieser Teufel kannte seinen Geschmack bei Frauen. Wenn er nicht aufpasste, würde er diesem reizenden Wesen aus der Hand fressen.
    Nun, sie wird gehen müssen, dachte er mit stoischer Entschlossenheit, denn einem Mann, der büßen wollte, würde sie vielleicht eine größere Versuchung bieten, als sein hungriger männlicher Trieb ertragen konnte.
    Er erschauerte, dann kämpfte er sein Verlangen nieder.
    Er entschied, dass die Zeit gekommen war, um sie zu wecken und, er räusperte sich ein wenig, um sie anschließend höflich fortzuschicken.
    „Miss? Ähm, Miss. Äh ... guten Morgen?“ Behutsam stieß er mit einem Finger gegen ihre zarte Schulter, um sie auf diese Weise aufzuwecken. „Verzeihen Sie ... “ Er setzte gerade in dem Moment zu einem neuen Versuch an, als sie die Augen aufschlug und ihn verschlafen ansah.
    Aber im Bruchteil der Sekunde, in dem ihr Blick auf ihn fiel, stieß sie einen Schrei aus und hielt plötzlich ein Messer in der Hand, mit dem sie auf ihn zielte.
    Auf den Anblick der Waffe reagierte er nahezu instinktiv. Es dauerte nur einen Wimpernschlag, dann hielt er ihr Handgelenk gepackt.
    Sie wehrte sich mit einem Fluch in einer Sprache, die er nicht verstand, und sie rangen miteinander.
    „Lassen Sie mich los!“, rief sie nun auf Englisch.
    „Lassen Sie den Dolch fallen“, brüllte er, als sie tatsächlich wagte, nach ihm zu zielen.
    Gleich darauf war Gabriel über ihr und drückte sie in das Heu, presste ihre Handgelenke auf den Boden und setzte das wilde Ding fest.
    „Halten Sie still!“
    „Gehen Sie von mir herunter, Sie Teufel! Ich befehle Ihnen, mich loszulassen, sofort!“, schrie sie ihn an und versuchte vergeblich, sich von ihm zu befreien.
    „Oh, Sie befehlen es mir, ja?“,
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