Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die McDermotts 01 - Niemals

Die McDermotts 01 - Niemals

Titel: Die McDermotts 01 - Niemals
Autoren: Marina Schuster
Vom Netzwerk:
spät dran heute«, begrüßte sein jüngerer Bruder Jordan ihn und schob ihm ein Bier über den Tresen.
    Nachdem er kurz in die Runde genickt hatte, rutschte Callan auf einen Barhocker. »Ja, ich hatte noch etwas zu erledigen.«
    Genüsslich nahm er einen tiefen Schluck aus seinem Glas und schaute sich um. Sein Blick blieb auf dem Po der Kellnerin hängen, die einem Gast gerade ein Steak servierte. »Neue Bedienung?«
    »Denk nicht mal dran«, warnte Jordan ihn augenblicklich. »Die Kleine ist minderjährig.«
    »Schade.« Callan grinste. »Naja, ich habe sowieso nicht viel Zeit.«
    »Hast du noch ein Date?«
    »Nein, so kann man das nicht unbedingt nennen«, seufzte Callan, »ich muss den Babysitter für Roses Enkelin spielen.«
    Überrascht hob Jordan die Augenbrauen. »Joyce? Das rothaarige Pummelchen mit der Zahnspange und der dicken Brille?«
    »Ja, genau die.«
    Ein breites Grinsen ging über Jordans Gesicht. »Armer Callan, das ist ja so ziemlich das Schlimmste, was Rose dir antun konnte.«
    Callan dachte an Joyces Beine, an das winzige, spitzenbesetzte Höschen und an das Versprechen, das er Rose gegeben hatte.
    »Oh ja«, murmelte er frustriert und stürzte den Rest seines Biers in einem Zug herunter, »das ist es.«

    Am Freitagmorgen erwachte Joyce von einem lauten Klopfen an ihrer Zimmertür.
    »Aufstehen Sprosse, du musst Frühstück machen.«
    Verschlafen blinzelte sie auf die Uhr und stellte fest, dass es gerade erst sechs war. Mit einem Satz sprang sie aus dem Bett und riss die Tür auf. »Sag mal McDermott, hast du einen Knall?«
    Sie hielt inne, als sie Callan sah, der, nur mit einem Handtuch um die Hüften, vor ihr stand. Seine Haare waren nass, Wassertropfen perlten über seinen gebräunten Oberkörper.
    »Wie kannst du am frühen Morgen nur so einen Krach veranstalten?«, fragte sie vorwurfsvoll und bemühte sich, nicht allzu fasziniert auf seine Bauchmuskeln zu starren. »Was machst du überhaupt hier?«
    »Ich habe geduscht«, erklärte er überflüssigerweise. »Und sechs Uhr ist bei uns völlig normal, daran wirst du dich gewöhnen müssen.«
    Sein Blick wanderte über ihr dünnes Nachthemd, blieb auf ihren Brüsten haften, die sich rund und fest durch den halbtransparenten Stoff abzeichneten. Hastig drehte er sich um und strebte zur Haustür.
    »Sieh zu, dass du das Frühstück fertigmachst«, rief er ihr dabei über die Schulter zu.
    Kopfschüttelnd schaute Joyce ihm hinterher. »Denk bloß nicht, dass ich mich jetzt die ganze Zeit von dir rumkommandieren lasse, McDermott«, murmelte sie genervt.
    Sie klaubte ein paar Sachen aus ihrem Koffer und betrat das angrenzende Bad. Tropische Feuchtigkeit und der Geruch nach einem herben Duschgel schlugen ihr entgegen.
    Wieso duscht er eigentlich hier im Haus, fragte sie sich missmutig, während sie die Temperatur überprüfte und sich dann unter die Dusche stellte. Wohlig ließ sie das heiße Wasser auf sich prasseln, streckte sich ausgiebig. Gerade hatte sie ihre Haare einshampooniert, als sich der Strahl plötzlich in einen eisigen Sturzbach verwandelte.
    Mit einem Schrei sprang sie aus der Wanne. »Oh Himmel, was ist denn jetzt los?«
    Die Augen voller Seife tappte Joyce zu dem großen Boiler, der in einer Ecke an der Wand angebracht war, und legte prüfend ihre Hand darauf.
    »Verdammt, McDermott«, fluchte sie aufgebracht, als sie feststellte, dass das Gerät zwar funktionierte, aber sämtliches heißes Wasser verbraucht war.
    Verärgert tastete sie sich zur Wanne zurück, stieg wieder hinein und vollendete mit zusammengebissenen Zähnen unter dem eiskalten Strahl ihr Duschbad. Als sie zwanzig Minuten später in Jeans und T-Shirt die Küche betrat, war ihre Laune auf dem Nullpunkt.

    Nachdem er sich angezogen hatte, setzte Callan sich auf die Veranda und zündete sich eine Zigarette an. Genüsslich inhalierte er den Rauch, dachte dabei über die anstehenden Arbeiten nach. Kurz nach ihm kam Ramon aus den Unterkünften, ein Mexikaner, der zu Roses Leuten gehörte.
    »
Buenos días
«, grüßte er Callan und blieb bei ihm stehen.
    »Morgen Ramon. – Wie sieht‘s aus, wollen wir heute …«
    Weiter kam Callan nicht, denn im gleichen Moment schrillte ein ohrenbetäubendes Geräusch aus dem Haupthaus.
    »Verflucht, das ist der Rauchmelder«, rief er erschrocken und sprang auf.
    Hektisch trat er die Zigarette aus und stürmte zum Wohngebäude, gefolgt von Ramon. Mit großen Schritten durchquerte er das Wohnzimmer und riss die Küchentür auf. Das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher