Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die mit dem Werwolf tanzt

Die mit dem Werwolf tanzt

Titel: Die mit dem Werwolf tanzt
Autoren: Mary Janice Davidson
Vom Netzwerk:
eher w ürde er wieder zu Hause sein. Nicht, dass er sehr scharf darauf gewesen wäre, wieder zu Hause zu sein. Dort warteten ganz andere Probleme auf ihn. Wahrscheinlich, dachte Derik, konnte man mit Fug und Recht behaupten, dass das Leben im Arsch war, wenn man froh darüber war, die Welt retten zu müssen.
    Naja. Mike und er w ürden sich schon wieder zusammenraufen. Es ging gar nicht anders. Sonst ... sonst würde er einfach nicht mehr nach Hause zurückkehren, auch wenn das sicher nicht die beste Art war, mit der Sache umzugehen. Er traute sich selber nicht, wenn Mike in der Nähe war. Da s w ar der Grund. Wenn er die Beherrschung verlieren und zu weit gehen w ürde, wäre das nicht mehr rückgängig zu machen und Mike wäre tot und er wäre Rudelführer und Jeannie eine Witwe und Lara hätte ke i nen Vater mehr und er würde sich wahrscheinlich eine Kugel in den Kopf schießen. Da war es doch besser, ein Feigling zu sein, als das zu riskieren. Viel besser. Sara Gunn fuhr mit dem Fuß in die zweite Strumpfhose an diesem Morgen und - unglaublich, aber wahr - es passierte dasselbe wie mit der ersten. Sie hörte ein Ritsch! Und der Nagel ihres großen Zehs riss eine Laufm a sche in ihr letztes Paar Strumpfhosen.
    „ Typisch “ , brummte sie. „ Ausgerechnet wenn ich es eilig habe, geht alles schief. Warum nur? Und was noch viel wichtiger ist: Warum spreche ich mit mir selber? “ Sie schüttelte das Folte r gerät aus Nylon von ihrem Fuß und warf es über ihre Schulter. „ Okay. Mal sehn ... draußen ist es wunderschön. Das perfekte Wetter, um unbestrumpft zu gehen. “ Sie strich sich mit der Hand über das linke Bein. Ein bisschen kratzig vielleicht, aber auch kein Rauschebart. Daran denken: Beine öfter rasieren, wenn Strumpfhosen knapp werden.
    Sie h örte die Türklingel, dieses nervtötende dum DUM du m dum ... dum-DUM-dum ... dum-DUM-dum-dum-DUM! Dah-dum-dah-dum-durn, und verwünschte die Schwäche ihrer Mutter für Jeopardy und Alex Trebek. Jedes Mal, wenn Besuch kam, war sie versucht, alles in einer Frage zu formulieren. Die fünfundzwanzig werde ich nie wieder sehen ... oder die ach t undzwanzig, wenn wir schon mal dabei sind, und ich habe es noch nicht einmal geschafft, aus dem Haus meiner Mutter au s zuziehen. Gut gemacht, Gunn. Gaaaanz toll! Sie schlüpfte in ein paar Pumps mit flachen Absätzen und betrachtete sich abw e send mit zusammengekniffenen Augen im Spiegel. Haare: pr ä sentabel, wenn auch nicht gerade glanzvoll. Zusammengehalten von einer dieser großen, schwarzen Spangen, die wie ein mi t telalterliches Folterinstrument aussahen. Haut: zu blass. Keine Zeit für Make-up. Augen: groß, blau und blutunterlaufen. Das lag an dem blöden Deep-Space-Nine-Ma rathon. Kostüm: cremefarbenes Leinen, was bedeutete, in einer Stunde würde es nur noch aus Falten bestehen. Beine: nackt. Füße: schmal. Sie steckten in Schuhen, die so spitz waren, dass sie die Ritze zw i schen ihrem ersten und zweiten Zeh sehen konnte.
    „ Selber schuld, meine Liebe “ , sagte sie sich. „ Das nächste Mal drückst du die Snooze-Taste nicht so oft. “

Dum DUM dum-dum ... dum-DUM-dum ... dum-DUM-dum-dum-DUM! Dah-dum-dah-dum-dum.
    „ Ich komme! “ Eilig verließ sie ihr Schlafzimmer, warf einen Blick aus dem Küchenfenster und atmete erleichtert auf, als sie den Leihwagen sah. Endlich hatte David, ihr Automechaniker, daran gedacht, ihr den versprochenen Wagen zu schicken. Und einen protzigen noch dazu. Nun, in der Not fraß selbst der Te u fel Fliegen. Der andere Leihwagen war schon nach einer Stunde zusammengebrochen. Was konnte sie dafür, wenn sie mit einer manuellen Schaltung nicht zurechtkam? Sie riss die Tür auf. „ Gott sei Dank sind Sie ... Wow. “ Er sah, um es ganz offen zu sagen, köstlich aus. Verglichen mit dem Rest der Menschheit war er wie Vanilleeiscreme und Karamellsoße verglichen mit einfachem Vanilleeis: eine hundertprozentige Verbesserung des Originals. Einen Kopf größer als sie, füllte er fast den ganzen Türrahmen aus. Sein blondes Haar hatte die Farbe von Sonne n licht, von reifem Weizen, von ... von etwas wirklich Wunde r schönem. Seine Schultern waren so breit wie die eines Schwimmers und unter seinem grünen T-Shirt zeichneten sich tatsächlich seine Bauchmuskeln ab. Au f d em T-Shirt las sie irritiert „ Martha Rocks “ in leuchtend weißen Buchstaben. Er trug Khakishorts, die viel von seinen muskulösen Beinen zei g ten, und seine lächerlich großen Füße steckten in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher